schon zufrieden: wenn mein Vater sich nur ge- fallen lassen will, wie ich ihm zu rechter Zeit vor- zuschlagen gedenke, zwo jährliche Leibrenten aus meinem Gute zu bezahlen; eine an meine liebe Frau Norton, wodurch sie auf ihre übrige Le- benszeit, weil sie nun alt wird, ihre Bequemlich- keit finde; die andern von funfzig Pfund jähr- lich, an eben diese gute Frau, zum Besten meiner Armen, wie ich eine gewisse Anzahl von Leuten nach meiner Eitelkeit genannt habe, von denen sie allen meinen Willen weiß. Dieß verlange ich nur deswegen, damit durch die Folgen von meinem Vergehen so wenige, als möglich ist, lei- den mögen. Das übrige wolle Gott meinen Verwandten gesegnen und ihnen dabey Zufrie- denheit und Vergnüglichkeit geben.
Andre Ursachen, die mich bewegen, den ge- meldeten Schritt zu thun, will ich hier alsobald beyfügen.
Dieser gottlose Kerl weiß, daß Sie meine einzige Freundinn auf der Welt sind. Er würde mich also zuerst in Jhrer Nachbarschaft suchen: wenn Sie es für möglich halten sollten, mich da- selbst zu verbergen. Und in dem Fall könnten Sie wohl gar noch größeren Verdrießlichkeiten, als Sie schon meinetwegen gehabt haben, ausgesetzet seyn.
Von meinem Vetter Morden kann ich kei- nen Schutz erwarten: wenn er auch ankommen sollte. Denn aus seinem Briefe an mich erhel- let ganz deutlich, daß mein Bruder ihn schon auf seine Seite gebracht hat. Jch möchte auch einen so
recht-
ſchon zufrieden: wenn mein Vater ſich nur ge- fallen laſſen will, wie ich ihm zu rechter Zeit vor- zuſchlagen gedenke, zwo jaͤhrliche Leibrenten aus meinem Gute zu bezahlen; eine an meine liebe Frau Norton, wodurch ſie auf ihre uͤbrige Le- benszeit, weil ſie nun alt wird, ihre Bequemlich- keit finde; die andern von funfzig Pfund jaͤhr- lich, an eben dieſe gute Frau, zum Beſten meiner Armen, wie ich eine gewiſſe Anzahl von Leuten nach meiner Eitelkeit genannt habe, von denen ſie allen meinen Willen weiß. Dieß verlange ich nur deswegen, damit durch die Folgen von meinem Vergehen ſo wenige, als moͤglich iſt, lei- den moͤgen. Das uͤbrige wolle Gott meinen Verwandten geſegnen und ihnen dabey Zufrie- denheit und Vergnuͤglichkeit geben.
Andre Urſachen, die mich bewegen, den ge- meldeten Schritt zu thun, will ich hier alſobald beyfuͤgen.
Dieſer gottloſe Kerl weiß, daß Sie meine einzige Freundinn auf der Welt ſind. Er wuͤrde mich alſo zuerſt in Jhrer Nachbarſchaft ſuchen: wenn Sie es fuͤr moͤglich halten ſollten, mich da- ſelbſt zu verbergen. Und in dem Fall koͤnnten Sie wohl gar noch groͤßeren Verdrießlichkeiten, als Sie ſchon meinetwegen gehabt haben, ausgeſetzet ſeyn.
Von meinem Vetter Morden kann ich kei- nen Schutz erwarten: wenn er auch ankommen ſollte. Denn aus ſeinem Briefe an mich erhel- let ganz deutlich, daß mein Bruder ihn ſchon auf ſeine Seite gebracht hat. Jch moͤchte auch einen ſo
recht-
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ſchon zufrieden: wenn mein Vater ſich nur ge-
fallen laſſen will, wie ich ihm zu rechter Zeit vor-
zuſchlagen gedenke, zwo jaͤhrliche Leibrenten aus
meinem Gute zu bezahlen; eine an meine liebe
Frau Norton, wodurch ſie auf ihre uͤbrige Le-
benszeit, weil ſie nun alt wird, ihre Bequemlich-
keit finde; die andern von funfzig Pfund jaͤhr-
lich, an eben dieſe gute Frau, zum Beſten meiner
Armen, wie ich eine gewiſſe Anzahl von Leuten
nach meiner Eitelkeit genannt habe, von denen
ſie allen meinen Willen weiß. Dieß verlange
ich nur deswegen, damit durch die Folgen von
meinem Vergehen ſo wenige, als moͤglich iſt, lei-
den moͤgen. Das uͤbrige wolle Gott meinen
Verwandten geſegnen und ihnen dabey Zufrie-
denheit und Vergnuͤglichkeit geben.
Andre Urſachen, die mich bewegen, den ge-
meldeten Schritt zu thun, will ich hier alſobald
beyfuͤgen.
Dieſer gottloſe Kerl weiß, daß Sie meine
einzige Freundinn auf der Welt ſind. Er wuͤrde
mich alſo zuerſt in Jhrer Nachbarſchaft ſuchen:
wenn Sie es fuͤr moͤglich halten ſollten, mich da-
ſelbſt zu verbergen. Und in dem Fall koͤnnten Sie
wohl gar noch groͤßeren Verdrießlichkeiten, als Sie
ſchon meinetwegen gehabt haben, ausgeſetzet ſeyn.
Von meinem Vetter Morden kann ich kei-
nen Schutz erwarten: wenn er auch ankommen
ſollte. Denn aus ſeinem Briefe an mich erhel-
let ganz deutlich, daß mein Bruder ihn ſchon auf
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/179>, abgerufen am 26.11.2024.
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