Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695].

Bild:
<< vorherige Seite
Person so mir solches wieder gesaget/ wirds nicht
aus ihren kleinen Finger gesogen haben.
Edward. So erweisen sie mir doch den Gefal-
len/ und sagen/ wer doch diejenige Person sey.
Melind. Damit ers doch weiß; es hat mirs eine
von seinen Hauß-Frauenzimmer gesagt.
Edward. Die Aelteste oder die Jüngste?
Melind. Jungfer Charlottgen.
Edward. Das hat sie als keine ehrliche Jung-
fer geredet.
Melind. Sage er ihr solches?
Edward. Wenn sie nur zu gegen wäre/ Made-
moiselle
solte sehen daß Jungfer Charlotte mir diß-
falls Unrecht gethan.
Melind. Ey/ da kömt sie eben zu rechter Zeit.
Scena IV.
Charlotte und die vorigen.
Charlotte. Ihre Dienerin Frauenzimmer.
Melinde. Schönen Danck/ wie denn so lustig?
Charlotte. Weiß sie was neues?
Milind. Was denn?
Charlotte. Itzund ist meine Frau Mutter vor ins
Gewölbe gegangen/ und holet mir und meiner
Schwester rothen Damasck zu neuen Kleidern.
Melind. Ich vermeinte sie hätte euch noch keine
wollen machen lassen?
Charlotte. Sie hatte freylich keine Ohren darzu
alleine wir vermassen uns bey Teuffelholen/ nicht ehe
wieder
B 3
Perſon ſo mir ſolches wieder geſaget/ wirds nicht
aus ihren kleinen Finger geſogen haben.
Edward. So erweiſen ſie mir doch den Gefal-
len/ und ſagen/ wer doch diejenige Perſon ſey.
Melind. Damit ers doch weiß; es hat mirs eine
von ſeinen Hauß-Frauenzimmer geſagt.
Edward. Die Aelteſte oder die Juͤngſte?
Melind. Jungfer Charlottgen.
Edward. Das hat ſie als keine ehrliche Jung-
fer geredet.
Melind. Sage er ihr ſolches?
Edward. Wenn ſie nur zu gegen waͤre/ Made-
moiſelle
ſolte ſehen daß Jungfer Charlotte mir diß-
falls Unrecht gethan.
Melind. Ey/ da koͤmt ſie eben zu rechter Zeit.
Scena IV.
Charlotte und die vorigen.
Charlotte. Ihre Dienerin Frauenzimmer.
Melinde. Schoͤnen Danck/ wie denn ſo luſtig?
Charlotte. Weiß ſie was neues?
Milind. Was denn?
Charlotte. Itzund iſt meine Frau Mutter vor ins
Gewoͤlbe gegangen/ und holet mir und meiner
Schweſter rothen Damaſck zu neuen Kleidern.
Melind. Ich vermeinte ſie haͤtte euch noch keine
wollen machen laſſen?
Charlotte. Sie hatte freylich keine Ohren darzu
alleine wir vermaſſen uns bey Teuffelholen/ nicht ehe
wieder
B 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#MEL">
            <p><pb facs="#f0017" n="5"/>
Per&#x017F;on &#x017F;o mir &#x017F;olches wieder ge&#x017F;aget/ wirds nicht<lb/>
aus ihren kleinen Finger ge&#x017F;ogen haben.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#EDW">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Edward.</hi> </speaker>
            <p>So erwei&#x017F;en &#x017F;ie mir doch den Gefal-<lb/>
len/ und &#x017F;agen/ wer doch diejenige Per&#x017F;on &#x017F;ey.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MEL">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Melind.</hi> </speaker>
            <p>Damit ers doch weiß; es hat mirs eine<lb/>
von &#x017F;einen Hauß-Frauenzimmer ge&#x017F;agt.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#EDW">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Edward.</hi> </speaker>
            <p>Die Aelte&#x017F;te oder die Ju&#x0364;ng&#x017F;te?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MEL">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Melind.</hi> </speaker>
            <p>Jungfer Charlottgen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#EDW">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Edward.</hi> </speaker>
            <p>Das hat &#x017F;ie als keine ehrliche Jung-<lb/>
fer geredet.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MEL">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Melind.</hi> </speaker>
            <p>Sage er ihr &#x017F;olches?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#EDW">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Edward.</hi> </speaker>
            <p>Wenn &#x017F;ie nur zu gegen wa&#x0364;re/ <hi rendition="#aq">Made-<lb/>
moi&#x017F;elle</hi> &#x017F;olte &#x017F;ehen daß Jungfer Charlotte mir diß-<lb/>
falls Unrecht gethan.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MEL">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Melind.</hi> </speaker>
            <p>Ey/ da ko&#x0364;mt &#x017F;ie eben zu rechter Zeit.</p>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Scena</hi> IV.</hi> </head><lb/>
          <stage>Charlotte und die vorigen.</stage><lb/>
          <sp who="#CHA">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Charlotte.</hi> </speaker>
            <p>Ihre Dienerin Frauenzimmer.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MEL">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Melinde.</hi> </speaker>
            <p>Scho&#x0364;nen Danck/ wie denn &#x017F;o lu&#x017F;tig?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CHA">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Charlotte.</hi> </speaker>
            <p>Weiß &#x017F;ie was neues?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MEL">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Milind.</hi> </speaker>
            <p>Was denn?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CHA">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Charlotte.</hi> </speaker>
            <p>Itzund i&#x017F;t meine Frau Mutter vor ins<lb/>
Gewo&#x0364;lbe gegangen/ und holet mir und meiner<lb/>
Schwe&#x017F;ter rothen Dama&#x017F;ck zu neuen Kleidern.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MEL">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Melind.</hi> </speaker>
            <p>Ich vermeinte &#x017F;ie ha&#x0364;tte euch noch keine<lb/>
wollen machen la&#x017F;&#x017F;en?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CHA">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Charlotte.</hi> </speaker>
            <p>Sie hatte freylich keine Ohren darzu<lb/>
alleine wir verma&#x017F;&#x017F;en uns bey Teuffelholen/ nicht ehe<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B 3</fw><fw place="bottom" type="catch">wieder</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[5/0017] Perſon ſo mir ſolches wieder geſaget/ wirds nicht aus ihren kleinen Finger geſogen haben. Edward. So erweiſen ſie mir doch den Gefal- len/ und ſagen/ wer doch diejenige Perſon ſey. Melind. Damit ers doch weiß; es hat mirs eine von ſeinen Hauß-Frauenzimmer geſagt. Edward. Die Aelteſte oder die Juͤngſte? Melind. Jungfer Charlottgen. Edward. Das hat ſie als keine ehrliche Jung- fer geredet. Melind. Sage er ihr ſolches? Edward. Wenn ſie nur zu gegen waͤre/ Made- moiſelle ſolte ſehen daß Jungfer Charlotte mir diß- falls Unrecht gethan. Melind. Ey/ da koͤmt ſie eben zu rechter Zeit. Scena IV. Charlotte und die vorigen. Charlotte. Ihre Dienerin Frauenzimmer. Melinde. Schoͤnen Danck/ wie denn ſo luſtig? Charlotte. Weiß ſie was neues? Milind. Was denn? Charlotte. Itzund iſt meine Frau Mutter vor ins Gewoͤlbe gegangen/ und holet mir und meiner Schweſter rothen Damaſck zu neuen Kleidern. Melind. Ich vermeinte ſie haͤtte euch noch keine wollen machen laſſen? Charlotte. Sie hatte freylich keine Ohren darzu alleine wir vermaſſen uns bey Teuffelholen/ nicht ehe wieder B 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/17
Zitationshilfe: Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695]. , S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/17>, abgerufen am 24.11.2024.