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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749.

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nige Zeit Geduld haben. Der arme Herr Hick-
man
muß entweder seine Zeit abwarten, oder sich
nach einer andern umsehen.

M. Er hält dir mehr zu gute, als eine
Manns-Person einem Mädchen zu gute halten
sollte.

T. Jch fürchte aber, daß er selbst an allen dem
Schuld ist, was er mir zu gute halten muß. Das
gestehet er hiedurch selbst.

M. Ein naseweises empfindliches Mäd-
chen!

T. Jch habe nur eine Bitte noch an sie.

M. Jch hoffe, daß es eine kindliche Bitte
seyn wird.

T. Wenn sie wieder heyrathen, so erlauben
sie mir, unverheyrathet zu bleiben.

M. Wie verkehrt! immer wider den
Strom.

T. Wie kann ich erwarten, daß sie einen so
vortheilhaften Antrag ausschlagen werden. Zehn
tansend Pfund!
und zwar zum wenigsten
10000 Pfund! das ist ein feiner Vorschlag. So
viele artige Raritäten, die er ihnen eine nach der
andern schencken, und eintzeln zufallen lassen will!
Jch hoffe nicht, daß es schon so weit gekommen ist,
daß ich nicht ohne Verletzung meiner Pflicht gegen
sie, über den Mann lachen dürfte.

M. Dein Spott über ihn, und deine Ehrer-
bietung gegen mich kommen aus Einer Qvelle.

T. Das will ich nicht hoffen. Aber zehn-
tausend Pfund!

M.
M 3



nige Zeit Geduld haben. Der arme Herr Hick-
man
muß entweder ſeine Zeit abwarten, oder ſich
nach einer andern umſehen.

M. Er haͤlt dir mehr zu gute, als eine
Manns-Perſon einem Maͤdchen zu gute halten
ſollte.

T. Jch fuͤrchte aber, daß er ſelbſt an allen dem
Schuld iſt, was er mir zu gute halten muß. Das
geſtehet er hiedurch ſelbſt.

M. Ein naſeweiſes empfindliches Maͤd-
chen!

T. Jch habe nur eine Bitte noch an ſie.

M. Jch hoffe, daß es eine kindliche Bitte
ſeyn wird.

T. Wenn ſie wieder heyrathen, ſo erlauben
ſie mir, unverheyrathet zu bleiben.

M. Wie verkehrt! immer wider den
Strom.

T. Wie kann ich erwarten, daß ſie einen ſo
vortheilhaften Antrag ausſchlagen werden. Zehn
tanſend Pfund!
und zwar zum wenigſten
10000 Pfund! das iſt ein feiner Vorſchlag. So
viele artige Raritaͤten, die er ihnen eine nach der
andern ſchencken, und eintzeln zufallen laſſen will!
Jch hoffe nicht, daß es ſchon ſo weit gekommen iſt,
daß ich nicht ohne Verletzung meiner Pflicht gegen
ſie, uͤber den Mann lachen duͤrfte.

M. Dein Spott uͤber ihn, und deine Ehrer-
bietung gegen mich kommen aus Einer Qvelle.

T. Das will ich nicht hoffen. Aber zehn-
tauſend Pfund!

M.
M 3
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[181/0187] nige Zeit Geduld haben. Der arme Herr Hick- man muß entweder ſeine Zeit abwarten, oder ſich nach einer andern umſehen. M. Er haͤlt dir mehr zu gute, als eine Manns-Perſon einem Maͤdchen zu gute halten ſollte. T. Jch fuͤrchte aber, daß er ſelbſt an allen dem Schuld iſt, was er mir zu gute halten muß. Das geſtehet er hiedurch ſelbſt. M. Ein naſeweiſes empfindliches Maͤd- chen! T. Jch habe nur eine Bitte noch an ſie. M. Jch hoffe, daß es eine kindliche Bitte ſeyn wird. T. Wenn ſie wieder heyrathen, ſo erlauben ſie mir, unverheyrathet zu bleiben. M. Wie verkehrt! immer wider den Strom. T. Wie kann ich erwarten, daß ſie einen ſo vortheilhaften Antrag ausſchlagen werden. Zehn tanſend Pfund! und zwar zum wenigſten 10000 Pfund! das iſt ein feiner Vorſchlag. So viele artige Raritaͤten, die er ihnen eine nach der andern ſchencken, und eintzeln zufallen laſſen will! Jch hoffe nicht, daß es ſchon ſo weit gekommen iſt, daß ich nicht ohne Verletzung meiner Pflicht gegen ſie, uͤber den Mann lachen duͤrfte. M. Dein Spott uͤber ihn, und deine Ehrer- bietung gegen mich kommen aus Einer Qvelle. T. Das will ich nicht hoffen. Aber zehn- tauſend Pfund! M. M 3

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa04_1749/187>, abgerufen am 24.11.2024.