P. S. Sie müssen nicht mehr an mich schreiben, es wäre denn, daß Sie sich bequemen wollten. Doch ich brauche Jhnen das Schreiben nicht zu verbiethen: denn ich bin gewiß, daß Sie meinen Brieff nicht beantworten können. Jch habe fast Tag und Nacht vom Sontag Morgen an bis jetzt geschrieben, nur die Kirch Zeit, und die Zeit ande- rer eben so nöthigen Verrichtungen ausgenom- men. Dis ist der letzte Brieff, den Sie erhal- ten werden.
von A. H.
Der Drey und Dreyßigste Brief. von Fräulein Clarissa Harlowe an Fräulein Howe.
Donnerstags den 16. Märtz
Nachdem meine Bitten bey meinen Anverwan- ten so wenig ausgerichtet haben, so habe ich etwas unternommen, darüber Sie sich verwunden wer en. Jch habe an Herrn Solmes selbst ge- schrieben: ich habe auch schon eine Antwort von ihm. Er muß sich gewiß dabey haben helfen las- sen: denn ich habe einen Brieff von ihm gesehen, darin die Ausdrücke eben so schlecht waren, als die Orthographie. Die Aufschrifft aber ist gewiß von ihm, denn er pflegt viel Umstände und Com- plimente zu machen. Jch will noch einen Brieff beylegen, den mir mein Bruder bey Gelegenheit
mei-
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der Clariſſa.
P. S. Sie muͤſſen nicht mehr an mich ſchreiben, es waͤre denn, daß Sie ſich bequemen wollten. Doch ich brauche Jhnen das Schreiben nicht zu verbiethen: denn ich bin gewiß, daß Sie meinen Brieff nicht beantworten koͤnnen. Jch habe faſt Tag und Nacht vom Sontag Morgen an bis jetzt geſchrieben, nur die Kirch Zeit, und die Zeit ande- rer eben ſo noͤthigen Verrichtungen ausgenom- men. Dis iſt der letzte Brieff, den Sie erhal- ten werden.
von A. H.
Der Drey und Dreyßigſte Brief. von Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein Howe.
Donnerſtags den 16. Maͤrtz
Nachdem meine Bitten bey meinen Anverwan- ten ſo wenig ausgerichtet haben, ſo habe ich etwas unternommen, daruͤber Sie ſich verwunden wer en. Jch habe an Herrn Solmes ſelbſt ge- ſchrieben: ich habe auch ſchon eine Antwort von ihm. Er muß ſich gewiß dabey haben helfen laſ- ſen: denn ich habe einen Brieff von ihm geſehen, darin die Ausdruͤcke eben ſo ſchlecht waren, als die Orthographie. Die Aufſchrifft aber iſt gewiß von ihm, denn er pflegt viel Umſtaͤnde und Com- plimente zu machen. Jch will noch einen Brieff beylegen, den mir mein Bruder bey Gelegenheit
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der Clariſſa.
P. S. Sie muͤſſen nicht mehr an mich ſchreiben,
es waͤre denn, daß Sie ſich bequemen wollten.
Doch ich brauche Jhnen das Schreiben nicht zu
verbiethen: denn ich bin gewiß, daß Sie meinen
Brieff nicht beantworten koͤnnen. Jch habe faſt
Tag und Nacht vom Sontag Morgen an bis jetzt
geſchrieben, nur die Kirch Zeit, und die Zeit ande-
rer eben ſo noͤthigen Verrichtungen ausgenom-
men. Dis iſt der letzte Brieff, den Sie erhal-
ten werden.
von
A. H.
Der Drey und Dreyßigſte Brief.
von
Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein
Howe.
Donnerſtags den 16. Maͤrtz
Nachdem meine Bitten bey meinen Anverwan-
ten ſo wenig ausgerichtet haben, ſo habe ich
etwas unternommen, daruͤber Sie ſich verwunden
wer en. Jch habe an Herrn Solmes ſelbſt ge-
ſchrieben: ich habe auch ſchon eine Antwort von
ihm. Er muß ſich gewiß dabey haben helfen laſ-
ſen: denn ich habe einen Brieff von ihm geſehen,
darin die Ausdruͤcke eben ſo ſchlecht waren, als
die Orthographie. Die Aufſchrifft aber iſt gewiß
von ihm, denn er pflegt viel Umſtaͤnde und Com-
plimente zu machen. Jch will noch einen Brieff
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 1. Göttingen, 1748, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa01_1748/395>, abgerufen am 23.11.2024.
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