Rennenkampff, Gustav Reinhold Georg von: Ueber die bevorstehende Freiheit der Ehsten und Letten. Dorpat, 1820.nur giebt Zufriedenheit und frohen Muth; sie nur sichert ihm seine Existenz. Der faule Mensch ist nie zufrieden, nie heiter, der fleißige ist es fast immer. Daß unser Leben dazu da ist, in der Arbeit immer vollkommener und besser zu werden, erkennen wir nicht, nur in unserm Herzen, sondern wir finden es auch als Gottes Gebot in seinem heiligen Worte. Ein jeder Mensch muß arbeiten, der Reiche wie der Arme, der Hohe wie der Niedrige, nur daß nach jedes Menschen Stand und Umstände auch seine Arbeit verschieden ist. Die Arbeit ist keine Last, sie ist Pflicht des Menschen, und aus ihr entspringt alles Gute, das der Mensch bewirken kann, daher sind die fleißigen Menschen auch gewöhnlich die bessern. Wenn es auch scheint, daß der Stand der Bauern mehr als alle andern Stände zur Arbeit geschaffen ist, so ist es doch nur ein falscher Schein. Jeder Stand hat seine besondern, und oft sehr schweren Arbeiten, und wohl schwerer als der Landmann. Wenn jeder andere Stand nach beendigter Arbeit, von Sorgen gedrängt, von Nachdenken erfüllt, die Ruhe umsonst sucht, findet nur giebt Zufriedenheit und frohen Muth; sie nur sichert ihm seine Existenz. Der faule Mensch ist nie zufrieden, nie heiter, der fleißige ist es fast immer. Daß unser Leben dazu da ist, in der Arbeit immer vollkommener und besser zu werden, erkennen wir nicht, nur in unserm Herzen, sondern wir finden es auch als Gottes Gebot in seinem heiligen Worte. Ein jeder Mensch muß arbeiten, der Reiche wie der Arme, der Hohe wie der Niedrige, nur daß nach jedes Menschen Stand und Umstände auch seine Arbeit verschieden ist. Die Arbeit ist keine Last, sie ist Pflicht des Menschen, und aus ihr entspringt alles Gute, das der Mensch bewirken kann, daher sind die fleißigen Menschen auch gewöhnlich die bessern. Wenn es auch scheint, daß der Stand der Bauern mehr als alle andern Stände zur Arbeit geschaffen ist, so ist es doch nur ein falscher Schein. Jeder Stand hat seine besondern, und oft sehr schweren Arbeiten, und wohl schwerer als der Landmann. Wenn jeder andere Stand nach beendigter Arbeit, von Sorgen gedrängt, von Nachdenken erfüllt, die Ruhe umsonst sucht, findet <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0031" n="31"/> nur giebt Zufriedenheit und frohen Muth; sie nur sichert ihm seine Existenz. Der faule Mensch ist nie zufrieden, nie heiter, der fleißige ist es fast immer. Daß unser Leben dazu da ist, in der Arbeit immer vollkommener und besser zu werden, erkennen wir nicht, nur in unserm Herzen, sondern wir finden es auch als Gottes Gebot in seinem heiligen Worte. Ein jeder Mensch muß arbeiten, der Reiche wie der Arme, der Hohe wie der Niedrige, nur daß nach jedes Menschen Stand und Umstände auch seine Arbeit verschieden ist. Die Arbeit ist keine Last, sie ist Pflicht des Menschen, und aus ihr entspringt alles Gute, das der Mensch bewirken kann, daher sind die fleißigen Menschen auch gewöhnlich die bessern. Wenn es auch scheint, daß der Stand der Bauern mehr als alle andern Stände zur Arbeit geschaffen ist, so ist es doch nur ein falscher Schein. Jeder Stand hat seine besondern, und oft sehr schweren Arbeiten, und wohl schwerer als der Landmann. Wenn jeder andere Stand nach beendigter Arbeit, von Sorgen gedrängt, von Nachdenken erfüllt, die Ruhe umsonst sucht, findet </p> </div> </body> </text> </TEI> [31/0031]
nur giebt Zufriedenheit und frohen Muth; sie nur sichert ihm seine Existenz. Der faule Mensch ist nie zufrieden, nie heiter, der fleißige ist es fast immer. Daß unser Leben dazu da ist, in der Arbeit immer vollkommener und besser zu werden, erkennen wir nicht, nur in unserm Herzen, sondern wir finden es auch als Gottes Gebot in seinem heiligen Worte. Ein jeder Mensch muß arbeiten, der Reiche wie der Arme, der Hohe wie der Niedrige, nur daß nach jedes Menschen Stand und Umstände auch seine Arbeit verschieden ist. Die Arbeit ist keine Last, sie ist Pflicht des Menschen, und aus ihr entspringt alles Gute, das der Mensch bewirken kann, daher sind die fleißigen Menschen auch gewöhnlich die bessern. Wenn es auch scheint, daß der Stand der Bauern mehr als alle andern Stände zur Arbeit geschaffen ist, so ist es doch nur ein falscher Schein. Jeder Stand hat seine besondern, und oft sehr schweren Arbeiten, und wohl schwerer als der Landmann. Wenn jeder andere Stand nach beendigter Arbeit, von Sorgen gedrängt, von Nachdenken erfüllt, die Ruhe umsonst sucht, findet
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