[Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700. Injur. Ey/ laß mich mit solchen Lappereyen un- geschoren. Joh. Brüdergen/ ein Schelm ders falsch mit dir meynet/ nu! und ich wolte/ daß du für deine Schläge 1000. Rthlr. schmertze-Geld bekä- mest/ vielleicht hülffe michs auch was. Injur. Ich lasse der Sache ihren ordentlichen Lauf/ es wird sich mit der Zeit schon geben. Joh. Ja wenn die Zeugen auch gut vor dich aus- gesaget hätten? Injur. Warumb das nicht/ und wenn deine Kerl die Wahrheit verschwiegen haben/ so muß ich dich ebenfalls abhören lassen. Joh. Ein Schelm thut das/ und darzu würde dichs auch fein viel helffen. Injurius. Wie so denn? Johan. Momflere, du schmist ja aus/ nu! was wilst du denn machen? Injurius. Ey du must sagen/ jener hätte ausge- schlagen. Joh. Und ich solte drüber schweren? Injurius. Wie anders? Johan. Und wenn du mir 10. Ducaten gäbest/ ich thäte das Ding nicht. Injurius. Du kanst aber leichte schweren/ es hat ja nichts zu bedeuten. Johan. Je behüte mich mein Gott dafür! Injurius. Wäre es nun nicht eine Sache/ wenn du mir diesen Gefallen erwiesest. Joh. Nicht tausend Ducaten wolte ich nehmen/ hohl mich GOtt! nicht 10. tausend. Aber Momflere weistu was/ laß den Bauer wieder ho G 5
Injur. Ey/ laß mich mit ſolchen Lappereyen un- geſchoren. Joh. Bruͤdergen/ ein Schelm ders falſch mit dir meynet/ nu! und ich wolte/ daß du fuͤr deine Schlaͤge 1000. Rthlr. ſchmertze-Geld bekaͤ- meſt/ vielleicht huͤlffe michs auch was. Injur. Ich laſſe deꝛ Sache ihren ordentlichen Lauf/ es wird ſich mit der Zeit ſchon geben. Joh. Ja wenn die Zeugen auch gut vor dich aus- geſaget haͤtten? Injur. Warumb das nicht/ und wenn deine Kerl die Wahrheit verſchwiegen haben/ ſo muß ich dich ebenfalls abhoͤren laſſen. Joh. Ein Schelm thut das/ und darzu wuͤrde dichs auch fein viel helffen. Injurius. Wie ſo denn? Johan. Momflere, du ſchmiſt ja aus/ nu! was wilſt du denn machen? Injurius. Ey du muſt ſagen/ jener haͤtte ausge- ſchlagen. Joh. Und ich ſolte druͤber ſchweren? Injurius. Wie anders? Johan. Und wenn du mir 10. Ducaten gaͤbeſt/ ich thaͤte das Ding nicht. Injurius. Du kanſt aber leichte ſchweren/ es hat ja nichts zu bedeuten. Johan. Je behuͤte mich mein Gott dafuͤr! Injurius. Waͤre es nun nicht eine Sache/ wenn du mir dieſen Gefallen erwieſeſt. Joh. Nicht tauſend Ducaten wolte ich nehmen/ hohl mich GOtt! nicht 10. tauſend. Aber Momflere weiſtu was/ laß den Bauer wiedeꝛ ho G 5
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Injur. Ey/ laß mich mit ſolchen Lappereyen un-
geſchoren.
Joh. Bruͤdergen/ ein Schelm ders falſch mit dir
meynet/ nu! und ich wolte/ daß du fuͤr deine
Schlaͤge 1000. Rthlr. ſchmertze-Geld bekaͤ-
meſt/ vielleicht huͤlffe michs auch was.
Injur. Ich laſſe deꝛ Sache ihren ordentlichen Lauf/
es wird ſich mit der Zeit ſchon geben.
Joh. Ja wenn die Zeugen auch gut vor dich aus-
geſaget haͤtten?
Injur. Warumb das nicht/ und wenn deine Kerl
die Wahrheit verſchwiegen haben/ ſo muß
ich dich ebenfalls abhoͤren laſſen.
Joh. Ein Schelm thut das/ und darzu wuͤrde
dichs auch fein viel helffen.
Injurius. Wie ſo denn?
Johan. Momflere, du ſchmiſt ja aus/ nu! was
wilſt du denn machen?
Injurius. Ey du muſt ſagen/ jener haͤtte ausge-
ſchlagen.
Joh. Und ich ſolte druͤber ſchweren?
Injurius. Wie anders?
Johan. Und wenn du mir 10. Ducaten gaͤbeſt/
ich thaͤte das Ding nicht.
Injurius. Du kanſt aber leichte ſchweren/ es hat
ja nichts zu bedeuten.
Johan. Je behuͤte mich mein Gott dafuͤr!
Injurius. Waͤre es nun nicht eine Sache/ wenn
du mir dieſen Gefallen erwieſeſt.
Joh. Nicht tauſend Ducaten wolte ich nehmen/
hohl mich GOtt! nicht 10. tauſend. Aber
Momflere weiſtu was/ laß den Bauer wiedeꝛ
ho
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Zitationshilfe: | [Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700/116>, abgerufen am 28.07.2024. |