zu hoffen, und mit diesem weisen und mächtigen Volke wechselsseitige Freundschaftsverbindungen zu unterhalten. Die Prinzen empfingen die Befehle ih- res Grosvaters mit einer tiefen Verehrung, die als ein Anfang zur Einführung der megapatagonischen Ge- setze anzusehen war.
Sie erwähnten auch des europäischen Schiffes, das sie in der See bemerkt hatten. Der Alte ward darüber bestürzt, und befahl seinen Enkeln, sobald sie ausgeruht hätten, auf die Beobachtung des Schifs wieder zurück zu kehren, um dessen Absicht zu erfor- schen, und die unter der christinischen Regierung ste- henden Anbauungen zu vertheidigen, wenn der euro- päische Schiffer daselbst landen wolte. Hermantin, nahm sich, um den Befehlen seines Grosvaters zu ge- horchen, vor, den Kapitain in der Nacht zu erschre- cken, ihn zu zwingen, die südliche Halbkugel zu ver- lassen, indem er ihm durch einleuchtende Zeichen zu erkennen gäbe, daß man das Schif zu verbrennen be- reit wäre, wenn er sich nicht entfernte.
Die Prinzen reisten also mit Lunten, Grenaden und künstlichen Feuer versehen ab, um das Entde- ckungsschif auf der Polseite zu erreichen. Sie trafen es über den Polarcirkel hinaus auf dem 71 Grade der Breite an. Bei der Ueberlegung, was sie machen solten, ward einmüthig beschlossen, es in dem Eise herumstören zu lassen, weil da nichts zu finden wäre, ihm beständig zu folgen, indem sie, eingewickelt in Häute von Meerwieseln, die sie ganz bedeckten, auf
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zu hoffen, und mit dieſem weiſen und maͤchtigen Volke wechſelsſeitige Freundſchaftsverbindungen zu unterhalten. Die Prinzen empfingen die Befehle ih- res Grosvaters mit einer tiefen Verehrung, die als ein Anfang zur Einfuͤhrung der megapatagoniſchen Ge- ſetze anzuſehen war.
Sie erwaͤhnten auch des europaͤiſchen Schiffes, das ſie in der See bemerkt hatten. Der Alte ward daruͤber beſtuͤrzt, und befahl ſeinen Enkeln, ſobald ſie ausgeruht haͤtten, auf die Beobachtung des Schifs wieder zuruͤck zu kehren, um deſſen Abſicht zu erfor- ſchen, und die unter der chriſtiniſchen Regierung ſte- henden Anbauungen zu vertheidigen, wenn der euro- paͤiſche Schiffer daſelbſt landen wolte. Hermantin, nahm ſich, um den Befehlen ſeines Grosvaters zu ge- horchen, vor, den Kapitain in der Nacht zu erſchre- cken, ihn zu zwingen, die ſuͤdliche Halbkugel zu ver- laſſen, indem er ihm durch einleuchtende Zeichen zu erkennen gaͤbe, daß man das Schif zu verbrennen be- reit waͤre, wenn er ſich nicht entfernte.
Die Prinzen reiſten alſo mit Lunten, Grenaden und kuͤnſtlichen Feuer verſehen ab, um das Entde- ckungsſchif auf der Polſeite zu erreichen. Sie trafen es uͤber den Polarcirkel hinaus auf dem 71 Grade der Breite an. Bei der Ueberlegung, was ſie machen ſolten, ward einmuͤthig beſchloſſen, es in dem Eiſe herumſtoͤren zu laſſen, weil da nichts zu finden waͤre, ihm beſtaͤndig zu folgen, indem ſie, eingewickelt in Haͤute von Meerwieſeln, die ſie ganz bedeckten, auf
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zu hoffen, und mit dieſem weiſen und maͤchtigen
Volke wechſelsſeitige Freundſchaftsverbindungen zu
unterhalten. Die Prinzen empfingen die Befehle ih-
res Grosvaters mit einer tiefen Verehrung, die als ein
Anfang zur Einfuͤhrung der megapatagoniſchen Ge-
ſetze anzuſehen war.
Sie erwaͤhnten auch des europaͤiſchen Schiffes,
das ſie in der See bemerkt hatten. Der Alte ward
daruͤber beſtuͤrzt, und befahl ſeinen Enkeln, ſobald ſie
ausgeruht haͤtten, auf die Beobachtung des Schifs
wieder zuruͤck zu kehren, um deſſen Abſicht zu erfor-
ſchen, und die unter der chriſtiniſchen Regierung ſte-
henden Anbauungen zu vertheidigen, wenn der euro-
paͤiſche Schiffer daſelbſt landen wolte. Hermantin,
nahm ſich, um den Befehlen ſeines Grosvaters zu ge-
horchen, vor, den Kapitain in der Nacht zu erſchre-
cken, ihn zu zwingen, die ſuͤdliche Halbkugel zu ver-
laſſen, indem er ihm durch einleuchtende Zeichen zu
erkennen gaͤbe, daß man das Schif zu verbrennen be-
reit waͤre, wenn er ſich nicht entfernte.
Die Prinzen reiſten alſo mit Lunten, Grenaden
und kuͤnſtlichen Feuer verſehen ab, um das Entde-
ckungsſchif auf der Polſeite zu erreichen. Sie trafen
es uͤber den Polarcirkel hinaus auf dem 71 Grade der
Breite an. Bei der Ueberlegung, was ſie machen
ſolten, ward einmuͤthig beſchloſſen, es in dem Eiſe
herumſtoͤren zu laſſen, weil da nichts zu finden waͤre,
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Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/retif_mensch_1785/365>, abgerufen am 17.02.2025.
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