Es ist gut! antwortete er, und erinnerte mich von neuen auf eine anzügliche Weise an der Be- dingung meiner Reise. Dis war das Ende unse- rer Unterredung.
Wollen Sie mir versprechen, mein Hertz, daß der so verhaßte Mensch sich Jhrem Hause nicht nähern soll? Aber wie ungereimt ist dieses? Da man mir eben deswegen erlaubt, zu Jhnen zu rei- sen, weil man kein auder Mittel siehet, Herrn Lovelaces Besuch in unserm eigenen Hause zu vermeiden. Sollte er aber ja kommen, so bitte ich Sie recht ernstlich, daß Sie uns nie allein las- sen wollen.
Jch zweiffele nicht, daß ich von Jhrer Frau Mutter Erlaubniß erhalten werde, Sie zu besu- chen. Jch will daher meine Sachen in Ordnung bringen, und hoffe in zwey oder drey Tagen bey Jhnen zu seyn. Jndessen verharre ich
Dero treu und ergebenste Clarissa Harlowe.
Der siebente Brief von Fräulein Clarissa Harlowe an Fräulein Howe. (Nach ihrer Zurückkunft.)
Harloweburg den 20. Febr.
Jch bitte Sie um Vergebung, daß ich nicht eher geschrieben habe. Ach, mein Schatz,
es
Die Geſchichte
Mein Sohn! ſagte mein Vater ganz ernſthaft.
Es iſt gut! antwortete er, und erinnerte mich von neuen auf eine anzuͤgliche Weiſe an der Be- dingung meiner Reiſe. Dis war das Ende unſe- rer Unterredung.
Wollen Sie mir verſprechen, mein Hertz, daß der ſo verhaßte Menſch ſich Jhrem Hauſe nicht naͤhern ſoll? Aber wie ungereimt iſt dieſes? Da man mir eben deswegen erlaubt, zu Jhnen zu rei- ſen, weil man kein auder Mittel ſiehet, Herrn Lovelaces Beſuch in unſerm eigenen Hauſe zu vermeiden. Sollte er aber ja kommen, ſo bitte ich Sie recht ernſtlich, daß Sie uns nie allein laſ- ſen wollen.
Jch zweiffele nicht, daß ich von Jhrer Frau Mutter Erlaubniß erhalten werde, Sie zu beſu- chen. Jch will daher meine Sachen in Ordnung bringen, und hoffe in zwey oder drey Tagen bey Jhnen zu ſeyn. Jndeſſen verharre ich
Dero treu und ergebenſte Clariſſa Harlowe.
Der ſiebente Brief von Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein Howe. (Nach ihrer Zuruͤckkunft.)
Harloweburg den 20. Febr.
Jch bitte Sie um Vergebung, daß ich nicht eher geſchrieben habe. Ach, mein Schatz,
es
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Die Geſchichte
Mein Sohn! ſagte mein Vater ganz ernſthaft.
Es iſt gut! antwortete er, und erinnerte mich
von neuen auf eine anzuͤgliche Weiſe an der Be-
dingung meiner Reiſe. Dis war das Ende unſe-
rer Unterredung.
Wollen Sie mir verſprechen, mein Hertz, daß
der ſo verhaßte Menſch ſich Jhrem Hauſe nicht
naͤhern ſoll? Aber wie ungereimt iſt dieſes? Da
man mir eben deswegen erlaubt, zu Jhnen zu rei-
ſen, weil man kein auder Mittel ſiehet, Herrn
Lovelaces Beſuch in unſerm eigenen Hauſe zu
vermeiden. Sollte er aber ja kommen, ſo bitte
ich Sie recht ernſtlich, daß Sie uns nie allein laſ-
ſen wollen.
Jch zweiffele nicht, daß ich von Jhrer Frau
Mutter Erlaubniß erhalten werde, Sie zu beſu-
chen. Jch will daher meine Sachen in Ordnung
bringen, und hoffe in zwey oder drey Tagen bey
Jhnen zu ſeyn. Jndeſſen verharre ich
Dero treu und ergebenſte
Clariſſa Harlowe.
Der ſiebente Brief
von
Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein
Howe.
(Nach ihrer Zuruͤckkunft.)
Harloweburg den 20. Febr.
Jch bitte Sie um Vergebung, daß ich nicht
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 1. Göttingen, 1748, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa01_1748/80>, abgerufen am 27.11.2024.
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