[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750.Jch will nun noch einmal zu meines Freun- Allein was soll das! - Was soll das! - - Nun da ich in Geschwindigkeit mit so kaltem Was? Wo? - Wie kam es? Jst meine Geliebte in Sicherheit? - O! wecket meine Gelübde nicht so unge- Der
Jch will nun noch einmal zu meines Freun- Allein was ſoll das! ‒ Was ſoll das! ‒ ‒ Nun da ich in Geſchwindigkeit mit ſo kaltem Was? Wo? ‒ Wie kam es? Jſt meine Geliebte in Sicherheit? ‒ O! wecket meine Geluͤbde nicht ſo unge- Der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0074" n="68"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Jch will nun noch einmal zu meines Freun-<lb/> des Belfords Briefe kehren. Du wirſt freye<lb/> Haͤnde haben, meine reizende Schoͤne. Jch will<lb/> noch einmal durchſehen, was dein Fuͤrſprecher<lb/> fuͤr dich zu ſagen hat. Es koͤnnen es ſchwache<lb/> Gruͤnde thun, in der Verfaſſung, worinn ich ſtehe.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Allein was ſoll das! ‒ Was ſoll das! ‒ ‒<lb/> Was fuͤr ein <hi rendition="#fr">zweyfaͤltiger</hi> ‒ Doch der Aufruhr<lb/> legt ſich! ‒ ‒ Was fuͤr ein <hi rendition="#fr">zweyfaͤltiger fei-<lb/> ger Kerl</hi> bin ich! ‒ ‒ Oder uͤberfaͤllt mich et-<lb/> wa eben meine feige Zeit? Denn Helden haben<lb/> ihre Anfaͤlle von Furcht, feige Memmen ihre<lb/> herzhaften Stunden, und tugendhaſte Frauen-<lb/> zimmer, alle, außer meiner Clariſſa, ihren ent-<lb/> ſcheidenden Augenblick ‒ ‒</p><lb/> <p>Nun da ich in Geſchwindigkeit mit ſo kaltem<lb/> Blute mir deine Betrachtungen zu Nutze ma-<lb/> chen will. ‒ ‒ Erhebt ſich die Verwirrung wieder<lb/> von neuem!</p><lb/> <p>Was? Wo? ‒ Wie kam es?</p><lb/> <p>Jſt meine Geliebte in Sicherheit? ‒</p><lb/> <p>O! wecket meine Geluͤbde nicht ſo unge-<lb/> ſtuͤm auf! ‒</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Der</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [68/0074]
Jch will nun noch einmal zu meines Freun-
des Belfords Briefe kehren. Du wirſt freye
Haͤnde haben, meine reizende Schoͤne. Jch will
noch einmal durchſehen, was dein Fuͤrſprecher
fuͤr dich zu ſagen hat. Es koͤnnen es ſchwache
Gruͤnde thun, in der Verfaſſung, worinn ich ſtehe.
Allein was ſoll das! ‒ Was ſoll das! ‒ ‒
Was fuͤr ein zweyfaͤltiger ‒ Doch der Aufruhr
legt ſich! ‒ ‒ Was fuͤr ein zweyfaͤltiger fei-
ger Kerl bin ich! ‒ ‒ Oder uͤberfaͤllt mich et-
wa eben meine feige Zeit? Denn Helden haben
ihre Anfaͤlle von Furcht, feige Memmen ihre
herzhaften Stunden, und tugendhaſte Frauen-
zimmer, alle, außer meiner Clariſſa, ihren ent-
ſcheidenden Augenblick ‒ ‒
Nun da ich in Geſchwindigkeit mit ſo kaltem
Blute mir deine Betrachtungen zu Nutze ma-
chen will. ‒ ‒ Erhebt ſich die Verwirrung wieder
von neuem!
Was? Wo? ‒ Wie kam es?
Jſt meine Geliebte in Sicherheit? ‒
O! wecket meine Geluͤbde nicht ſo unge-
ſtuͤm auf! ‒
Der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |