Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695].

Bild:
<< vorherige Seite

1.
MEin einziger Schatz auff Erden
Du bist ja gantz und gar
Daß ich dein solte werden
Glaub mir gewißlich war.
2.
Mit Schmertz'n thu ich ansehen
Wann dir solt Leid geschehen/
Dir dienen und dich Ehren
Ist gäntzlich mein Begehren.
3.
Kein' Müh verspahre ich/
Täglich zu sehen dich/
Daß ich dich lieb von Hertzen
Drum schwehr ich dir ohn Schertzen
4.
Der Teuffel führ den hin
Der dich schänd und veracht/
Dir ich verpflichtet bin
Bey Tag und auch bey Nacht.
5.
Du meynest zwar zu seyn
Die Geringste unter allen/
Hoffarth und Buhlerey
Du hastgeliebt niemahln.



1.
MEin einziger Schatz auff Erden
Du biſt ja gantz und gar
Daß ich dein ſolte werden
Glaub mir gewißlich war.
2.
Mit Schmertz’n thu ich anſehen
Wann dir ſolt Leid geſchehen/
Dir dienen und dich Ehren
Iſt gaͤntzlich mein Begehren.
3.
Kein’ Muͤh verſpahre ich/
Taͤglich zu ſehen dich/
Daß ich dich lieb von Hertzen
Drum ſchwehr ich dir ohn Schertzen
4.
Der Teuffel fuͤhr den hin
Der dich ſchaͤnd und veracht/
Dir ich verpflichtet bin
Bey Tag und auch bey Nacht.
5.
Du meyneſt zwar zu ſeyn
Die Geringſte unter allen/
Hoffarth und Buhlerey
Du haſtgeliebt niemahln.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp who="#HARL">
              <pb facs="#f0130" n="[26]"/><lb/>
              <lg type="poem">
                <lg n="1">
                  <head> <hi rendition="#fr">1.</hi> </head>
                  <l><hi rendition="#in">M</hi>Ein einziger Schatz auff Erden</l><lb/>
                  <l>Du bi&#x017F;t ja gantz und gar</l><lb/>
                  <l>Daß ich dein &#x017F;olte werden</l><lb/>
                  <l>Glaub mir gewißlich war.</l>
                </lg><lb/>
                <lg n="2">
                  <head> <hi rendition="#fr">2.</hi> </head><lb/>
                  <l>Mit Schmertz&#x2019;n thu ich an&#x017F;ehen</l><lb/>
                  <l>Wann dir &#x017F;olt Leid ge&#x017F;chehen/</l><lb/>
                  <l>Dir dienen und dich Ehren</l><lb/>
                  <l>I&#x017F;t ga&#x0364;ntzlich mein Begehren.</l>
                </lg><lb/>
                <lg n="3">
                  <head> <hi rendition="#fr">3.</hi> </head><lb/>
                  <l>Kein&#x2019; Mu&#x0364;h ver&#x017F;pahre ich/</l><lb/>
                  <l>Ta&#x0364;glich zu &#x017F;ehen dich/</l><lb/>
                  <l>Daß ich dich lieb von Hertzen</l><lb/>
                  <l>Drum &#x017F;chwehr ich dir ohn Schertzen</l>
                </lg><lb/>
                <lg n="4">
                  <head> <hi rendition="#fr">4.</hi> </head><lb/>
                  <l>Der Teuffel fu&#x0364;hr den hin</l><lb/>
                  <l>Der dich &#x017F;cha&#x0364;nd und veracht/</l><lb/>
                  <l>Dir ich verpflichtet bin</l><lb/>
                  <l>Bey Tag und auch bey Nacht.</l>
                </lg><lb/>
                <lg n="5">
                  <head> <hi rendition="#fr">5.</hi> </head><lb/>
                  <l>Du meyne&#x017F;t zwar zu &#x017F;eyn</l><lb/>
                  <l>Die Gering&#x017F;te unter allen/</l><lb/>
                  <l>Hoffarth und Buhlerey</l><lb/>
                  <l>Du ha&#x017F;tgeliebt niemahln.</l>
                </lg>
              </lg><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[26]/0130] 1.MEin einziger Schatz auff Erden Du biſt ja gantz und gar Daß ich dein ſolte werden Glaub mir gewißlich war. 2. Mit Schmertz’n thu ich anſehen Wann dir ſolt Leid geſchehen/ Dir dienen und dich Ehren Iſt gaͤntzlich mein Begehren. 3. Kein’ Muͤh verſpahre ich/ Taͤglich zu ſehen dich/ Daß ich dich lieb von Hertzen Drum ſchwehr ich dir ohn Schertzen 4. Der Teuffel fuͤhr den hin Der dich ſchaͤnd und veracht/ Dir ich verpflichtet bin Bey Tag und auch bey Nacht. 5. Du meyneſt zwar zu ſeyn Die Geringſte unter allen/ Hoffarth und Buhlerey Du haſtgeliebt niemahln.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/130
Zitationshilfe: Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695]. , S. [26]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/130>, abgerufen am 24.11.2024.