Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785.zwölf übrigen Souverains, welche zu seinem Amte ge- hörten, sich zwei gleiche Theile fänden. Die amphyc- tionischen Entscheidungen müsten sowohl die hohen be- rathschlagenden Mächte, als die niedern Fürsten ver- binden. Doch wären diese ihres Berathschlagungs- rechts nicht gänzlich zu berauben, sie verträten die Stellen der Räthe, und könten ihr Votum durch die Kanzley, demienigen Präsidenten zu dem sie gehörten überreichen: die Reichsfürsten, dem Kaiser, die Jta- lienischen, dem Pabste etc. aber die zwölf gekrönten Präsidenten berathschlagten allein mit ihren ersten Vorsitzenden. Die Haltung des Amphyctionengerichts könte in zwei republikanischen Städten, wechselswei- se, einmal in der Schweiz, einmal in Warschau geschehen. Jch habe nicht den Dünkel dies als eine ausführ- Von dieser algemeinen Verbrüderung hätte man und *) Dergleichen Plans sind von Heinrich dem vier-
ten, König in Frankreich, vom Abt St. Pierre, vom Hrn. von Loen bekantlich schon öfters ent- worfen worden, aber wie dieser, wahrscheinlich im- mer unausgeführt geblieben. A. d. U. zwoͤlf uͤbrigen Souverains, welche zu ſeinem Amte ge- hoͤrten, ſich zwei gleiche Theile faͤnden. Die amphyc- tioniſchen Entſcheidungen muͤſten ſowohl die hohen be- rathſchlagenden Maͤchte, als die niedern Fuͤrſten ver- binden. Doch waͤren dieſe ihres Berathſchlagungs- rechts nicht gaͤnzlich zu berauben, ſie vertraͤten die Stellen der Raͤthe, und koͤnten ihr Votum durch die Kanzley, demienigen Praͤſidenten zu dem ſie gehoͤrten uͤberreichen: die Reichsfuͤrſten, dem Kaiſer, die Jta- lieniſchen, dem Pabſte ꝛc. aber die zwoͤlf gekroͤnten Praͤſidenten berathſchlagten allein mit ihren erſten Vorſitzenden. Die Haltung des Amphyctionengerichts koͤnte in zwei republikaniſchen Staͤdten, wechſelswei- ſe, einmal in der Schweiz, einmal in Warſchau geſchehen. Jch habe nicht den Duͤnkel dies als eine ausfuͤhr- Von dieſer algemeinen Verbruͤderung haͤtte man und *) Dergleichen Plans ſind von Heinrich dem vier-
ten, Koͤnig in Frankreich, vom Abt St. Pierre, vom Hrn. von Loen bekantlich ſchon oͤfters ent- worfen worden, aber wie dieſer, wahrſcheinlich im- mer unausgefuͤhrt geblieben. A. d. U. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0391" n="387"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> zwoͤlf uͤbrigen Souverains, welche zu ſeinem Amte ge-<lb/> hoͤrten, ſich zwei gleiche Theile faͤnden. Die amphyc-<lb/> tioniſchen Entſcheidungen muͤſten ſowohl die hohen be-<lb/> rathſchlagenden Maͤchte, als die niedern Fuͤrſten ver-<lb/> binden. Doch waͤren dieſe ihres Berathſchlagungs-<lb/> rechts nicht gaͤnzlich zu berauben, ſie vertraͤten die<lb/> Stellen der Raͤthe, und koͤnten ihr Votum durch die<lb/> Kanzley, demienigen Praͤſidenten zu dem ſie gehoͤrten<lb/> uͤberreichen: die Reichsfuͤrſten, dem Kaiſer, die Jta-<lb/> lieniſchen, dem Pabſte ꝛc. aber die zwoͤlf gekroͤnten<lb/> Praͤſidenten berathſchlagten allein mit ihren erſten<lb/> Vorſitzenden. Die Haltung des Amphyctionengerichts<lb/> koͤnte in zwei republikaniſchen Staͤdten, wechſelswei-<lb/> ſe, einmal in der Schweiz, einmal in Warſchau<lb/> geſchehen.</p><lb/> <p>Jch habe nicht den Duͤnkel dies als eine ausfuͤhr-<lb/> bare Sache auszugeben, ſondern blos als einen Ge-<lb/> danken, der zu einem nuͤtzlichen Plane Anlas geben<lb/> koͤnte.<note place="foot" n="*)">Dergleichen Plans ſind von Heinrich dem vier-<lb/> ten, Koͤnig in Frankreich, vom Abt St. Pierre,<lb/> vom Hrn. von Loen bekantlich ſchon oͤfters ent-<lb/> worfen worden, aber wie dieſer, wahrſcheinlich im-<lb/> mer unausgefuͤhrt geblieben. <hi rendition="#fr">A. d. U.</hi></note></p><lb/> <p>Von dieſer algemeinen Verbruͤderung haͤtte man<lb/> ſich die naͤmlichen Vortheile zu verſprechen, welche<lb/> gute Geſetze in einem policirten Staate gewaͤhren: ſie<lb/> wuͤrde einer unendlichen Menge Ungluͤck vorbeugen;<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [387/0391]
zwoͤlf uͤbrigen Souverains, welche zu ſeinem Amte ge-
hoͤrten, ſich zwei gleiche Theile faͤnden. Die amphyc-
tioniſchen Entſcheidungen muͤſten ſowohl die hohen be-
rathſchlagenden Maͤchte, als die niedern Fuͤrſten ver-
binden. Doch waͤren dieſe ihres Berathſchlagungs-
rechts nicht gaͤnzlich zu berauben, ſie vertraͤten die
Stellen der Raͤthe, und koͤnten ihr Votum durch die
Kanzley, demienigen Praͤſidenten zu dem ſie gehoͤrten
uͤberreichen: die Reichsfuͤrſten, dem Kaiſer, die Jta-
lieniſchen, dem Pabſte ꝛc. aber die zwoͤlf gekroͤnten
Praͤſidenten berathſchlagten allein mit ihren erſten
Vorſitzenden. Die Haltung des Amphyctionengerichts
koͤnte in zwei republikaniſchen Staͤdten, wechſelswei-
ſe, einmal in der Schweiz, einmal in Warſchau
geſchehen.
Jch habe nicht den Duͤnkel dies als eine ausfuͤhr-
bare Sache auszugeben, ſondern blos als einen Ge-
danken, der zu einem nuͤtzlichen Plane Anlas geben
koͤnte. *)
Von dieſer algemeinen Verbruͤderung haͤtte man
ſich die naͤmlichen Vortheile zu verſprechen, welche
gute Geſetze in einem policirten Staate gewaͤhren: ſie
wuͤrde einer unendlichen Menge Ungluͤck vorbeugen;
und
*) Dergleichen Plans ſind von Heinrich dem vier-
ten, Koͤnig in Frankreich, vom Abt St. Pierre,
vom Hrn. von Loen bekantlich ſchon oͤfters ent-
worfen worden, aber wie dieſer, wahrſcheinlich im-
mer unausgefuͤhrt geblieben. A. d. U.
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