Der drey und siebzigste Brief von Hrn. Mowbray an Hrn. Robert Lovelace.
Mittwochens, um Zwölfe.
Lieber Lovelace.
Jch habe dir betrübte Nachrichten zu geben. Fräulein Harlowe ist fort! - - ganz fort, bey meiner Seele! - - Jch habe nicht Zeit, die eigentlichen Umstände zu melden: weil dein Be- dienter im Begriff ist, abzugehen. Hätte ich aber auch Zeit: so sind wir doch noch nicht recht hinter die Sache gekommen. Die Weibsleute allhier heulen, wie Teufel; und klagen einander verwirrt an: da unterdessen Belton und ich sie alle mit einander in deinem Namen verdam- men.
Wenn du hören solltest, daß dein Kerl, Wil- helm, todt aus einem Pferdeteich gezogen, und Dorcas von dem Verdecke über ihr Bette, wie sie in ihren eignen Strumpfbändern gebammelt, herunter geschnitten sey: so entsetze dich nicht. Hier ist der Teufel los. Niemand ist ruhig, als Bruder Belford, der mit dem nachdrücklichen Gesichte eines Richters von Middlesex ein genaues Verzeichniß von den Verhören, Klagen und Be- kenntnissen macht, und, wie ich vermuthe, willens ist, dir alle Umstände weitläuftig zu schreiben.
Jch
Der drey und ſiebzigſte Brief von Hrn. Mowbray an Hrn. Robert Lovelace.
Mittwochens, um Zwoͤlfe.
Lieber Lovelace.
Jch habe dir betruͤbte Nachrichten zu geben. Fraͤulein Harlowe iſt fort! ‒ ‒ ganz fort, bey meiner Seele! ‒ ‒ Jch habe nicht Zeit, die eigentlichen Umſtaͤnde zu melden: weil dein Be- dienter im Begriff iſt, abzugehen. Haͤtte ich aber auch Zeit: ſo ſind wir doch noch nicht recht hinter die Sache gekommen. Die Weibsleute allhier heulen, wie Teufel; und klagen einander verwirrt an: da unterdeſſen Belton und ich ſie alle mit einander in deinem Namen verdam- men.
Wenn du hoͤren ſollteſt, daß dein Kerl, Wil- helm, todt aus einem Pferdeteich gezogen, und Dorcas von dem Verdecke uͤber ihr Bette, wie ſie in ihren eignen Strumpfbaͤndern gebammelt, herunter geſchnitten ſey: ſo entſetze dich nicht. Hier iſt der Teufel los. Niemand iſt ruhig, als Bruder Belford, der mit dem nachdruͤcklichen Geſichte eines Richters von Middleſex ein genaues Verzeichniß von den Verhoͤren, Klagen und Be- kenntniſſen macht, und, wie ich vermuthe, willens iſt, dir alle Umſtaͤnde weitlaͤuftig zu ſchreiben.
Jch
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Der drey und ſiebzigſte Brief
von
Hrn. Mowbray an Hrn. Robert Lovelace.
Mittwochens, um Zwoͤlfe.
Lieber Lovelace.
Jch habe dir betruͤbte Nachrichten zu geben.
Fraͤulein Harlowe iſt fort! ‒ ‒ ganz fort,
bey meiner Seele! ‒ ‒ Jch habe nicht Zeit, die
eigentlichen Umſtaͤnde zu melden: weil dein Be-
dienter im Begriff iſt, abzugehen. Haͤtte ich
aber auch Zeit: ſo ſind wir doch noch nicht recht
hinter die Sache gekommen. Die Weibsleute
allhier heulen, wie Teufel; und klagen einander
verwirrt an: da unterdeſſen Belton und ich ſie
alle mit einander in deinem Namen verdam-
men.
Wenn du hoͤren ſollteſt, daß dein Kerl, Wil-
helm, todt aus einem Pferdeteich gezogen, und
Dorcas von dem Verdecke uͤber ihr Bette, wie
ſie in ihren eignen Strumpfbaͤndern gebammelt,
herunter geſchnitten ſey: ſo entſetze dich nicht.
Hier iſt der Teufel los. Niemand iſt ruhig, als
Bruder Belford, der mit dem nachdruͤcklichen
Geſichte eines Richters von Middleſex ein genaues
Verzeichniß von den Verhoͤren, Klagen und Be-
kenntniſſen macht, und, wie ich vermuthe, willens
iſt, dir alle Umſtaͤnde weitlaͤuftig zu ſchreiben.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 858. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/864>, abgerufen am 21.11.2024.
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