[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749.Endlich flisterte eine Nymphe der andern zu: Sie sprang heraus: wie ist es? wie ist es? O gnädige Frau, er speit Blut. Es ist ihm Sie kam gleich herunter, und fand, daß sich Mein Kind trat herein, und sahe gantz betrübt Wie befinden sie sich, Herr Lovelace? O mein liebes Kind, gantz wohl! Recht sehr Mit einem Wort, Belford, ich habe meinen Der gnädigen Fräulein Howe biete ich jetzund ner
Endlich fliſterte eine Nymphe der andern zu: Sie ſprang heraus: wie iſt es? wie iſt es? O gnaͤdige Frau, er ſpeit Blut. Es iſt ihm Sie kam gleich herunter, und fand, daß ſich Mein Kind trat herein, und ſahe gantz betruͤbt Wie befinden ſie ſich, Herr Lovelace? O mein liebes Kind, gantz wohl! Recht ſehr Mit einem Wort, Belford, ich habe meinen Der gnaͤdigen Fraͤulein Howe biete ich jetzund ner
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0332" n="326"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Endlich fliſterte eine Nymphe der andern zu:<lb/> um Gottes Willen ſagen ſie es der Frau <hi rendition="#fr">Love-<lb/> lace!</hi> Es iſt gewiß Gefahr. Es geſchahe dieſes<lb/> nahe bey der Thuͤr, ſo daß mein loſes horchendes<lb/> Kind es hoͤren konnte.</p><lb/> <p>Sie ſprang heraus: wie iſt es? wie iſt es?<lb/><hi rendition="#fr">Dorcas.</hi></p><lb/> <p>O gnaͤdige Frau, er ſpeit Blut. Es iſt ihm<lb/> eine Ader in der Lunge geſprungen.</p><lb/> <p>Sie kam gleich herunter, und fand, daß ſich<lb/> alle mit meinem Blute ſo viel beſchaͤftigten, als<lb/> wenn es das geſegnete Blut des Neapolitaniſchen<lb/> Heiligen waͤre.</p><lb/> <p>Mein Kind trat herein, und ſahe gantz betruͤbt<lb/> aus.</p><lb/> <p>Wie befinden ſie ſich, Herr <hi rendition="#fr">Lovelace?</hi></p><lb/> <p>O mein liebes Kind, gantz wohl! Recht ſehr<lb/> wohl! Es hat gar nichts zu bedeuten. Jch wer-<lb/> de bald wieder beſſer ſeyn. Jch kraͤchzete von<lb/> neuen, denn ich war wahrhaftig ſehr kranck, ob<lb/> gleich kein Blut weiter kommen wollte.</p><lb/> <p>Mit einem Wort, <hi rendition="#fr">Belford,</hi> ich habe meinen<lb/> Endzweck erreichet. Das Maͤdchen hat mich<lb/> lieb: es hat mir alle meine Suͤnden vergeben.<lb/> Jch darf es wohl wagen auf ein neues Kerbholtz<lb/> los zu ſuͤndigen.</p><lb/> <p>Der gnaͤdigen Fraͤulein <hi rendition="#fr">Howe</hi> biete ich jetzund<lb/> Trotz. Frau <hi rendition="#fr">Townſend!</hi> ‒ ‒ Was der Teufel iſt<lb/> daraus geworden! Weg mit eurer Contraband-<lb/> Waare. Keine Zoll-Betriegerey. Niemand darf<lb/> betriegen als ich! Das allerauserleſenſte an mei-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ner</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [326/0332]
Endlich fliſterte eine Nymphe der andern zu:
um Gottes Willen ſagen ſie es der Frau Love-
lace! Es iſt gewiß Gefahr. Es geſchahe dieſes
nahe bey der Thuͤr, ſo daß mein loſes horchendes
Kind es hoͤren konnte.
Sie ſprang heraus: wie iſt es? wie iſt es?
Dorcas.
O gnaͤdige Frau, er ſpeit Blut. Es iſt ihm
eine Ader in der Lunge geſprungen.
Sie kam gleich herunter, und fand, daß ſich
alle mit meinem Blute ſo viel beſchaͤftigten, als
wenn es das geſegnete Blut des Neapolitaniſchen
Heiligen waͤre.
Mein Kind trat herein, und ſahe gantz betruͤbt
aus.
Wie befinden ſie ſich, Herr Lovelace?
O mein liebes Kind, gantz wohl! Recht ſehr
wohl! Es hat gar nichts zu bedeuten. Jch wer-
de bald wieder beſſer ſeyn. Jch kraͤchzete von
neuen, denn ich war wahrhaftig ſehr kranck, ob
gleich kein Blut weiter kommen wollte.
Mit einem Wort, Belford, ich habe meinen
Endzweck erreichet. Das Maͤdchen hat mich
lieb: es hat mir alle meine Suͤnden vergeben.
Jch darf es wohl wagen auf ein neues Kerbholtz
los zu ſuͤndigen.
Der gnaͤdigen Fraͤulein Howe biete ich jetzund
Trotz. Frau Townſend! ‒ ‒ Was der Teufel iſt
daraus geworden! Weg mit eurer Contraband-
Waare. Keine Zoll-Betriegerey. Niemand darf
betriegen als ich! Das allerauserleſenſte an mei-
ner
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |