Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 1. Göttingen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Geschichte

So laß dir es denn gefallen zu lesen. Dis ist
mein Befehl: nicht um des schreibenden, nicht um
des geschriebenen willen, sondern um dein Wort
zu halten. Mit Königlich-grosmüthiger Gnade
(denn bin ich nicht in der grossen Sache, die wir
ausführen wollen, eur König oder Kayser?) bleibe
ich dir gewogen, und wünsche dir von Hertzen

Lebe wohl.


Der zwey und dreyßigste Brief
von
Fräulein Clarissa Harlowe an Fräulein
Howe/

Jch überschicke Jhnen die Abschrifft meiner
Briefe an meine Onckles/ nebst ihrer Ant-
wort. Die letzten bitte ich mir das nächste mahl
wider zurück zu schicken. Anmerckungen mögen
Sie selbst darüber machen: ich will keine machen.

An Juncker Johann Harlowe.

Erlauben Sie mir, mein zweyter Vater, (ein
Name, den Sie mich in meinen beglückten Um-
ständen selbst gelehrt haben) erlauben Sie mir,
Sie um Jhre Vorsprache bey meinem Vater an-
zuflehen, daß er einen Befehl aufheben möge, der
mir alle freye Wahl raubet, und mich auf meine
Lebens-Zeit unglücklich macht.

Jch
Die Geſchichte

So laß dir es denn gefallen zu leſen. Dis iſt
mein Befehl: nicht um des ſchreibenden, nicht um
des geſchriebenen willen, ſondern um dein Wort
zu halten. Mit Koͤniglich-grosmuͤthiger Gnade
(denn bin ich nicht in der groſſen Sache, die wir
ausfuͤhren wollen, eur Koͤnig oder Kayſer?) bleibe
ich dir gewogen, und wuͤnſche dir von Hertzen

Lebe wohl.


Der zwey und dreyßigſte Brief
von
Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein
Howe/

Jch uͤberſchicke Jhnen die Abſchrifft meiner
Briefe an meine Onckles/ nebſt ihrer Ant-
wort. Die letzten bitte ich mir das naͤchſte mahl
wider zuruͤck zu ſchicken. Anmerckungen moͤgen
Sie ſelbſt daruͤber machen: ich will keine machen.

An Juncker Johann Harlowe.

Erlauben Sie mir, mein zweyter Vater, (ein
Name, den Sie mich in meinen begluͤckten Um-
ſtaͤnden ſelbſt gelehrt haben) erlauben Sie mir,
Sie um Jhre Vorſprache bey meinem Vater an-
zuflehen, daß er einen Befehl aufheben moͤge, der
mir alle freye Wahl raubet, und mich auf meine
Lebens-Zeit ungluͤcklich macht.

Jch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0362" n="342"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Die Ge&#x017F;chichte</hi> </hi> </fw><lb/>
          <p>So laß dir es denn gefallen zu le&#x017F;en. Dis i&#x017F;t<lb/>
mein Befehl: nicht um des &#x017F;chreibenden, nicht um<lb/>
des ge&#x017F;chriebenen willen, &#x017F;ondern um dein Wort<lb/>
zu halten. Mit Ko&#x0364;niglich-grosmu&#x0364;thiger Gnade<lb/>
(denn bin ich nicht in der gro&#x017F;&#x017F;en Sache, die wir<lb/>
ausfu&#x0364;hren wollen, eur Ko&#x0364;nig oder Kay&#x017F;er?) bleibe<lb/>
ich dir gewogen, und wu&#x0364;n&#x017F;che dir von Hertzen</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Lebe wohl.</hi> </hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#fr">Der zwey und dreyßig&#x017F;te Brief</hi><lb/>
von<lb/><hi rendition="#fr">Fra&#x0364;ulein Clari&#x017F;&#x017F;a Harlowe an Fra&#x0364;ulein<lb/>
Howe/</hi></head><lb/>
          <dateline> <hi rendition="#et">Dien&#x017F;tags den 14. Ma&#x0364;rtz</hi> </dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">J</hi>ch u&#x0364;ber&#x017F;chicke Jhnen die Ab&#x017F;chrifft meiner<lb/>
Briefe an meine <hi rendition="#fr">Onckles/</hi> neb&#x017F;t ihrer Ant-<lb/>
wort. Die letzten bitte ich mir das na&#x0364;ch&#x017F;te mahl<lb/>
wider zuru&#x0364;ck zu &#x017F;chicken. Anmerckungen mo&#x0364;gen<lb/>
Sie &#x017F;elb&#x017F;t daru&#x0364;ber machen: ich will keine machen.</p><lb/>
          <floatingText>
            <body>
              <salute> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">An Juncker Johann Harlowe.</hi> </hi> </salute><lb/>
              <dateline> <hi rendition="#et">Sonnabends den 11. Ma&#x0364;rtz.</hi> </dateline><lb/>
              <p>Erlauben Sie mir, mein zweyter Vater, (ein<lb/>
Name, den Sie mich in meinen beglu&#x0364;ckten Um-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;nden &#x017F;elb&#x017F;t gelehrt haben) erlauben Sie mir,<lb/>
Sie um Jhre Vor&#x017F;prache bey meinem Vater an-<lb/>
zuflehen, daß er einen Befehl aufheben mo&#x0364;ge, der<lb/>
mir alle freye Wahl raubet, und mich auf meine<lb/>
Lebens-Zeit unglu&#x0364;cklich macht.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Jch</fw><lb/>
            </body>
          </floatingText>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[342/0362] Die Geſchichte So laß dir es denn gefallen zu leſen. Dis iſt mein Befehl: nicht um des ſchreibenden, nicht um des geſchriebenen willen, ſondern um dein Wort zu halten. Mit Koͤniglich-grosmuͤthiger Gnade (denn bin ich nicht in der groſſen Sache, die wir ausfuͤhren wollen, eur Koͤnig oder Kayſer?) bleibe ich dir gewogen, und wuͤnſche dir von Hertzen Lebe wohl. Der zwey und dreyßigſte Brief von Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein Howe/ Dienſtags den 14. Maͤrtz Jch uͤberſchicke Jhnen die Abſchrifft meiner Briefe an meine Onckles/ nebſt ihrer Ant- wort. Die letzten bitte ich mir das naͤchſte mahl wider zuruͤck zu ſchicken. Anmerckungen moͤgen Sie ſelbſt daruͤber machen: ich will keine machen. An Juncker Johann Harlowe. Sonnabends den 11. Maͤrtz. Erlauben Sie mir, mein zweyter Vater, (ein Name, den Sie mich in meinen begluͤckten Um- ſtaͤnden ſelbſt gelehrt haben) erlauben Sie mir, Sie um Jhre Vorſprache bey meinem Vater an- zuflehen, daß er einen Befehl aufheben moͤge, der mir alle freye Wahl raubet, und mich auf meine Lebens-Zeit ungluͤcklich macht. Jch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa01_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa01_1748/362
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 1. Göttingen, 1748, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa01_1748/362>, abgerufen am 23.11.2024.