[Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700.
manchmahl mit andern Frauenzimmer reden soll/ so must du mirs hingegen auch versprechen/ niemand anders/ als mich alleine/ zu lieben. Grethe. Das will ich auch thun. Courag. Ja/ ihr Frauen-Volck thuts manch- mahl mehr als zu viel. Grethe. Das erfordert auch ihre Schuldig- keit/ daß Sie ihre Männer rechtschaffen lieb haben sollen. Courag. Ja/ Sie solten wohl; aber - - Grethe. Mit deinem Aber. Es wäre nicht gut/ wenn das Weibsen ihr Gewissen nicht besser bedencken solte/ als das Mannsen. Courag. Es solte wohl/ ja/ wenn Sie es auch thäten; allein Sie thuns manchmahl mehr als zu viei/ daß hernach der arme Mann wider sein Wissen und Willen muß Gevatter-Briefe schreiben lassen. Grethe. Du redest wohl närrisch Zeug/ Cou- rage, wenn du mir dieses nun mit Eyd- lichen Zeugen beweisen soltest/ wie schö- ne würdest du mit der Lügen in Drecke sitzen bleiben? Courag. Je Närrchen/ wer wird denn solch Ding beschwehren können? man redet nur so/ wie es manchmahl pflegt im Stande der geflickten Hosen her zu ge- hen. Grethe. Laß uns davon nur stille schweigen/ und von unserer Heyrath reden. Was
manchmahl mit andern Frauenzimmer reden ſoll/ ſo muſt du mirs hingegen auch verſprechen/ niemand anders/ als mich alleine/ zu lieben. Grethe. Das will ich auch thun. Courag. Ja/ ihr Frauen-Volck thuts manch- mahl mehr als zu viel. Grethe. Das erfordert auch ihre Schuldig- keit/ daß Sie ihre Maͤnner rechtſchaffen lieb haben ſollen. Courag. Ja/ Sie ſolten wohl; aber ‒ ‒ Grethe. Mit deinem Aber. Es waͤre nicht gut/ wenn das Weibſen ihr Gewiſſen nicht beſſer bedencken ſolte/ als das Mannſen. Courag. Es ſolte wohl/ ja/ wenn Sie es auch thaͤten; allein Sie thuns manchmahl mehr als zu viei/ daß hernach der arme Mann wider ſein Wiſſen und Willen muß Gevatter-Briefe ſchreiben laſſen. Grethe. Du redeſt wohl naͤrriſch Zeug/ Cou- rage, wenn du mir dieſes nun mit Eyd- lichen Zeugen beweiſen ſolteſt/ wie ſchoͤ- ne wuͤrdeſt du mit der Luͤgen in Drecke ſitzen bleiben? Courag. Je Naͤrrchen/ wer wird denn ſolch Ding beſchwehren koͤnnen? man redet nur ſo/ wie es manchmahl pflegt im Stande der geflickten Hoſen her zu ge- hen. Grethe. Laß uns davon nur ſtille ſchweigen/ und von unſerer Heyrath reden. Was
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manchmahl mit andern Frauenzimmer
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Courag. Ja/ ihr Frauen-Volck thuts manch-
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keit/ daß Sie ihre Maͤnner rechtſchaffen
lieb haben ſollen.
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Grethe. Mit deinem Aber. Es waͤre nicht
gut/ wenn das Weibſen ihr Gewiſſen
nicht beſſer bedencken ſolte/ als das
Mannſen.
Courag. Es ſolte wohl/ ja/ wenn Sie es auch
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Grethe. Du redeſt wohl naͤrriſch Zeug/ Cou-
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ſitzen bleiben?
Courag. Je Naͤrrchen/ wer wird denn ſolch
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nur ſo/ wie es manchmahl pflegt im
Stande der geflickten Hoſen her zu ge-
hen.
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Zitationshilfe: | [Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700/27>, abgerufen am 16.07.2024. |