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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750.

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Jhre Gnaden sagen - - Nicht das Verbre-
chen
- -

Verfluchte Creatur, verteufeltes Mensch, hör-
te man aus eines jeden Munde.

Eure Herrschaft wird gewiß nicht, darf
nicht herauskommen, euch zu retten, schrie Sa-
rah: ob es gleich mehr eine Barmherzigkeit von
dem gnädigen Herrn, als euer Verdienst ist, daß
er euch nicht den Augenblick die schändliche Kehle
abschneidet.

Saget, rief Marichen noch einmal, war es
eure gnädige Frau, die den Anfang machte, oder
ihr, ihr scheusliches Mensch? -

Wo die gnädige Frau so viel Ehre hat, blöck-
te die Mutter, entschuldigen sie mich, So - - -
Entschuldigen sie mich, mein Herr - - Der Hen-
ker hole das alte Weib! sie hätte mich beynahe
Sohn genannt - - Wo die gnädige Frau so
viel Ehre hat, als wir gedacht haben: so wird sie
erscheinen, ein armes Dienstmägdchen, das durch
so große Versprechungen verleitet ist, zu rechtfer-
tigen. - - Allein ich hoffe, gnädiger Herr, sie
werden beyden Theilen Gerechtigkeit widerfah-
ren lassen: ich hoffe, sie werden es thun! - -
O was ist es für ein Jammer! was ist es für
ein Jammer! - mit zusammengeschlagenen Hän-
den - - daß ihr alles eingeräumet wird, was sie
nur fordern kann! Daß ihr in ihrem ungeziemen-
den Haß gegen mein armes und unschuldiges
Haus nachgesehen wird! Daß ihr zugestanden
wird, nach Hampstead zu gehen: ob Jhre Gna-

den
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Jhre Gnaden ſagen ‒ ‒ Nicht das Verbre-
chen
‒ ‒

Verfluchte Creatur, verteufeltes Menſch, hoͤr-
te man aus eines jeden Munde.

Eure Herrſchaft wird gewiß nicht, darf
nicht herauskommen, euch zu retten, ſchrie Sa-
rah: ob es gleich mehr eine Barmherzigkeit von
dem gnaͤdigen Herrn, als euer Verdienſt iſt, daß
er euch nicht den Augenblick die ſchaͤndliche Kehle
abſchneidet.

Saget, rief Marichen noch einmal, war es
eure gnaͤdige Frau, die den Anfang machte, oder
ihr, ihr ſcheusliches Menſch? ‒

Wo die gnaͤdige Frau ſo viel Ehre hat, bloͤck-
te die Mutter, entſchuldigen ſie mich, So ‒ ‒ ‒
Entſchuldigen ſie mich, mein Herr ‒ ‒ Der Hen-
ker hole das alte Weib! ſie haͤtte mich beynahe
Sohn genannt ‒ ‒ Wo die gnaͤdige Frau ſo
viel Ehre hat, als wir gedacht haben: ſo wird ſie
erſcheinen, ein armes Dienſtmaͤgdchen, das durch
ſo große Verſprechungen verleitet iſt, zu rechtfer-
tigen. ‒ ‒ Allein ich hoffe, gnaͤdiger Herr, ſie
werden beyden Theilen Gerechtigkeit widerfah-
ren laſſen: ich hoffe, ſie werden es thun! ‒ ‒
O was iſt es fuͤr ein Jammer! was iſt es fuͤr
ein Jammer! ‒ mit zuſammengeſchlagenen Haͤn-
den ‒ ‒ daß ihr alles eingeraͤumet wird, was ſie
nur fordern kann! Daß ihr in ihrem ungeziemen-
den Haß gegen mein armes und unſchuldiges
Haus nachgeſehen wird! Daß ihr zugeſtanden
wird, nach Hampſtead zu gehen: ob Jhre Gna-

den
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[807/0813] Jhre Gnaden ſagen ‒ ‒ Nicht das Verbre- chen ‒ ‒ Verfluchte Creatur, verteufeltes Menſch, hoͤr- te man aus eines jeden Munde. Eure Herrſchaft wird gewiß nicht, darf nicht herauskommen, euch zu retten, ſchrie Sa- rah: ob es gleich mehr eine Barmherzigkeit von dem gnaͤdigen Herrn, als euer Verdienſt iſt, daß er euch nicht den Augenblick die ſchaͤndliche Kehle abſchneidet. Saget, rief Marichen noch einmal, war es eure gnaͤdige Frau, die den Anfang machte, oder ihr, ihr ſcheusliches Menſch? ‒ Wo die gnaͤdige Frau ſo viel Ehre hat, bloͤck- te die Mutter, entſchuldigen ſie mich, So ‒ ‒ ‒ Entſchuldigen ſie mich, mein Herr ‒ ‒ Der Hen- ker hole das alte Weib! ſie haͤtte mich beynahe Sohn genannt ‒ ‒ Wo die gnaͤdige Frau ſo viel Ehre hat, als wir gedacht haben: ſo wird ſie erſcheinen, ein armes Dienſtmaͤgdchen, das durch ſo große Verſprechungen verleitet iſt, zu rechtfer- tigen. ‒ ‒ Allein ich hoffe, gnaͤdiger Herr, ſie werden beyden Theilen Gerechtigkeit widerfah- ren laſſen: ich hoffe, ſie werden es thun! ‒ ‒ O was iſt es fuͤr ein Jammer! was iſt es fuͤr ein Jammer! ‒ mit zuſammengeſchlagenen Haͤn- den ‒ ‒ daß ihr alles eingeraͤumet wird, was ſie nur fordern kann! Daß ihr in ihrem ungeziemen- den Haß gegen mein armes und unſchuldiges Haus nachgeſehen wird! Daß ihr zugeſtanden wird, nach Hampſtead zu gehen: ob Jhre Gna- den E e e 4

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 807. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/813>, abgerufen am 24.11.2024.