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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 3. Göttingen, 1749.

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terdings zu folgen: und bat sich Erlaubniß aus zu
fragen, ob ich befähle, den nächsten Tag zu einer
von seinen beyden Basen zu reisen: - -

(Jch schwieg stille. Jch wußte nicht was ich
sagen oder thun sollte.)

Ob ich eine eigene Wohnung in der Nachbar-
schaft dieser Frauenzimmer beziehen wollte, wie
ich ehemahls vorgehabt hätte? - -

(Jch schwieg noch stille.)

Ob ich auf eins der Güter des Lord M. reisen
wollte? Nach Berck? oder auf das nächste Gut?

Jch sagte: eine Wohnung, welche es wäre, da
er nur nicht mit zugegen wäre, wollte ich be-
ziehen.

Er gestand, daß er mir dieses versprochen hät-
te. Er wollte sein Wort halten, so bald ich nur
außer Gefahr wäre, daß mir die Meinigen nicht
nachsetzeten, und so bald ich mich zu beruhigen an-
finge. Wenn mir es übrigens einerley wäre, wo
ich mich aufhielte, so sey London der sicherste
Ort, und da ich mich am besten verborgen halten
könnte. Alle seine Verwandten würden mich besu-
chen, so bald sie Erlaubniß dazu von mir bekä-
men. Jnsonderheit würde seine Base Charlotte
mir zur Gesellschaft nach London kommen, so bald
sie sich wieder in die Luft wagen dürfte; wenn ich
sie zur Gesellschaft annehmen wollte. Wenn ich
aber auch Lust hätte, zu der Frau Lawrance zu
reisen, so würde ich ihr sehr angenehm seyn: von
der Frau Sadleir wollte er nichts sagen, weil sie
von finsterem Gemüthe und Umgange sey.

Jch
D 3



terdings zu folgen: und bat ſich Erlaubniß aus zu
fragen, ob ich befaͤhle, den naͤchſten Tag zu einer
von ſeinen beyden Baſen zu reiſen: ‒ ‒

(Jch ſchwieg ſtille. Jch wußte nicht was ich
ſagen oder thun ſollte.)

Ob ich eine eigene Wohnung in der Nachbar-
ſchaft dieſer Frauenzimmer beziehen wollte, wie
ich ehemahls vorgehabt haͤtte? ‒ ‒

(Jch ſchwieg noch ſtille.)

Ob ich auf eins der Guͤter des Lord M. reiſen
wollte? Nach Berck? oder auf das naͤchſte Gut?

Jch ſagte: eine Wohnung, welche es waͤre, da
er nur nicht mit zugegen waͤre, wollte ich be-
ziehen.

Er geſtand, daß er mir dieſes verſprochen haͤt-
te. Er wollte ſein Wort halten, ſo bald ich nur
außer Gefahr waͤre, daß mir die Meinigen nicht
nachſetzeten, und ſo bald ich mich zu beruhigen an-
finge. Wenn mir es uͤbrigens einerley waͤre, wo
ich mich aufhielte, ſo ſey London der ſicherſte
Ort, und da ich mich am beſten verborgen halten
koͤnnte. Alle ſeine Verwandten wuͤrden mich beſu-
chen, ſo bald ſie Erlaubniß dazu von mir bekaͤ-
men. Jnſonderheit wuͤrde ſeine Baſe Charlotte
mir zur Geſellſchaft nach London kommen, ſo bald
ſie ſich wieder in die Luft wagen duͤrfte; wenn ich
ſie zur Geſellſchaft annehmen wollte. Wenn ich
aber auch Luſt haͤtte, zu der Frau Lawrance zu
reiſen, ſo wuͤrde ich ihr ſehr angenehm ſeyn: von
der Frau Sadleir wollte er nichts ſagen, weil ſie
von finſterem Gemuͤthe und Umgange ſey.

Jch
D 3
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[53/0067] terdings zu folgen: und bat ſich Erlaubniß aus zu fragen, ob ich befaͤhle, den naͤchſten Tag zu einer von ſeinen beyden Baſen zu reiſen: ‒ ‒ (Jch ſchwieg ſtille. Jch wußte nicht was ich ſagen oder thun ſollte.) Ob ich eine eigene Wohnung in der Nachbar- ſchaft dieſer Frauenzimmer beziehen wollte, wie ich ehemahls vorgehabt haͤtte? ‒ ‒ (Jch ſchwieg noch ſtille.) Ob ich auf eins der Guͤter des Lord M. reiſen wollte? Nach Berck? oder auf das naͤchſte Gut? Jch ſagte: eine Wohnung, welche es waͤre, da er nur nicht mit zugegen waͤre, wollte ich be- ziehen. Er geſtand, daß er mir dieſes verſprochen haͤt- te. Er wollte ſein Wort halten, ſo bald ich nur außer Gefahr waͤre, daß mir die Meinigen nicht nachſetzeten, und ſo bald ich mich zu beruhigen an- finge. Wenn mir es uͤbrigens einerley waͤre, wo ich mich aufhielte, ſo ſey London der ſicherſte Ort, und da ich mich am beſten verborgen halten koͤnnte. Alle ſeine Verwandten wuͤrden mich beſu- chen, ſo bald ſie Erlaubniß dazu von mir bekaͤ- men. Jnſonderheit wuͤrde ſeine Baſe Charlotte mir zur Geſellſchaft nach London kommen, ſo bald ſie ſich wieder in die Luft wagen duͤrfte; wenn ich ſie zur Geſellſchaft annehmen wollte. Wenn ich aber auch Luſt haͤtte, zu der Frau Lawrance zu reiſen, ſo wuͤrde ich ihr ſehr angenehm ſeyn: von der Frau Sadleir wollte er nichts ſagen, weil ſie von finſterem Gemuͤthe und Umgange ſey. Jch D 3

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 3. Göttingen, 1749, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa03_1749/67>, abgerufen am 25.11.2024.