[Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700. Ehrenfr. Ihr hättet euch wohl können anmel- den lassen/ ob es mir/ als einem grossen Herrn auch wäre gelegen gewesen. Klunte. Ihr Gnaden/ sie verzeihen mir/ ich bin eine einfältige Frau/ und weil ich sonst allemahl/ wenn sie zu mir geschickt ha- ben/ immer unangemeldet in ihr Zim- mer gehen dürffen/ so verhoffe ich/ sie werdens ietzund auch nicht so genau nehmen. Ehrenfr. Was ist denn euer Anbringen? Klunte. Ihr Gnaden/ sie werden sich groß- günstig zu entsinnen wissen/ wie daß ich sie vor etlichen Wochen auff etwas Pfand Geld schaffen muste. Ehrenfr. Ist es wahr Herr Capitain Lieute- nant? Fortunatus. Ja/ Ihr. Excellenz, die Frau/ hat recht. Klunte. Und weil nun die gesetzte Zeit umb ist/ so wolten die Leute gerne/ daß die Sachen wieder mögten eingelöset wer- den. Ehrenfr. Was sagt ihr darzu/ Herr Capitain Lieutenant? Fortunatus, Ja/ Ihr. Excellenz, was soll ich sa- gen/ ich kan die Leute freylich nicht da- rumb verdencken/ daß sie das Ihrige fordern. Ehrenfr. Ist denn viel drauf geborget? Klunte. Ihr Gnaden/ es werden mit dem ver- göl deten Degen auff 40. Rthlr. seyne Ehrenfr. Ihr haͤttet euch wohl koͤnnen anmel- den laſſen/ ob es mir/ als einem groſſen Herrn auch waͤre gelegen geweſen. Klunte. Ihr Gnaden/ ſie verzeihen mir/ ich bin eine einfaͤltige Frau/ und weil ich ſonſt allemahl/ wenn ſie zu mir geſchickt ha- ben/ immer unangemeldet in ihr Zim- mer gehen duͤrffen/ ſo verhoffe ich/ ſie werdens ietzund auch nicht ſo genau nehmen. Ehrenfr. Was iſt denn euer Anbringen? Klunte. Ihr Gnaden/ ſie werden ſich groß- guͤnſtig zu entſinnen wiſſen/ wie daß ich ſie vor etlichen Wochen auff etwas Pfand Geld ſchaffen muſte. Ehrenfr. Iſt es wahr Herr Capitain Lieute- nant? Fortunatus. Ja/ Ihr. Excellenz, die Frau/ hat recht. Klunte. Und weil nun die geſetzte Zeit umb iſt/ ſo wolten die Leute gerne/ daß die Sachen wieder moͤgten eingeloͤſet wer- den. Ehrenfr. Was ſagt ihr darzu/ Herr Capitain Lieutenant? Fortunatus, Ja/ Ihr. Excellenz, was ſoll ich ſa- gen/ ich kan die Leute freylich nicht da- rumb verdencken/ daß ſie das Ihrige fordern. Ehrenfr. Iſt denn viel drauf geborget? Klunte. Ihr Gnaden/ es werden mit dem ver- goͤl deten Degen auff 40. Rthlr. ſeyne <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0049" n="42"/> <sp who="#EHR"> <speaker> <hi rendition="#fr">Ehrenfr.</hi> </speaker> <p>Ihr haͤttet euch wohl koͤnnen anmel-<lb/> den laſſen/ ob es mir/ als einem groſſen<lb/> Herrn auch waͤre gelegen geweſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#KLU"> <speaker> <hi rendition="#fr">Klunte.</hi> </speaker> <p>Ihr Gnaden/ ſie verzeihen mir/ ich bin<lb/> eine einfaͤltige Frau/ und weil ich ſonſt<lb/> allemahl/ wenn ſie zu mir geſchickt ha-<lb/> ben/ immer unangemeldet in ihr Zim-<lb/> mer gehen duͤrffen/ ſo verhoffe ich/ ſie<lb/> werdens ietzund auch nicht ſo genau<lb/> nehmen.</p> </sp><lb/> <sp who="#EHR"> <speaker> <hi rendition="#fr">Ehrenfr.</hi> </speaker> <p>Was iſt denn euer Anbringen?</p> </sp><lb/> <sp who="#KLU"> <speaker> <hi rendition="#fr">Klunte.</hi> </speaker> <p>Ihr Gnaden/ ſie werden ſich groß-<lb/> guͤnſtig zu entſinnen wiſſen/ wie daß ich<lb/> ſie vor etlichen Wochen auff etwas<lb/> Pfand Geld ſchaffen muſte.</p> </sp><lb/> <sp who="#EHR"> <speaker> <hi rendition="#fr">Ehrenfr.</hi> </speaker> <p>Iſt es wahr Herr <hi rendition="#aq">Capitain Lieute-<lb/> nant?</hi></p> </sp><lb/> <sp who="#FOR"> <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Fortunatus.</hi> </hi> </speaker> <p>Ja/ Ihr. <hi rendition="#aq">Excellenz,</hi> die Frau/ hat<lb/> recht.</p> </sp><lb/> <sp who="#KLU"> <speaker> <hi rendition="#fr">Klunte.</hi> </speaker> <p>Und weil nun die geſetzte Zeit umb iſt/<lb/> ſo wolten die Leute gerne/ daß die<lb/> Sachen wieder moͤgten eingeloͤſet wer-<lb/> den.</p> </sp><lb/> <sp who="#EHR"> <speaker> <hi rendition="#fr">Ehrenfr.</hi> </speaker> <p>Was ſagt ihr darzu/ Herr <hi rendition="#aq">Capitain<lb/> Lieutenant?</hi></p> </sp><lb/> <sp who="#FOR"> <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Fortunatus,</hi> </hi> </speaker> <p>Ja/ Ihr. <hi rendition="#aq">Excellenz,</hi> was ſoll ich ſa-<lb/> gen/ ich kan die Leute freylich nicht da-<lb/> rumb verdencken/ daß ſie das Ihrige<lb/> fordern.</p> </sp><lb/> <sp who="#EHR"> <speaker> <hi rendition="#fr">Ehrenfr.</hi> </speaker> <p>Iſt denn viel drauf geborget?</p> </sp><lb/> <sp who="#KLU"> <speaker> <hi rendition="#fr">Klunte.</hi> </speaker> <p>Ihr Gnaden/ es werden mit dem ver-<lb/> goͤl deten Degen auff 40. Rthlr. ſeyne</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [42/0049]
Ehrenfr. Ihr haͤttet euch wohl koͤnnen anmel-
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Herrn auch waͤre gelegen geweſen.
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eine einfaͤltige Frau/ und weil ich ſonſt
allemahl/ wenn ſie zu mir geſchickt ha-
ben/ immer unangemeldet in ihr Zim-
mer gehen duͤrffen/ ſo verhoffe ich/ ſie
werdens ietzund auch nicht ſo genau
nehmen.
Ehrenfr. Was iſt denn euer Anbringen?
Klunte. Ihr Gnaden/ ſie werden ſich groß-
guͤnſtig zu entſinnen wiſſen/ wie daß ich
ſie vor etlichen Wochen auff etwas
Pfand Geld ſchaffen muſte.
Ehrenfr. Iſt es wahr Herr Capitain Lieute-
nant?
Fortunatus. Ja/ Ihr. Excellenz, die Frau/ hat
recht.
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ſo wolten die Leute gerne/ daß die
Sachen wieder moͤgten eingeloͤſet wer-
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Lieutenant?
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fordern.
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