zu machen: so weit ich es gut machen kann? Hatte ich nicht Ursache zu hoffen - -
Nein, nein, nein, nein - - ein halb Du- tzend male: so geschwinde sie nur sprechen konnte.
Hatte ich nicht Ursache zu hoffen, daß sie vielmehr auf die Mittel denken würden, mich glücklich und sich selbst nicht elend zu machen, als auf eine so unnöthige und so übereilte Flucht?
Nein, nein, nein, nein: wie vorher. Und dabey schüttelte sie den Kopf mit wilder Unge- dult, als wenn sie sich vorgenommen hätte, auf das, was ich sagte, nicht Achtung zu geben.
Meine Entschließungen sind so edel und an- ständig, wenn sie dieselben nur ins Werk zu rich- ten erlauben wollen, daß ich mich nicht beküm- mern darf, wo sie hingehen, wenn sie mir den Besuch vergönnen und meine Gelübde anneh- men wollen. Gott ist mein Zeuge, daß ich sie nicht mit irgend einer Absicht wider ihre Ehre von der Thüre zurückbringe: nein, vielmehr das Gegentheil. Jch will diesen Augenblick nach ei- nem Geistlichen schicken, allen ihren Zweifeln und aller ihrer Furcht ein Ende zu machen.
Sage dieß und sage es noch tausendmal mehr, und berufe dich feyerlich bey jedem Worte auf den Gott, auf welchen du dich für die Wahr- heit der schändlichsten Unwahrheiten zu berufen gewohnt bist: es wird doch noch alles viel zu we- nig seyn, gegen das, was du schon sonst gelobet und versprochen hast. Wenn auch mein Herz dich wegen deiner Meineide nicht so verabscheu-
ete,
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zu machen: ſo weit ich es gut machen kann? Hatte ich nicht Urſache zu hoffen ‒ ‒
Nein, nein, nein, nein ‒ ‒ ein halb Du- tzend male: ſo geſchwinde ſie nur ſprechen konnte.
Hatte ich nicht Urſache zu hoffen, daß ſie vielmehr auf die Mittel denken wuͤrden, mich gluͤcklich und ſich ſelbſt nicht elend zu machen, als auf eine ſo unnoͤthige und ſo uͤbereilte Flucht?
Nein, nein, nein, nein: wie vorher. Und dabey ſchuͤttelte ſie den Kopf mit wilder Unge- dult, als wenn ſie ſich vorgenommen haͤtte, auf das, was ich ſagte, nicht Achtung zu geben.
Meine Entſchließungen ſind ſo edel und an- ſtaͤndig, wenn ſie dieſelben nur ins Werk zu rich- ten erlauben wollen, daß ich mich nicht bekuͤm- mern darf, wo ſie hingehen, wenn ſie mir den Beſuch vergoͤnnen und meine Geluͤbde anneh- men wollen. Gott iſt mein Zeuge, daß ich ſie nicht mit irgend einer Abſicht wider ihre Ehre von der Thuͤre zuruͤckbringe: nein, vielmehr das Gegentheil. Jch will dieſen Augenblick nach ei- nem Geiſtlichen ſchicken, allen ihren Zweifeln und aller ihrer Furcht ein Ende zu machen.
Sage dieß und ſage es noch tauſendmal mehr, und berufe dich feyerlich bey jedem Worte auf den Gott, auf welchen du dich fuͤr die Wahr- heit der ſchaͤndlichſten Unwahrheiten zu berufen gewohnt biſt: es wird doch noch alles viel zu we- nig ſeyn, gegen das, was du ſchon ſonſt gelobet und verſprochen haſt. Wenn auch mein Herz dich wegen deiner Meineide nicht ſo verabſcheu-
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zu machen: ſo weit ich es gut machen kann?
Hatte ich nicht Urſache zu hoffen ‒ ‒
Nein, nein, nein, nein ‒ ‒ ein halb Du-
tzend male: ſo geſchwinde ſie nur ſprechen konnte.
Hatte ich nicht Urſache zu hoffen, daß ſie
vielmehr auf die Mittel denken wuͤrden, mich
gluͤcklich und ſich ſelbſt nicht elend zu machen, als
auf eine ſo unnoͤthige und ſo uͤbereilte Flucht?
Nein, nein, nein, nein: wie vorher. Und
dabey ſchuͤttelte ſie den Kopf mit wilder Unge-
dult, als wenn ſie ſich vorgenommen haͤtte, auf
das, was ich ſagte, nicht Achtung zu geben.
Meine Entſchließungen ſind ſo edel und an-
ſtaͤndig, wenn ſie dieſelben nur ins Werk zu rich-
ten erlauben wollen, daß ich mich nicht bekuͤm-
mern darf, wo ſie hingehen, wenn ſie mir den
Beſuch vergoͤnnen und meine Geluͤbde anneh-
men wollen. Gott iſt mein Zeuge, daß ich ſie
nicht mit irgend einer Abſicht wider ihre Ehre
von der Thuͤre zuruͤckbringe: nein, vielmehr das
Gegentheil. Jch will dieſen Augenblick nach ei-
nem Geiſtlichen ſchicken, allen ihren Zweifeln und
aller ihrer Furcht ein Ende zu machen.
Sage dieß und ſage es noch tauſendmal mehr,
und berufe dich feyerlich bey jedem Worte auf
den Gott, auf welchen du dich fuͤr die Wahr-
heit der ſchaͤndlichſten Unwahrheiten zu berufen
gewohnt biſt: es wird doch noch alles viel zu we-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 695. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/701>, abgerufen am 23.11.2024.
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