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[Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700.

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Joh. Das ist viel.
Friedens. Ja/ er muß doch in seiner Grafschaft
Soldaten haben/ damit er in Fall der
Noth seine Vestungen defendiren kan.
Jucundus. Der Herr Graf aber hat sonst sehr viel
Leute.
Feuerfax. Ja die hält er nur zu seinem Staate.
Friedens. Jch wolte daß es morgen wieder zu
Felde gienge/ es solte mir so lieb seyn/
als wenn mir einer 100. species Duca-
ten verehrete.
Leander. Es scheinet/ als wenn der Herr Fen-
drich schon mehr wäre darbey gewesen.
Friedens. Mons. mag mirs gläuben oder nicht/
ich bin vor diesen mit gewesen in Un-
garn/ vor Ofen/ vor Wien/ vor Stuhl-
Weissenburg/ und bald gar mit vor
Constantinopel. Item draussen am
Rhein vor Mayntz/ vor Bon, Mons, und
Namur/ ja ich habe mich der Tebel hol
mer so versucht im Kriege/ daß/ wenn
ich alles erzehlen solte/ einem die Haare
zu Berge stehen würden.
Leander. Allein/ ist auch der Herr Fendrich oh-
ne blessuren immer davon gekommen?
Friedens. Ja/ Monsieur, das kan ich wohl sa-
gen/ daß mir kein Finger ist verletzet
worden/ und bin doch in sehr gefährli-
chen Scharmützeln mit gewesen.
Friedens. Messieurs, sie mögen mirs gläuben o-
der nicht/ ich bin bey der Eroberung
Namur mit einer Falckenet-Kugel auff
die
Joh. Das iſt viel.
Friedenſ. Ja/ er muß doch in ſeiner Grafſchaft
Soldaten haben/ damit er in Fall der
Noth ſeine Veſtungen defendiren kan.
Jucundus. Der Herr Graf aber hat ſonſt ſehr viel
Leute.
Feuerfax. Ja die haͤlt er nur zu ſeinem Staate.
Friedenſ. Jch wolte daß es morgen wieder zu
Felde gienge/ es ſolte mir ſo lieb ſeyn/
als wenn mir einer 100. ſpecies Duca-
ten verehrete.
Leander. Es ſcheinet/ als wenn der Herr Fen-
drich ſchon mehr waͤre darbey geweſen.
Friedenſ. Monſ. mag mirs glaͤuben oder nicht/
ich bin vor dieſen mit geweſen in Un-
garn/ vor Ofen/ vor Wien/ vor Stuhl-
Weiſſenburg/ und bald gar mit vor
Conſtantinopel. Item drauſſen am
Rhein vor Mayntz/ vor Bon, Mons, und
Namur/ ja ich habe mich der Tebel hol
mer ſo verſucht im Kriege/ daß/ wenn
ich alles erzehlen ſolte/ einem die Haare
zu Berge ſtehen wuͤrden.
Leander. Allein/ iſt auch der Herr Fendrich oh-
ne bleſſuren immer davon gekommen?
Friedenſ. Ja/ Monſieur, das kan ich wohl ſa-
gen/ daß mir kein Finger iſt verletzet
worden/ und bin doch in ſehr gefaͤhrli-
chen Schaꝛmuͤtzeln mit geweſen.
Friedenſ. Meſſieurs, ſie moͤgen mirs glaͤuben o-
der nicht/ ich bin bey der Eroberung
Namur mit einer Falckenet-Kugel auff
die
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[68/0077] Joh. Das iſt viel. Friedenſ. Ja/ er muß doch in ſeiner Grafſchaft Soldaten haben/ damit er in Fall der Noth ſeine Veſtungen defendiren kan. Jucundus. Der Herr Graf aber hat ſonſt ſehr viel Leute. Feuerfax. Ja die haͤlt er nur zu ſeinem Staate. Friedenſ. Jch wolte daß es morgen wieder zu Felde gienge/ es ſolte mir ſo lieb ſeyn/ als wenn mir einer 100. ſpecies Duca- ten verehrete. Leander. Es ſcheinet/ als wenn der Herr Fen- drich ſchon mehr waͤre darbey geweſen. Friedenſ. Monſ. mag mirs glaͤuben oder nicht/ ich bin vor dieſen mit geweſen in Un- garn/ vor Ofen/ vor Wien/ vor Stuhl- Weiſſenburg/ und bald gar mit vor Conſtantinopel. Item drauſſen am Rhein vor Mayntz/ vor Bon, Mons, und Namur/ ja ich habe mich der Tebel hol mer ſo verſucht im Kriege/ daß/ wenn ich alles erzehlen ſolte/ einem die Haare zu Berge ſtehen wuͤrden. Leander. Allein/ iſt auch der Herr Fendrich oh- ne bleſſuren immer davon gekommen? Friedenſ. Ja/ Monſieur, das kan ich wohl ſa- gen/ daß mir kein Finger iſt verletzet worden/ und bin doch in ſehr gefaͤhrli- chen Schaꝛmuͤtzeln mit geweſen. Friedenſ. Meſſieurs, ſie moͤgen mirs glaͤuben o- der nicht/ ich bin bey der Eroberung Namur mit einer Falckenet-Kugel auff die

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Zitationshilfe: [Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700/77>, abgerufen am 24.11.2024.