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Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785.

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ten sie sich mit Furchtsamkeit. Die Fliegenden
bemerkten unter ihnen einige, deren menschliche
Pferdegestalt volkommen und sehr angenehm war.
Kurz in Zeit von einigen Tagen, hatte Herman-
tin mit einem iungen Centaur und mit einem iungen
Stutmädchen Freundschaft gemacht, und bewog
sie, sich auf die Christininsel schaffen zu lassen.
Dies geschah, die Erziehung des iungen Pferde-
volks war sehr leicht; aber ihr Verstand kam den
iungen Hundmenschen, noch weniger aber den iun-
gen Affenmenschen nicht bei. Doch bestand der
Vortheil bei dieser schönen Gattung darin, daß sie,
vermöge der grossen Stärke, zu gewissen groben
Arbeiten sehr geschikt war.

Zwölfte Jnsel.

Nach Ueberlieferung dieser beiden neuen Zög-
linge, reisten Alexander, Hermantin und Dago-
bert von neuen aus, um ihre Entdeckungen fortzu-
setzen. Sie fanden bald eine Jnsel, die unter
der nämlichen Breite, als die Pferdeinsel lag,
aber von der Natur viel weniger begünstigt war.
Es wuchsen auf einem dürren Boden Disteln,
auch fand man eine Art von Weinberg mit sehr
kleinen Trauben, durch den man kaum gehn konte,
weil die traubigten Reben die dürren Gegenden alle
versperrten. Während die drei Fliegenden dieses
neue Land untersuchten, hörten sie einige Schritte
von ihnen, eine ganz eigene Unterhaltung. Jch
will Jhnen blos den Anfang davon mittheilen,

die
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ten ſie ſich mit Furchtſamkeit. Die Fliegenden
bemerkten unter ihnen einige, deren menſchliche
Pferdegeſtalt volkommen und ſehr angenehm war.
Kurz in Zeit von einigen Tagen, hatte Herman-
tin mit einem iungen Centaur und mit einem iungen
Stutmaͤdchen Freundſchaft gemacht, und bewog
ſie, ſich auf die Chriſtininſel ſchaffen zu laſſen.
Dies geſchah, die Erziehung des iungen Pferde-
volks war ſehr leicht; aber ihr Verſtand kam den
iungen Hundmenſchen, noch weniger aber den iun-
gen Affenmenſchen nicht bei. Doch beſtand der
Vortheil bei dieſer ſchoͤnen Gattung darin, daß ſie,
vermoͤge der groſſen Staͤrke, zu gewiſſen groben
Arbeiten ſehr geſchikt war.

Zwoͤlfte Jnſel.

Nach Ueberlieferung dieſer beiden neuen Zoͤg-
linge, reiſten Alexander, Hermantin und Dago-
bert von neuen aus, um ihre Entdeckungen fortzu-
ſetzen. Sie fanden bald eine Jnſel, die unter
der naͤmlichen Breite, als die Pferdeinſel lag,
aber von der Natur viel weniger beguͤnſtigt war.
Es wuchſen auf einem duͤrren Boden Diſteln,
auch fand man eine Art von Weinberg mit ſehr
kleinen Trauben, durch den man kaum gehn konte,
weil die traubigten Reben die duͤrren Gegenden alle
verſperrten. Waͤhrend die drei Fliegenden dieſes
neue Land unterſuchten, hoͤrten ſie einige Schritte
von ihnen, eine ganz eigene Unterhaltung. Jch
will Jhnen blos den Anfang davon mittheilen,

die
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[231/0239] ten ſie ſich mit Furchtſamkeit. Die Fliegenden bemerkten unter ihnen einige, deren menſchliche Pferdegeſtalt volkommen und ſehr angenehm war. Kurz in Zeit von einigen Tagen, hatte Herman- tin mit einem iungen Centaur und mit einem iungen Stutmaͤdchen Freundſchaft gemacht, und bewog ſie, ſich auf die Chriſtininſel ſchaffen zu laſſen. Dies geſchah, die Erziehung des iungen Pferde- volks war ſehr leicht; aber ihr Verſtand kam den iungen Hundmenſchen, noch weniger aber den iun- gen Affenmenſchen nicht bei. Doch beſtand der Vortheil bei dieſer ſchoͤnen Gattung darin, daß ſie, vermoͤge der groſſen Staͤrke, zu gewiſſen groben Arbeiten ſehr geſchikt war. Zwoͤlfte Jnſel. Nach Ueberlieferung dieſer beiden neuen Zoͤg- linge, reiſten Alexander, Hermantin und Dago- bert von neuen aus, um ihre Entdeckungen fortzu- ſetzen. Sie fanden bald eine Jnſel, die unter der naͤmlichen Breite, als die Pferdeinſel lag, aber von der Natur viel weniger beguͤnſtigt war. Es wuchſen auf einem duͤrren Boden Diſteln, auch fand man eine Art von Weinberg mit ſehr kleinen Trauben, durch den man kaum gehn konte, weil die traubigten Reben die duͤrren Gegenden alle verſperrten. Waͤhrend die drei Fliegenden dieſes neue Land unterſuchten, hoͤrten ſie einige Schritte von ihnen, eine ganz eigene Unterhaltung. Jch will Jhnen blos den Anfang davon mittheilen, die P 4

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Zitationshilfe: Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/retif_mensch_1785/239>, abgerufen am 23.11.2024.