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Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785.

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unter sie, und kamen, nachdem sie mit ihnen ge-
sprochen, tanzend und mit den besten Brodfrüch-
ten der Jnsel wieder zurück. Sie erzählten, daß
ihre Nation endlich das Wohlwollen der Tagemen-
schen gegen sie eingesehn hätte, und zu Unterhal-
tung der Freundschaft, Geschenke für Geschenke
brächten, daß sie einen Gesang verfertigt hätten,
der also lautete:

Nacht-Sprache.
Mhi-rhi lhi, lhi, lhi, lhi, lhi;
Wörtliche Uebersetzung.
Tagemensch gut, gut, gut, gut, gut;
Mhi-rhi pih bblhi khui appi;
Tagemensch der sein Gut uns giebt;
Mhi-rhi nhi-klhi rhappih;
Tagemenschen ihr seid nicht böse;
Mhi-rhi nhi khrrih ppih;
Tagemenschen ihr bringt uns nicht um;
Mhi-rhi khni-fheih Mhi-ghrrih;
Tagemenschen die ihr den Nachtmensch liebt;
Mhi-rhi ppih khui-fheih-brhi!
Tagemenschen wir lieben auch euch!

-- Seht ihr lieben Mitbürger, sprach hier-
auf die Königin Christine, ob mein Mann bei
seinem menschenfreundlichen Betragen nicht recht

ge-



unter ſie, und kamen, nachdem ſie mit ihnen ge-
ſprochen, tanzend und mit den beſten Brodfruͤch-
ten der Jnſel wieder zuruͤck. Sie erzaͤhlten, daß
ihre Nation endlich das Wohlwollen der Tagemen-
ſchen gegen ſie eingeſehn haͤtte, und zu Unterhal-
tung der Freundſchaft, Geſchenke fuͤr Geſchenke
braͤchten, daß ſie einen Geſang verfertigt haͤtten,
der alſo lautete:

Nacht-Sprache.
Mhi-rhi lhi, lhi, lhi, lhi, lhi;
Woͤrtliche Ueberſetzung.
Tagemenſch gut, gut, gut, gut, gut;
Mhi-rhi pih bblhi khui appi;
Tagemenſch der ſein Gut uns giebt;
Mhi-rhi nhi-klhi rhappih;
Tagemenſchen ihr ſeid nicht boͤſe;
Mhi-rhi nhi khrrih ppih;
Tagemenſchen ihr bringt uns nicht um;
Mhi-rhi khni-fhîh Mhi-ghrrih;
Tagemenſchen die ihr den Nachtmenſch liebt;
Mhi-rhi ppih khui-fhîh-brhi!
Tagemenſchen wir lieben auch euch!

— Seht ihr lieben Mitbuͤrger, ſprach hier-
auf die Koͤnigin Chriſtine, ob mein Mann bei
ſeinem menſchenfreundlichen Betragen nicht recht

ge-
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[170/0178] unter ſie, und kamen, nachdem ſie mit ihnen ge- ſprochen, tanzend und mit den beſten Brodfruͤch- ten der Jnſel wieder zuruͤck. Sie erzaͤhlten, daß ihre Nation endlich das Wohlwollen der Tagemen- ſchen gegen ſie eingeſehn haͤtte, und zu Unterhal- tung der Freundſchaft, Geſchenke fuͤr Geſchenke braͤchten, daß ſie einen Geſang verfertigt haͤtten, der alſo lautete: Nacht-Sprache. Mhi-rhi lhi, lhi, lhi, lhi, lhi; Woͤrtliche Ueberſetzung. Tagemenſch gut, gut, gut, gut, gut; Mhi-rhi pih bblhi khui appi; Tagemenſch der ſein Gut uns giebt; Mhi-rhi nhi-klhi rhappih; Tagemenſchen ihr ſeid nicht boͤſe; Mhi-rhi nhi khrrih ppih; Tagemenſchen ihr bringt uns nicht um; Mhi-rhi khni-fhîh Mhi-ghrrih; Tagemenſchen die ihr den Nachtmenſch liebt; Mhi-rhi ppih khui-fhîh-brhi! Tagemenſchen wir lieben auch euch! — Seht ihr lieben Mitbuͤrger, ſprach hier- auf die Koͤnigin Chriſtine, ob mein Mann bei ſeinem menſchenfreundlichen Betragen nicht recht ge-

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Zitationshilfe: Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/retif_mensch_1785/178>, abgerufen am 23.11.2024.