Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785.Doch trieb der Hunger sie ein wenig zu Paaren und am dritten Tage nahmen sie willig Nahrung an. Nach- her übergab man sie, so wie die beiden iungen Leopardmenschen, dem mit den Christinischen Fa- milien auf die Löweninsel gekommenen Lehrer zur Erziehung, denn es lag ihnen daran diese wilden Völker sanfter zu sehen. Dies war nun der Christinischen Prinzen von Ge- Nach der Rückkehr auf die Christininsel legten sie
Doch trieb der Hunger ſie ein wenig zu Paaren und am dritten Tage nahmen ſie willig Nahrung an. Nach- her uͤbergab man ſie, ſo wie die beiden iungen Leopardmenſchen, dem mit den Chriſtiniſchen Fa- milien auf die Loͤweninſel gekommenen Lehrer zur Erziehung, denn es lag ihnen daran dieſe wilden Voͤlker ſanfter zu ſehen. Dies war nun der Chriſtiniſchen Prinzen von Ge- Nach der Ruͤckkehr auf die Chriſtininſel legten ſie
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0292" n="284"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Doch trieb der Hunger ſie ein wenig zu Paaren und am<lb/> dritten Tage nahmen ſie willig Nahrung an. Nach-<lb/> her uͤbergab man ſie, ſo wie die beiden iungen<lb/> Leopardmenſchen, dem mit den Chriſtiniſchen Fa-<lb/> milien auf die Loͤweninſel gekommenen Lehrer zur<lb/> Erziehung, denn es lag ihnen daran dieſe wilden<lb/> Voͤlker ſanfter zu ſehen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ies war nun der Chriſtiniſchen Prinzen von Ge-<lb/> bluͤt letzte Reiſe, nach den unbekannten ſuͤdlichen<lb/> Jnſeln: und ſie nahmen, als ſie auf der Loͤwen-<lb/> inſel alle noͤthigen Anſtalten getroffen und die<lb/> menſchlichen Familien ſich auf einen feſten und eh-<lb/> renvollen Fuß eingerichtet hatten, mit dem Schif-<lb/> fe wieder ihren Ruͤckweg: Hermantin aber ver-<lb/> ſprach ihnen, ſie alle Jahr mit ſeinen Gefaͤhr-<lb/> ten einmal zu beſuchen und er bleibt niemals aus.</p><lb/> <p>Nach der Ruͤckkehr auf die Chriſtininſel legten<lb/> die Prinzen, zur Erholung von ihren Arbeiten,<lb/> ſich auf die Arzneiwiſſenſchaft, Chymie, Phiſik,<lb/> Matematik und auf die ganze Philoſophie uͤber-<lb/> haupt. Zuweilen reiſen ſie nach den Jnſeln, und<lb/> beſuchen oft die Patagonen, denen ſie ihre Entde-<lb/> ckungen mitgetheilt haben. Dieſen Koloſſen war<lb/> dies gar nichts ſonderbares; denn nichts ſetzt ſie<lb/> in Staunen, und Bewunderung iſt eine Bewegung<lb/> der Seele die ſie kaum kennen. Jedoch geſtehen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſie</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [284/0292]
Doch trieb der Hunger ſie ein wenig zu Paaren und am
dritten Tage nahmen ſie willig Nahrung an. Nach-
her uͤbergab man ſie, ſo wie die beiden iungen
Leopardmenſchen, dem mit den Chriſtiniſchen Fa-
milien auf die Loͤweninſel gekommenen Lehrer zur
Erziehung, denn es lag ihnen daran dieſe wilden
Voͤlker ſanfter zu ſehen.
Dies war nun der Chriſtiniſchen Prinzen von Ge-
bluͤt letzte Reiſe, nach den unbekannten ſuͤdlichen
Jnſeln: und ſie nahmen, als ſie auf der Loͤwen-
inſel alle noͤthigen Anſtalten getroffen und die
menſchlichen Familien ſich auf einen feſten und eh-
renvollen Fuß eingerichtet hatten, mit dem Schif-
fe wieder ihren Ruͤckweg: Hermantin aber ver-
ſprach ihnen, ſie alle Jahr mit ſeinen Gefaͤhr-
ten einmal zu beſuchen und er bleibt niemals aus.
Nach der Ruͤckkehr auf die Chriſtininſel legten
die Prinzen, zur Erholung von ihren Arbeiten,
ſich auf die Arzneiwiſſenſchaft, Chymie, Phiſik,
Matematik und auf die ganze Philoſophie uͤber-
haupt. Zuweilen reiſen ſie nach den Jnſeln, und
beſuchen oft die Patagonen, denen ſie ihre Entde-
ckungen mitgetheilt haben. Dieſen Koloſſen war
dies gar nichts ſonderbares; denn nichts ſetzt ſie
in Staunen, und Bewunderung iſt eine Bewegung
der Seele die ſie kaum kennen. Jedoch geſtehen
ſie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |