[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 2. Göttingen, 1748.Die Geschichte "ligkeit zum Nachgeben in allen möglichen Din-"gen zu zeigen." Jch hätte/ antwortete sie, leicht dencken Sie sehen nun alle die niedrigen Räncke, de- Denn
Die Geſchichte „ligkeit zum Nachgeben in allen moͤglichen Din-„gen zu zeigen.„ Jch haͤtte/ antwortete ſie, leicht dencken Sie ſehen nun alle die niedrigen Raͤncke, de- Denn
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Die Geſchichte
„ligkeit zum Nachgeben in allen moͤglichen Din-
„gen zu zeigen.„
Jch haͤtte/ antwortete ſie, leicht dencken
koͤnnen/ daß dieſes jedermann fuͤr einen
Anfang zu mehrerem Gehorſam und Ge-
faͤlligkeiten halten wuͤrde. Jch haͤtte den
Schluß aus dem freundlichen Betragen
meines Bruders und meiner Schweſter
gegen mich machen muͤſſen: aus dem
Beſuch meiner Schweſter/ den ſie mir
auf meiner Stube gegeben haͤtte/ ob ich
ihr gleich kaltſinniger begegnet waͤre, als
ſie gehoffet haͤtte: aus dem guͤtigen Zu-
ſpruch meines Onckles Harlowe/ an eben
dem Nachmittage/ den ich zwar auch
nicht mit ſolchem Danck erwidert haͤtte/
als ich ſonſt ſeine Guͤtigkeit gegen mich
zu erwiedern pflegte. Allein er haͤtte die
guͤtige Auslegung daruͤber gemacht/ daß
es nur aus Verdruß uͤber meine bisheri-
ge Gefangenſchafft herruͤhrete/ und weil
ich etwan von meiner Widerſpaͤnſtigkeit
nur Stuffenweiſe herab ſteigen wollte/
um mich wegen meiner vorigen Verge-
hungen bey Ehren zu erhalten.
Sie ſehen nun alle die niedrigen Raͤncke, de-
ren man ſich am letzten Sonntage gegen mich
bedient hat: und die Urſache, warum dem D.
Lewin erlaubt werden mußte, mich zu beſuchen,
allein ohne von der Sache reden zu duͤrffen, die
ich Anfangs fuͤr die Abſicht ſeines Beſuchs hielt.
Denn
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Zitationshilfe: | [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 2. Göttingen, 1748, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa02_1748/306>, abgerufen am 15.08.2024. |