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Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785.

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länglich für sie. Die iungen ausgebildeten Löwen-
menschen brachten es mit der Zeit, durch Hülfe
einiger Christinischer Familien, die man in ihr
Land setzte, mit guten Waffen versah, und ihnen
eine Schanze baute, dahin, daß sie den Löwenmen-
schen den möglichsten Grad ihrer Bildung verschaf-
ten. Nie aber waren sie sanft oder gemäs-
sigt. Wenige Christinier konten Beischläferinnen
aus dem Löwenfrauenzimmer wählen, denn bei der
geringsten Unzufriedenheit brauchten sie Zähne
und Klauen und sie mußten blos durch Furcht in
Zaum gehalten werden. Die aus einer solchen
Verbindung gezeugten Kinder, waren in der Ju-
gend sehr grausam und beinah unbezähmbar, so
daß man sie durch nichts, als die härtesten Züch-
tigungen bändigen konte.

Aber diese Wildheit der Löwenmenschen kommt
in gar keine Vergleichung mit dem letzten Volke,
das man auf den südlichen Jnseln entdeckte. Die-
se Entdeckung will ich nunmehr erzählen.

Achtzehnte bis vier und zwanzigste
Jnsel.

Man hatte das Schif nach der gewöhnlichen
Art ausgerüstet, um nach der Löweninsel zurück
zu kehren, und die von den dortigen Einwohnern
mitgenommenen Zöglinge, nebst den Christinischen
Familien, welche die Herrschaft daselbst haben sol-
ten, hinzuschaffen. Da die fliegenden Menschen

weit



laͤnglich fuͤr ſie. Die iungen ausgebildeten Loͤwen-
menſchen brachten es mit der Zeit, durch Huͤlfe
einiger Chriſtiniſcher Familien, die man in ihr
Land ſetzte, mit guten Waffen verſah, und ihnen
eine Schanze baute, dahin, daß ſie den Loͤwenmen-
ſchen den moͤglichſten Grad ihrer Bildung verſchaf-
ten. Nie aber waren ſie ſanft oder gemaͤſ-
ſigt. Wenige Chriſtinier konten Beiſchlaͤferinnen
aus dem Loͤwenfrauenzimmer waͤhlen, denn bei der
geringſten Unzufriedenheit brauchten ſie Zaͤhne
und Klauen und ſie mußten blos durch Furcht in
Zaum gehalten werden. Die aus einer ſolchen
Verbindung gezeugten Kinder, waren in der Ju-
gend ſehr grauſam und beinah unbezaͤhmbar, ſo
daß man ſie durch nichts, als die haͤrteſten Zuͤch-
tigungen baͤndigen konte.

Aber dieſe Wildheit der Loͤwenmenſchen kommt
in gar keine Vergleichung mit dem letzten Volke,
das man auf den ſuͤdlichen Jnſeln entdeckte. Die-
ſe Entdeckung will ich nunmehr erzaͤhlen.

Achtzehnte bis vier und zwanzigſte
Jnſel.

Man hatte das Schif nach der gewoͤhnlichen
Art ausgeruͤſtet, um nach der Loͤweninſel zuruͤck
zu kehren, und die von den dortigen Einwohnern
mitgenommenen Zoͤglinge, nebſt den Chriſtiniſchen
Familien, welche die Herrſchaft daſelbſt haben ſol-
ten, hinzuſchaffen. Da die fliegenden Menſchen

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[269/0277] laͤnglich fuͤr ſie. Die iungen ausgebildeten Loͤwen- menſchen brachten es mit der Zeit, durch Huͤlfe einiger Chriſtiniſcher Familien, die man in ihr Land ſetzte, mit guten Waffen verſah, und ihnen eine Schanze baute, dahin, daß ſie den Loͤwenmen- ſchen den moͤglichſten Grad ihrer Bildung verſchaf- ten. Nie aber waren ſie ſanft oder gemaͤſ- ſigt. Wenige Chriſtinier konten Beiſchlaͤferinnen aus dem Loͤwenfrauenzimmer waͤhlen, denn bei der geringſten Unzufriedenheit brauchten ſie Zaͤhne und Klauen und ſie mußten blos durch Furcht in Zaum gehalten werden. Die aus einer ſolchen Verbindung gezeugten Kinder, waren in der Ju- gend ſehr grauſam und beinah unbezaͤhmbar, ſo daß man ſie durch nichts, als die haͤrteſten Zuͤch- tigungen baͤndigen konte. Aber dieſe Wildheit der Loͤwenmenſchen kommt in gar keine Vergleichung mit dem letzten Volke, das man auf den ſuͤdlichen Jnſeln entdeckte. Die- ſe Entdeckung will ich nunmehr erzaͤhlen. Achtzehnte bis vier und zwanzigſte Jnſel. Man hatte das Schif nach der gewoͤhnlichen Art ausgeruͤſtet, um nach der Loͤweninſel zuruͤck zu kehren, und die von den dortigen Einwohnern mitgenommenen Zoͤglinge, nebſt den Chriſtiniſchen Familien, welche die Herrſchaft daſelbſt haben ſol- ten, hinzuſchaffen. Da die fliegenden Menſchen weit

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Zitationshilfe: Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/retif_mensch_1785/277>, abgerufen am 23.11.2024.