Der zehende Brief von Herr Lovelacen an Herrn Joh. Belford.
Herr Lovelace setzt zuerst die Nach- richt fort, die er in dem sechsten Briefe angefangen hatte zu geben. Es sind bey nahe eben die Dinge, welche die Fräu- lein berichtet hat: es sollen deswegen zu Vermeydung der Weitläuftigkeit nur die Stellen seines Briefes ausgezogen wer- den, die besondere Umstände enthalten, oder seine Absichten zeigen, oder in de- nen er seiner muntern Schreib-Art den Zügel läßt.
Das Absteigen zu S. Albans beschreibt er also:
Den Leuten, die herbeykamen, konnte man es an Gesicht und Augen ansehen, daß sie sich wunderten, als sie ein ungemein artiges Frauen- zimmer aus dem Wagen steigen sahen, dessen An- blick etwas vornehmes hatte, und das bey einer Reise so ordentlich angekleidet war, bey der die Pferde rauchten und die Bedienten schwitzten. Jhre Neugierde, und meines Schatzes Unruhe konnte mir nicht verborgen bleiben. Sie warf bey dem Aussteigen einen Blick auf ihre Kleidung, die bey nahe gar keine Kleidung war: sie ließ die
Hand
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Der zehende Brief von Herr Lovelacen an Herrn Joh. Belford.
Herr Lovelace ſetzt zuerſt die Nach- richt fort, die er in dem ſechſten Briefe angefangen hatte zu geben. Es ſind bey nahe eben die Dinge, welche die Fraͤu- lein berichtet hat: es ſollen deswegen zu Vermeydung der Weitlaͤuftigkeit nur die Stellen ſeines Briefes ausgezogen wer- den, die beſondere Umſtaͤnde enthalten, oder ſeine Abſichten zeigen, oder in de- nen er ſeiner muntern Schreib-Art den Zuͤgel laͤßt.
Das Abſteigen zu S. Albans beſchreibt er alſo:
Den Leuten, die herbeykamen, konnte man es an Geſicht und Augen anſehen, daß ſie ſich wunderten, als ſie ein ungemein artiges Frauen- zimmer aus dem Wagen ſteigen ſahen, deſſen An- blick etwas vornehmes hatte, und das bey einer Reiſe ſo ordentlich angekleidet war, bey der die Pferde rauchten und die Bedienten ſchwitzten. Jhre Neugierde, und meines Schatzes Unruhe konnte mir nicht verborgen bleiben. Sie warf bey dem Ausſteigen einen Blick auf ihre Kleidung, die bey nahe gar keine Kleidung war: ſie ließ die
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Der zehende Brief
von
Herr Lovelacen an Herrn Joh. Belford.
Herr Lovelace ſetzt zuerſt die Nach-
richt fort, die er in dem ſechſten Briefe
angefangen hatte zu geben. Es ſind bey
nahe eben die Dinge, welche die Fraͤu-
lein berichtet hat: es ſollen deswegen zu
Vermeydung der Weitlaͤuftigkeit nur die
Stellen ſeines Briefes ausgezogen wer-
den, die beſondere Umſtaͤnde enthalten,
oder ſeine Abſichten zeigen, oder in de-
nen er ſeiner muntern Schreib-Art den
Zuͤgel laͤßt.
Das Abſteigen zu S. Albans beſchreibt
er alſo:
Den Leuten, die herbeykamen, konnte man es an
Geſicht und Augen anſehen, daß ſie ſich
wunderten, als ſie ein ungemein artiges Frauen-
zimmer aus dem Wagen ſteigen ſahen, deſſen An-
blick etwas vornehmes hatte, und das bey einer
Reiſe ſo ordentlich angekleidet war, bey der die
Pferde rauchten und die Bedienten ſchwitzten.
Jhre Neugierde, und meines Schatzes Unruhe
konnte mir nicht verborgen bleiben. Sie warf
bey dem Ausſteigen einen Blick auf ihre Kleidung,
die bey nahe gar keine Kleidung war: ſie ließ die
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 3. Göttingen, 1749, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa03_1749/135>, abgerufen am 24.11.2024.
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