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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749.

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"sondern Ausgaben vollkommen hinlänglich seyn.
"Wegen des übrigen werde ich Sie um Rath fra-
"gen, und mich nach Jhrem Befehl richten: es wä-
"re denn, daß Sie sich selbst nicht trauten, und mir
"deswegen die Verwaltung dieses Geldes selbst
"überlassen wollten, damit ich so viel als möglich
"seyn wird, zum künftigen Gebrauch davon beyle-
"gen könne. Jch werde Jhnen über alle die übri-
"gen Ausgaben und über das beygelegte eine solche
"Rechnung halten, als sie von einem Haushalter
"erwarten können."

"Was die Kleidung anlanget, so habe ich noch
"zwey gantz neue Anzüge, die ich nur einmahl zur
"Probe angezogen habe: und deren ich mich auch
"bey einer solchen Gelegenheit nicht schämen darf.
"Jch habe auch Juwelen von meiner Großmutter,
"die nur von neuen umgefasset werden müssen: und
"noch andere Juwelen die ich bey außerordentlichen
"Gelegenheiten zu tragen pflegte. Ob mir gleich
"diese Juwelen bisher noch nicht zugesandt sind,
"so trage ich doch keinen Zweifel, daß sie mir zu-
"gesandt werden, wenn ich sie unter einem andern
"Nahmen fordern lasse. Und vorher gedencke ich
"gar keine Juwelen zu tragen."

"Sie beklagen sich über das Mistrauen, das
"ich gegen Sie blicken lasse. Allein Jhr eigenes
"soll Richter seyn. Setzen Sie sich einen Augen-
"blick an meine Stelle, und erinnern Sie sich Jh-
"res bisherigen Betragens gegen mich in Worten
"und Wercken: und alsdenn urtheilen Sie, ob ich
"verdiene gelobet oder getadelt zu werden; und ob

"Sie
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„ſondern Ausgaben vollkommen hinlaͤnglich ſeyn.
„Wegen des uͤbrigen werde ich Sie um Rath fra-
„gen, und mich nach Jhrem Befehl richten: es waͤ-
„re denn, daß Sie ſich ſelbſt nicht trauten, und mir
„deswegen die Verwaltung dieſes Geldes ſelbſt
„uͤberlaſſen wollten, damit ich ſo viel als moͤglich
„ſeyn wird, zum kuͤnftigen Gebrauch davon beyle-
„gen koͤnne. Jch werde Jhnen uͤber alle die uͤbri-
„gen Ausgaben und uͤber das beygelegte eine ſolche
„Rechnung halten, als ſie von einem Haushalter
„erwarten koͤnnen.„

„Was die Kleidung anlanget, ſo habe ich noch
„zwey gantz neue Anzuͤge, die ich nur einmahl zur
„Probe angezogen habe: und deren ich mich auch
„bey einer ſolchen Gelegenheit nicht ſchaͤmen darf.
„Jch habe auch Juwelen von meiner Großmutter,
„die nur von neuen umgefaſſet werden muͤſſen: und
„noch andere Juwelen die ich bey außerordentlichen
„Gelegenheiten zu tragen pflegte. Ob mir gleich
„dieſe Juwelen bisher noch nicht zugeſandt ſind,
„ſo trage ich doch keinen Zweifel, daß ſie mir zu-
„geſandt werden, wenn ich ſie unter einem andern
„Nahmen fordern laſſe. Und vorher gedencke ich
„gar keine Juwelen zu tragen.„

„Sie beklagen ſich uͤber das Mistrauen, das
„ich gegen Sie blicken laſſe. Allein Jhr eigenes
„ſoll Richter ſeyn. Setzen Sie ſich einen Augen-
„blick an meine Stelle, und erinnern Sie ſich Jh-
„res bisherigen Betragens gegen mich in Worten
„und Wercken: und alsdenn urtheilen Sie, ob ich
„verdiene gelobet oder getadelt zu werden; und ob

„Sie
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[259/0265] „ſondern Ausgaben vollkommen hinlaͤnglich ſeyn. „Wegen des uͤbrigen werde ich Sie um Rath fra- „gen, und mich nach Jhrem Befehl richten: es waͤ- „re denn, daß Sie ſich ſelbſt nicht trauten, und mir „deswegen die Verwaltung dieſes Geldes ſelbſt „uͤberlaſſen wollten, damit ich ſo viel als moͤglich „ſeyn wird, zum kuͤnftigen Gebrauch davon beyle- „gen koͤnne. Jch werde Jhnen uͤber alle die uͤbri- „gen Ausgaben und uͤber das beygelegte eine ſolche „Rechnung halten, als ſie von einem Haushalter „erwarten koͤnnen.„ „Was die Kleidung anlanget, ſo habe ich noch „zwey gantz neue Anzuͤge, die ich nur einmahl zur „Probe angezogen habe: und deren ich mich auch „bey einer ſolchen Gelegenheit nicht ſchaͤmen darf. „Jch habe auch Juwelen von meiner Großmutter, „die nur von neuen umgefaſſet werden muͤſſen: und „noch andere Juwelen die ich bey außerordentlichen „Gelegenheiten zu tragen pflegte. Ob mir gleich „dieſe Juwelen bisher noch nicht zugeſandt ſind, „ſo trage ich doch keinen Zweifel, daß ſie mir zu- „geſandt werden, wenn ich ſie unter einem andern „Nahmen fordern laſſe. Und vorher gedencke ich „gar keine Juwelen zu tragen.„ „Sie beklagen ſich uͤber das Mistrauen, das „ich gegen Sie blicken laſſe. Allein Jhr eigenes „ſoll Richter ſeyn. Setzen Sie ſich einen Augen- „blick an meine Stelle, und erinnern Sie ſich Jh- „res bisherigen Betragens gegen mich in Worten „und Wercken: und alsdenn urtheilen Sie, ob ich „verdiene gelobet oder getadelt zu werden; und ob „Sie R 2

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa04_1749/265>, abgerufen am 25.11.2024.