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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 3. Göttingen, 1749.

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es erst rathsam finden, Jhre angenehme Verände-
rung öffentlich bekannt zu machen.

Die Wohnung in Cecil-Street ist sauber und
bequem. Eine Witwe, die einen guten Nahmen
hat, ist die Eigenthümerin: sie gedenckt sie aber nicht
auf kürtzere Zeit als auf ein gantzes Jahr zu ver-
miethen.

Jn Dower-Street sind auch bey einer Witwe
artige Zimmer zu bekommen. Sie hat einen Of-
ficier von der Guarde gehabt, der seine Stelle, zu
der er sonst schon ein gutes Recht hatte, theuer hat
kauffen müssen, und bald darauf verstorben ist. Hie-
durch ist sie in die Umstände gerathen, daß sie Zim-
mer vermiethen muß. Vielleicht ist Jhnen dieses
ungelegen. Allein sie sagt, sie sey sehr sorgfäl-
tig, keine andere Mieths. Leute einzunehmen, als
die von gutem Stande sind, und in keiner übeln
Nachrede stehen. Sie hat zwey feine Häuser zu
vermiethen, die blos durch einen Durchgang mit
einander verbunden sind. Das Hinter Gebäude
ist das artigste, und sehr wohl meublirt: wenn Sie
aber die Aussicht auf die Straffe haben wollen; so
können Sie sich eines Saals in dem Vorder-
Hause bedienen. Zu dem Hinter-Hause gehört
ein kleiner Garten, den sie sehr artig angeleget, und
mit Blumen-Töpfen, Bildern und andern Zierra-
then geschmücket hat.

Weil mir diese Miethe die anständigste zu seyn
schien, so habe ich mich genauer nach allen Umstän-
den erkundiget. Die Zimmer, die in dem Hinter-
Hause vermiethet werden können, sind: ein Speise-

Zim-



es erſt rathſam finden, Jhre angenehme Veraͤnde-
rung oͤffentlich bekannt zu machen.

Die Wohnung in Cecil-Street iſt ſauber und
bequem. Eine Witwe, die einen guten Nahmen
hat, iſt die Eigenthuͤmerin: ſie gedenckt ſie aber nicht
auf kuͤrtzere Zeit als auf ein gantzes Jahr zu ver-
miethen.

Jn Dower-Street ſind auch bey einer Witwe
artige Zimmer zu bekommen. Sie hat einen Of-
ficier von der Guarde gehabt, der ſeine Stelle, zu
der er ſonſt ſchon ein gutes Recht hatte, theuer hat
kauffen muͤſſen, und bald darauf verſtorben iſt. Hie-
durch iſt ſie in die Umſtaͤnde gerathen, daß ſie Zim-
mer vermiethen muß. Vielleicht iſt Jhnen dieſes
ungelegen. Allein ſie ſagt, ſie ſey ſehr ſorgfaͤl-
tig, keine andere Mieths. Leute einzunehmen, als
die von gutem Stande ſind, und in keiner uͤbeln
Nachrede ſtehen. Sie hat zwey feine Haͤuſer zu
vermiethen, die blos durch einen Durchgang mit
einander verbunden ſind. Das Hinter Gebaͤude
iſt das artigſte, und ſehr wohl meublirt: wenn Sie
aber die Ausſicht auf die Straffe haben wollen; ſo
koͤnnen Sie ſich eines Saals in dem Vorder-
Hauſe bedienen. Zu dem Hinter-Hauſe gehoͤrt
ein kleiner Garten, den ſie ſehr artig angeleget, und
mit Blumen-Toͤpfen, Bildern und andern Zierra-
then geſchmuͤcket hat.

Weil mir dieſe Miethe die anſtaͤndigſte zu ſeyn
ſchien, ſo habe ich mich genauer nach allen Umſtaͤn-
den erkundiget. Die Zimmer, die in dem Hinter-
Hauſe vermiethet werden koͤnnen, ſind: ein Speiſe-

Zim-
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[290/0304] es erſt rathſam finden, Jhre angenehme Veraͤnde- rung oͤffentlich bekannt zu machen. Die Wohnung in Cecil-Street iſt ſauber und bequem. Eine Witwe, die einen guten Nahmen hat, iſt die Eigenthuͤmerin: ſie gedenckt ſie aber nicht auf kuͤrtzere Zeit als auf ein gantzes Jahr zu ver- miethen. Jn Dower-Street ſind auch bey einer Witwe artige Zimmer zu bekommen. Sie hat einen Of- ficier von der Guarde gehabt, der ſeine Stelle, zu der er ſonſt ſchon ein gutes Recht hatte, theuer hat kauffen muͤſſen, und bald darauf verſtorben iſt. Hie- durch iſt ſie in die Umſtaͤnde gerathen, daß ſie Zim- mer vermiethen muß. Vielleicht iſt Jhnen dieſes ungelegen. Allein ſie ſagt, ſie ſey ſehr ſorgfaͤl- tig, keine andere Mieths. Leute einzunehmen, als die von gutem Stande ſind, und in keiner uͤbeln Nachrede ſtehen. Sie hat zwey feine Haͤuſer zu vermiethen, die blos durch einen Durchgang mit einander verbunden ſind. Das Hinter Gebaͤude iſt das artigſte, und ſehr wohl meublirt: wenn Sie aber die Ausſicht auf die Straffe haben wollen; ſo koͤnnen Sie ſich eines Saals in dem Vorder- Hauſe bedienen. Zu dem Hinter-Hauſe gehoͤrt ein kleiner Garten, den ſie ſehr artig angeleget, und mit Blumen-Toͤpfen, Bildern und andern Zierra- then geſchmuͤcket hat. Weil mir dieſe Miethe die anſtaͤndigſte zu ſeyn ſchien, ſo habe ich mich genauer nach allen Umſtaͤn- den erkundiget. Die Zimmer, die in dem Hinter- Hauſe vermiethet werden koͤnnen, ſind: ein Speiſe- Zim-

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 3. Göttingen, 1749, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa03_1749/304>, abgerufen am 22.11.2024.