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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 3. Göttingen, 1749.

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Kirche gehen, in die sie der Teufel führen kann?
Das waren meine Worte, so bald ich wider reden
konnte.

Jch will die verdrießlichen Gedancken bis auf
morgen aufschieben. Jetzt bekommt ihr euren Ver-
haltungs-Befehl auf den Montag Abend.

Verhaltungs-Befehl,
Für Joh. Belford, Richard Mowbray, Tho-
mas Belton,
und Jacob Tourville, unter An-
führung des Generals Robert Lovelace, nach
dem sie sich zu richten haben, wenn sie Erlaub-
niß bekommen. seine Göttin anzubeten.

Hier folget ein lächerlicher Berhaltungs-Befehl, da-
rin er sehr hart befiehlt, alle liederlichen Geschwätze,
ja so gar alle zweydeutigen Reden zu vermeiden.

Jhr wißt, daß ich es nie habe leyden können,
wenn einer unter euch unanständige Reden geführet
hat. Es ist Zeit genug hiezu, wenn wir alt wer-
den, und weiter nichts mehr können, als von un-
reinen Dingen reden. Kann man denn nicht einem
Frauenzimmer an das Hertz kommen ohne die Ohren
zu verletzen?

Jch brauche euch nicht erst zu befehlen, daß ihr
gegen mich sehr demüthig seyn müßt. Euer Eid der
Treue verbindet euch hiezu. Wer kann mich anse-
hen, ohne vor Demuth niederzusincken.

Er giebt ihnen hierauf Nachricht von den erdichteten
Umständen der Jungfer Partington, und wie sie sich
gegen diese zu verhalten haben.

So unschuldige Blicke! und ein so tiefer Ver-
stand! Vergesset ja nicht, daß meine Geliebte keinen

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Kirche gehen, in die ſie der Teufel fuͤhren kann?
Das waren meine Worte, ſo bald ich wider reden
konnte.

Jch will die verdrießlichen Gedancken bis auf
morgen aufſchieben. Jetzt bekommt ihr euren Ver-
haltungs-Befehl auf den Montag Abend.

Verhaltungs-Befehl,
Fuͤr Joh. Belford, Richard Mowbray, Tho-
mas Belton,
und Jacob Tourville, unter An-
fuͤhrung des Generals Robert Lovelace, nach
dem ſie ſich zu richten haben, wenn ſie Erlaub-
niß bekommen. ſeine Goͤttin anzubeten.

Hier folget ein laͤcherlicher Berhaltungs-Befehl, da-
rin er ſehr hart befiehlt, alle liederlichen Geſchwaͤtze,
ja ſo gar alle zweydeutigen Reden zu vermeiden.

Jhr wißt, daß ich es nie habe leyden koͤnnen,
wenn einer unter euch unanſtaͤndige Reden gefuͤhret
hat. Es iſt Zeit genug hiezu, wenn wir alt wer-
den, und weiter nichts mehr koͤnnen, als von un-
reinen Dingen reden. Kann man denn nicht einem
Frauenzimmer an das Hertz kommen ohne die Ohren
zu verletzen?

Jch brauche euch nicht erſt zu befehlen, daß ihr
gegen mich ſehr demuͤthig ſeyn muͤßt. Euer Eid der
Treue verbindet euch hiezu. Wer kann mich anſe-
hen, ohne vor Demuth niederzuſincken.

Er giebt ihnen hierauf Nachricht von den erdichteten
Umſtaͤnden der Jungfer Partington, und wie ſie ſich
gegen dieſe zu verhalten haben.

So unſchuldige Blicke! und ein ſo tiefer Ver-
ſtand! Vergeſſet ja nicht, daß meine Geliebte keinen

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[483/0497] Kirche gehen, in die ſie der Teufel fuͤhren kann? Das waren meine Worte, ſo bald ich wider reden konnte. Jch will die verdrießlichen Gedancken bis auf morgen aufſchieben. Jetzt bekommt ihr euren Ver- haltungs-Befehl auf den Montag Abend. Verhaltungs-Befehl, Fuͤr Joh. Belford, Richard Mowbray, Tho- mas Belton, und Jacob Tourville, unter An- fuͤhrung des Generals Robert Lovelace, nach dem ſie ſich zu richten haben, wenn ſie Erlaub- niß bekommen. ſeine Goͤttin anzubeten. Hier folget ein laͤcherlicher Berhaltungs-Befehl, da- rin er ſehr hart befiehlt, alle liederlichen Geſchwaͤtze, ja ſo gar alle zweydeutigen Reden zu vermeiden. Jhr wißt, daß ich es nie habe leyden koͤnnen, wenn einer unter euch unanſtaͤndige Reden gefuͤhret hat. Es iſt Zeit genug hiezu, wenn wir alt wer- den, und weiter nichts mehr koͤnnen, als von un- reinen Dingen reden. Kann man denn nicht einem Frauenzimmer an das Hertz kommen ohne die Ohren zu verletzen? Jch brauche euch nicht erſt zu befehlen, daß ihr gegen mich ſehr demuͤthig ſeyn muͤßt. Euer Eid der Treue verbindet euch hiezu. Wer kann mich anſe- hen, ohne vor Demuth niederzuſincken. Er giebt ihnen hierauf Nachricht von den erdichteten Umſtaͤnden der Jungfer Partington, und wie ſie ſich gegen dieſe zu verhalten haben. So unſchuldige Blicke! und ein ſo tiefer Ver- ſtand! Vergeſſet ja nicht, daß meine Geliebte keinen an- H h 2

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 3. Göttingen, 1749, S. 483. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa03_1749/497>, abgerufen am 27.11.2024.