Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785.grünend an. Bei ihren Bemühungen dieienigen Wesen, welche dieses fruchtbare Land bewohnten, auszuspähen, sahen sie nichts als Vögel, und an den Küsten ganz gewöhnliche Fische. Jhre Nachfor- schungen bei Tag und Nacht und zu allen Stunden, gewährten ihnen nichts, nicht einmal Landthiere. Sie sahen sich daher genöthigt, ohne etwas gesehn zu haben, nach der Christininsel zurück zukehren, und sie erklärten iene Jnsel für völlig wüste, be- sonders in Absicht auf das Menschengeschlecht. Folg- lich bestimmte man sie den Kindern, aus zweien Gattungen entsprossen. Doch ist noch zu bemer- ken, daß man damals im Monat Junius, wel- ches unser December ist, lebte. Als man aber nach drei Monden, eine zweite schwin- d. fl. Mensch. Q
gruͤnend an. Bei ihren Bemuͤhungen dieienigen Weſen, welche dieſes fruchtbare Land bewohnten, auszuſpaͤhen, ſahen ſie nichts als Voͤgel, und an den Kuͤſten ganz gewoͤhnliche Fiſche. Jhre Nachfor- ſchungen bei Tag und Nacht und zu allen Stunden, gewaͤhrten ihnen nichts, nicht einmal Landthiere. Sie ſahen ſich daher genoͤthigt, ohne etwas geſehn zu haben, nach der Chriſtininſel zuruͤck zukehren, und ſie erklaͤrten iene Jnſel fuͤr voͤllig wuͤſte, be- ſonders in Abſicht auf das Menſchengeſchlecht. Folg- lich beſtimmte man ſie den Kindern, aus zweien Gattungen entſproſſen. Doch iſt noch zu bemer- ken, daß man damals im Monat Junius, wel- ches unſer December iſt, lebte. Als man aber nach drei Monden, eine zweite ſchwin- d. fl. Menſch. Q
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0249" n="241"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> gruͤnend an. Bei ihren Bemuͤhungen dieienigen<lb/> Weſen, welche dieſes fruchtbare Land bewohnten,<lb/> auszuſpaͤhen, ſahen ſie nichts als Voͤgel, und an den<lb/> Kuͤſten ganz gewoͤhnliche Fiſche. Jhre Nachfor-<lb/> ſchungen bei Tag und Nacht und zu allen Stunden,<lb/> gewaͤhrten ihnen nichts, nicht einmal Landthiere.<lb/> Sie ſahen ſich daher genoͤthigt, ohne etwas geſehn<lb/> zu haben, nach der Chriſtininſel zuruͤck zukehren,<lb/> und ſie erklaͤrten iene Jnſel fuͤr voͤllig wuͤſte, be-<lb/> ſonders in Abſicht auf das Menſchengeſchlecht. Folg-<lb/> lich beſtimmte man ſie den Kindern, aus zweien<lb/> Gattungen entſproſſen. Doch iſt noch zu bemer-<lb/> ken, daß man damals im Monat Junius, wel-<lb/> ches unſer December iſt, lebte.</p><lb/> <p>Als man aber nach drei Monden, eine zweite<lb/> Reiſe dahin unternahm, um das Land ein wenig zu<lb/> bebauen, machte man, nachdem man bereits an-<lb/> gefangen hatte zu ackern, eine auſſerordentliche<lb/> Entdeckung. Alexander befand ſich mit ſeinen<lb/> Soͤhnen und Vettern an der Spitze der Arbeiter.<lb/> An einem ſehr heiſſen Tage, wolten ſie ſich ein we-<lb/> nig in den Schatten legen. Jndem Hermantin<lb/> mit Vorſicht nach einem Walde ging, entdeckt’ er<lb/> Schlangen, von einer aͤuſſerſt unfoͤrmlichen dicken<lb/> Geſtalt, die aber nicht viel uͤber zehn bis zwoͤlf<lb/> Fuß lang waren. Er zeigte ſie ſeinem Vater und<lb/> ſeinen Gefaͤhrten, die ſie mit Schaudern betrach-<lb/> teten. Alle dieſe Ungeheuer hatten einen, dem<lb/> menſchlichen aͤhnlichen Kopf, und krochen, als<lb/> ſie erwachten, mit einer bewundernswuͤrdigen Ge-<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">d. fl. Menſch.</hi> Q</fw><fw place="bottom" type="catch">ſchwin-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [241/0249]
gruͤnend an. Bei ihren Bemuͤhungen dieienigen
Weſen, welche dieſes fruchtbare Land bewohnten,
auszuſpaͤhen, ſahen ſie nichts als Voͤgel, und an den
Kuͤſten ganz gewoͤhnliche Fiſche. Jhre Nachfor-
ſchungen bei Tag und Nacht und zu allen Stunden,
gewaͤhrten ihnen nichts, nicht einmal Landthiere.
Sie ſahen ſich daher genoͤthigt, ohne etwas geſehn
zu haben, nach der Chriſtininſel zuruͤck zukehren,
und ſie erklaͤrten iene Jnſel fuͤr voͤllig wuͤſte, be-
ſonders in Abſicht auf das Menſchengeſchlecht. Folg-
lich beſtimmte man ſie den Kindern, aus zweien
Gattungen entſproſſen. Doch iſt noch zu bemer-
ken, daß man damals im Monat Junius, wel-
ches unſer December iſt, lebte.
Als man aber nach drei Monden, eine zweite
Reiſe dahin unternahm, um das Land ein wenig zu
bebauen, machte man, nachdem man bereits an-
gefangen hatte zu ackern, eine auſſerordentliche
Entdeckung. Alexander befand ſich mit ſeinen
Soͤhnen und Vettern an der Spitze der Arbeiter.
An einem ſehr heiſſen Tage, wolten ſie ſich ein we-
nig in den Schatten legen. Jndem Hermantin
mit Vorſicht nach einem Walde ging, entdeckt’ er
Schlangen, von einer aͤuſſerſt unfoͤrmlichen dicken
Geſtalt, die aber nicht viel uͤber zehn bis zwoͤlf
Fuß lang waren. Er zeigte ſie ſeinem Vater und
ſeinen Gefaͤhrten, die ſie mit Schaudern betrach-
teten. Alle dieſe Ungeheuer hatten einen, dem
menſchlichen aͤhnlichen Kopf, und krochen, als
ſie erwachten, mit einer bewundernswuͤrdigen Ge-
ſchwin-
d. fl. Menſch. Q
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |