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Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785.

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theils von der Hand eines verständigen Wesens ge-
bildet zu sein schien. Sie fanden auch die Wege,
welche nach ieder Höhle führten, mit Blut besudelt.
Aus denen auf den Steinen und an einigen Sträuchern,
übrig gebliebenen Haaren schloß man, daß Thiere
von der Gattung derer, welche flohen und über den
Fluß setzten, hineingeschleppt worden waren. Alle
diese Dinge erregten dem Hermantin, und seinen
Gefährten grosse Bedenklichkeit, doch gingen sie
den Oefnungen der Höhlen immer näher und ent-
deckten ungefähr hundert Schritte von ieder, einen
ansehnlichen Haufen Hörner von Hirschen, Gem-
sen, Auer- und Büffelochsen, und andrer gehörn-
ten Thiere, doch sahen sie keine Gebeine. Dies
brachte sie auf die Vermuthung, daß die Einwoh-
ner dieser Höhlen gute Zähne haben müsten, da
sie sogar die Gebeine zermalmten.

Bei der Betrachtung dieser Hörner wären sie
beinah überfallen worden. Zwei Bewohner der
Jnsel kamen aus einer dicht am Fusse des Berges,
gelegnen Höhle, die sie nicht bemerkt hatten, auf
dem Bauche auf sie los. Zum Glück warf Her-
mantin seine Augen dahin: gab ein Zeichen und er-
hob sich mit einem einzigen Parafolschwung ein funf-
zehn Fuß hoch. Die andern folgten ihm und die
niedrigsten befanden sich ein fünf und zwanzig Fuß
hoch, als die beiden Wilden, die gefahren kamen,
auf der Stelle sich befanden, welche die Christi-
nier so eben verlassen hatten. Nichts war fürch-
terlicher, als diese beiden Wesen. Man stelle sich

das



theils von der Hand eines verſtaͤndigen Weſens ge-
bildet zu ſein ſchien. Sie fanden auch die Wege,
welche nach ieder Hoͤhle fuͤhrten, mit Blut beſudelt.
Aus denen auf den Steinen und an einigen Straͤuchern,
uͤbrig gebliebenen Haaren ſchloß man, daß Thiere
von der Gattung derer, welche flohen und uͤber den
Fluß ſetzten, hineingeſchleppt worden waren. Alle
dieſe Dinge erregten dem Hermantin, und ſeinen
Gefaͤhrten groſſe Bedenklichkeit, doch gingen ſie
den Oefnungen der Hoͤhlen immer naͤher und ent-
deckten ungefaͤhr hundert Schritte von ieder, einen
anſehnlichen Haufen Hoͤrner von Hirſchen, Gem-
ſen, Auer- und Buͤffelochſen, und andrer gehoͤrn-
ten Thiere, doch ſahen ſie keine Gebeine. Dies
brachte ſie auf die Vermuthung, daß die Einwoh-
ner dieſer Hoͤhlen gute Zaͤhne haben muͤſten, da
ſie ſogar die Gebeine zermalmten.

Bei der Betrachtung dieſer Hoͤrner waͤren ſie
beinah uͤberfallen worden. Zwei Bewohner der
Jnſel kamen aus einer dicht am Fuſſe des Berges,
gelegnen Hoͤhle, die ſie nicht bemerkt hatten, auf
dem Bauche auf ſie los. Zum Gluͤck warf Her-
mantin ſeine Augen dahin: gab ein Zeichen und er-
hob ſich mit einem einzigen Parafolſchwung ein funf-
zehn Fuß hoch. Die andern folgten ihm und die
niedrigſten befanden ſich ein fuͤnf und zwanzig Fuß
hoch, als die beiden Wilden, die gefahren kamen,
auf der Stelle ſich befanden, welche die Chriſti-
nier ſo eben verlaſſen hatten. Nichts war fuͤrch-
terlicher, als dieſe beiden Weſen. Man ſtelle ſich

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[258/0266] theils von der Hand eines verſtaͤndigen Weſens ge- bildet zu ſein ſchien. Sie fanden auch die Wege, welche nach ieder Hoͤhle fuͤhrten, mit Blut beſudelt. Aus denen auf den Steinen und an einigen Straͤuchern, uͤbrig gebliebenen Haaren ſchloß man, daß Thiere von der Gattung derer, welche flohen und uͤber den Fluß ſetzten, hineingeſchleppt worden waren. Alle dieſe Dinge erregten dem Hermantin, und ſeinen Gefaͤhrten groſſe Bedenklichkeit, doch gingen ſie den Oefnungen der Hoͤhlen immer naͤher und ent- deckten ungefaͤhr hundert Schritte von ieder, einen anſehnlichen Haufen Hoͤrner von Hirſchen, Gem- ſen, Auer- und Buͤffelochſen, und andrer gehoͤrn- ten Thiere, doch ſahen ſie keine Gebeine. Dies brachte ſie auf die Vermuthung, daß die Einwoh- ner dieſer Hoͤhlen gute Zaͤhne haben muͤſten, da ſie ſogar die Gebeine zermalmten. Bei der Betrachtung dieſer Hoͤrner waͤren ſie beinah uͤberfallen worden. Zwei Bewohner der Jnſel kamen aus einer dicht am Fuſſe des Berges, gelegnen Hoͤhle, die ſie nicht bemerkt hatten, auf dem Bauche auf ſie los. Zum Gluͤck warf Her- mantin ſeine Augen dahin: gab ein Zeichen und er- hob ſich mit einem einzigen Parafolſchwung ein funf- zehn Fuß hoch. Die andern folgten ihm und die niedrigſten befanden ſich ein fuͤnf und zwanzig Fuß hoch, als die beiden Wilden, die gefahren kamen, auf der Stelle ſich befanden, welche die Chriſti- nier ſo eben verlaſſen hatten. Nichts war fuͤrch- terlicher, als dieſe beiden Weſen. Man ſtelle ſich das

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Zitationshilfe: Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/retif_mensch_1785/266>, abgerufen am 24.11.2024.