Jch wiederhohle es nochmahls: er kann ohnmög- lich üble Absichten haben! Allein er ist ein Narre! Das ist das Ende vom Liede. Weil Sie aber ein- mahl durch das Schicksaal an einen Narren ver- schenckt sind, so heyrathen Sie ihn bey der ersten, der besten Gelegenheit. Jch glaube zwar, daß er von der Art der Narren ist, die sich am wenigsten lencken lassen: allein nehmen sie ihn als eine Strafe an, wenn Sie ihn nicht für ihr Glück halten kön- nen; und lernen Sie von ihm die Wahrheit, daß in diesem Leben lauter Unvollkommenheit herrschet.
Jch erwarte Jhren nächsten Brief mit Ungeduld, und verbleibe indessen
Jhre ergebenste und getreue Anna Howe.
Der sechzehende Brief von Herrn Belford an Herrn Robert Lovelacen.
Mittewochen den 17ten May.
Jch kann Jhnen nichts vorenthalten, das Sie so nahe angehet, als der einliegende Brief. Sie werden aus demselben ersehen, was ihr On- ckle in Absicht auf die Fräulein Harlowe befürch- tet und wünschet, und wie sehr allen Jhren Anver- wanten daran gelegen ist, daß Sie wohl mit der Fräulein umgehen sollen. Sie schmeicheln mir da- mit, daß ich viel bey Jhnen vermöchte: und ich
wollte
Jch wiederhohle es nochmahls: er kann ohnmoͤg- lich uͤble Abſichten haben! Allein er iſt ein Narre! Das iſt das Ende vom Liede. Weil Sie aber ein- mahl durch das Schickſaal an einen Narren ver- ſchenckt ſind, ſo heyrathen Sie ihn bey der erſten, der beſten Gelegenheit. Jch glaube zwar, daß er von der Art der Narren iſt, die ſich am wenigſten lencken laſſen: allein nehmen ſie ihn als eine Strafe an, wenn Sie ihn nicht fuͤr ihr Gluͤck halten koͤn- nen; und lernen Sie von ihm die Wahrheit, daß in dieſem Leben lauter Unvollkommenheit herrſchet.
Jch erwarte Jhren naͤchſten Brief mit Ungeduld, und verbleibe indeſſen
Jhre ergebenſte und getreue Anna Howe.
Der ſechzehende Brief von Herrn Belford an Herrn Robert Lovelacen.
Mittewochen den 17ten May.
Jch kann Jhnen nichts vorenthalten, das Sie ſo nahe angehet, als der einliegende Brief. Sie werden aus demſelben erſehen, was ihr On- ckle in Abſicht auf die Fraͤulein Harlowe befuͤrch- tet und wuͤnſchet, und wie ſehr allen Jhren Anver- wanten daran gelegen iſt, daß Sie wohl mit der Fraͤulein umgehen ſollen. Sie ſchmeicheln mir da- mit, daß ich viel bey Jhnen vermoͤchte: und ich
wollte
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Jch wiederhohle es nochmahls: er kann ohnmoͤg-
lich uͤble Abſichten haben! Allein er iſt ein Narre!
Das iſt das Ende vom Liede. Weil Sie aber ein-
mahl durch das Schickſaal an einen Narren ver-
ſchenckt ſind, ſo heyrathen Sie ihn bey der erſten,
der beſten Gelegenheit. Jch glaube zwar, daß er
von der Art der Narren iſt, die ſich am wenigſten
lencken laſſen: allein nehmen ſie ihn als eine Strafe
an, wenn Sie ihn nicht fuͤr ihr Gluͤck halten koͤn-
nen; und lernen Sie von ihm die Wahrheit, daß
in dieſem Leben lauter Unvollkommenheit herrſchet.
Jch erwarte Jhren naͤchſten Brief mit Ungeduld,
und verbleibe indeſſen
Jhre ergebenſte und getreue
Anna Howe.
Der ſechzehende Brief
von
Herrn Belford an Herrn Robert Lovelacen.
Mittewochen den 17ten May.
Jch kann Jhnen nichts vorenthalten, das Sie
ſo nahe angehet, als der einliegende Brief.
Sie werden aus demſelben erſehen, was ihr On-
ckle in Abſicht auf die Fraͤulein Harlowe befuͤrch-
tet und wuͤnſchet, und wie ſehr allen Jhren Anver-
wanten daran gelegen iſt, daß Sie wohl mit der
Fraͤulein umgehen ſollen. Sie ſchmeicheln mir da-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa04_1749/114>, abgerufen am 23.11.2024.
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