Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695]. Charlott. Wer ist er denn? Servill. Ich kenne ihn nicht/ er sagte auch ich solte darbey vernehmen wenns ihr gelegen wäre/ er wolte ihr auff ein paar Wort auffwar- ten/ denn er hätte deucht mich einen Gruß von einen Doctor aus Schlesien an sie. Schlamp. Ich dencke Charlotte dein Do- ctor kömmt wohl gar wieder. Charlott. Hört Junggeselle? sprecht zu den Herrn: ich liesse mich vor die überschickte Flasche Wein schön stes bedancken/ und wenn er mir die Ehre gönnen wolte/ und ein wenig bey mir einsprechen solte mirs von Hertzen lieb seyn. Schlamp. Die Flasche will ich euch durch meine Köchin schon wieder zustellen. Servill. Es hat nichts zu sagen; Sie leben unterdessen wohl. Charlott. Richtet es auch fein aus/ was ich euch gesagt. Servill. Sie tragen deßwegen keine Sor- ge ich will es schon machen (gehet ab.) Charlott. Frau Mutter/ ich will den Wein kosten/ wie er schmeckt. Schlamp. Gib her die Flasche ich will dirs zutrincken. Charlott. Da trincke sie Frau Mutter/ alleine
Charlott. Wer iſt er denn? Servill. Ich kenne ihn nicht/ er ſagte auch ich ſolte darbey vernehmen wenns ihr gelegen waͤre/ er wolte ihr auff ein paar Wort auffwar- ten/ denn er haͤtte deucht mich einen Gruß von einen Doctor aus Schleſien an ſie. Schlamp. Ich dencke Charlotte dein Do- ctor koͤmmt wohl gar wieder. Charlott. Hoͤrt Junggeſelle? ſprecht zu den Herrn: ich lieſſe mich vor die uͤberſchickte Flaſche Wein ſchoͤn ſtes bedancken/ und wenn er mir die Ehre goͤnnen wolte/ und ein wenig bey mir einſprechen ſolte mirs von Hertzen lieb ſeyn. Schlamp. Die Flaſche will ich euch durch meine Koͤchin ſchon wieder zuſtellen. Servill. Es hat nichts zu ſagen; Sie leben unterdeſſen wohl. Charlott. Richtet es auch fein aus/ was ich euch geſagt. Servill. Sie tragen deßwegen keine Sor- ge ich will es ſchon machen (gehet ab.) Charlott. Frau Mutter/ ich will den Wein koſten/ wie er ſchmeckt. Schlamp. Gib her die Flaſche ich will dirs zutrincken. Charlott. Da trincke ſie Frau Mutter/ alleine
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Charlott. Wer iſt er denn?
Servill. Ich kenne ihn nicht/ er ſagte auch
ich ſolte darbey vernehmen wenns ihr gelegen
waͤre/ er wolte ihr auff ein paar Wort auffwar-
ten/ denn er haͤtte deucht mich einen Gruß von
einen Doctor aus Schleſien an ſie.
Schlamp. Ich dencke Charlotte dein Do-
ctor koͤmmt wohl gar wieder.
Charlott. Hoͤrt Junggeſelle? ſprecht zu
den Herrn: ich lieſſe mich vor die uͤberſchickte
Flaſche Wein ſchoͤn ſtes bedancken/ und wenn er
mir die Ehre goͤnnen wolte/ und ein wenig bey
mir einſprechen ſolte mirs von Hertzen lieb ſeyn.
Schlamp. Die Flaſche will ich euch durch
meine Koͤchin ſchon wieder zuſtellen.
Servill. Es hat nichts zu ſagen; Sie leben
unterdeſſen wohl.
Charlott. Richtet es auch fein aus/ was ich
euch geſagt.
Servill. Sie tragen deßwegen keine Sor-
ge ich will es ſchon machen (gehet ab.)
Charlott. Frau Mutter/ ich will den Wein
koſten/ wie er ſchmeckt.
Schlamp. Gib her die Flaſche ich will dirs
zutrincken.
Charlott. Da trincke ſie Frau Mutter/
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Zitationshilfe: | Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695]. , S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/41>, abgerufen am 16.02.2025. |