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Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721.

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findet sich nicht mit ausgedrückten Worten in den Schrifften des alten Testaments: sondern wird nur daraus durch eine rechtmäßige Folgerey hergezogen. So hat auch Christus selbsten gegen die Sadducäer die Auferstehung der Todten nur durch eine Conseqventz und Schluß-Folge aus der Schrifft behauptet mit diesen Worten / Matth. 22. v. 31. Habt ihr nicht gelesen von der Auferstehung/ daß euch gesagt ist von GOtt/ da er spricht: ich bin der GOtt Abrahams/ und der GOTT Isacs/ und der GOTT Jacobs? GOTT aber ist nicht ein GOTT der Tobten/ sondern der Lebendigen. Wann Christus bey den heutigen Papisten sich solcher Schluß-Folge hätte bedienen wollen/ würden sie auf ein klärers und ausdrücklichers Beweißthum getrungen/ oder ihn wohl gar nach dem Pabst und dessen Ausspruch verwiesen haben.

XVI. Es seynd aber viele Schrifften der Aposteln nicht mehr vorhanden: als die Epistel an die Laodiceer/ oder die aus Laodicea geschrieben/ davon St. Paulus Meldung thut / Coloss. 4. v. 16. und andere dergleichen. Ja so gar Nicolaus Serrarius in proleg. c. 8. q. 14. führet ein gantzes Register der heiligen Bücher und Schrifften, davon kein Buckstab mehr zu finden und anzutreffen ist: als nemlich: Das Buch von den Streiten des HErren / wovon Meldung geschicht Num. 21. v. 14. Das Buch der Gerechten/ Jos. 10. v. 13. Das Buch der Wort oder Handlung Salomons 3. Reg. II. v. 41. Das Buch der Handlung/ oder Geschicht der Zeit der Königen Israel/ 3. Reg. 14. v. 29. Das Geschicht-Buch der Zeit der Königen Juda 3. Reg. 14. v. 29. Das Buch der Geschichten Samuels I. Paralip. 29. v. 29. Die Geschichten des Propheten Narthan/ wie auch die Geschichten des Propheten Gad I. Paral. 29. v. 29. Die Bücher des Propheten Achiä/ wie auch die Geschichten des Propheten Addo / 2. Paralip. 9. v. 29. Die Geschichten Jehu des Propheten/ 2. Paral. 20. v. 34. Die Reden des Propheten Hosai/ 2. Paral. 33. v. 19. Die drey tausend Parabolen und fünff tausend Lieder Salomonis/ 3. Reg. 4. v. 32. Die Schrifft des Propheten Eliä an den König von Israel/ 2. Palalip. 21. v. 12. Die Schrifften Jeremiä des Propheten/ 2. Machab. 2. v. I. Das Buch der Tagen des Priesterthums Joannis Hircani, I. Machab. 16. v. 24. Wie kan dann die Schrifft zu unser Seeligkeit gnugsam und vollkommen seyen/ da sie so mangelhafft ist?

Antwort. Ob alle diese Bücher und Schrifften seynd ein Göttliches Wort/ ist noch nicht erwiesen. Zu dem/ ob schon etliche Schrifften seynd untergangen/ und nicht mehr vorhanden/ so seynd doch die noch übrige vollkommen gnugsam zu unser Seeligkeit: dann wann St. Johannes von seinem eintzigen Evangelio rühmen darff/ daß es alles/ so zu des Menschen Seeligkeit von nöhten/ in sich fasse/ Joh. 20. v. 31. Wie vielmehr werden solches die sämtliche Biblische Schrifften leisten können?

Zweyter Irrthum der Papisten.

Wegen der vermeynten Dunckelheit der H. Schrifft.

DIe Papisten geben für/ die Heil. Schift seye in denen Sachen/ so des Menschen Seeligkeit betreffen/ dunckel und unverständlich: also: daß man dero Sinn ohne des Pabstes Fackeln nicht sehen möge.

Daß aber diß seye ein blosser Irrthum der verfinsterten Papisten/ beweisen wir also:

Dann erstlich: David spricht: Das Gesetz des HErren ist ohne

findet sich nicht mit ausgedrückten Worten in den Schrifften des alten Testaments: sondern wird nur daraus durch eine rechtmäßige Folgerey hergezogen. So hat auch Christus selbsten gegen die Sadducäer die Auferstehung der Todten nur durch eine Conseqventz und Schluß-Folge aus der Schrifft behauptet mit diesen Worten / Matth. 22. v. 31. Habt ihr nicht gelesen von der Auferstehung/ daß euch gesagt ist von GOtt/ da er spricht: ich bin der GOtt Abrahams/ und der GOTT Isacs/ und der GOTT Jacobs? GOTT aber ist nicht ein GOTT der Tobten/ sondern der Lebendigen. Wann Christus bey den heutigen Papisten sich solcher Schluß-Folge hätte bedienen wollen/ würden sie auf ein klärers und ausdrücklichers Beweißthum getrungen/ oder ihn wohl gar nach dem Pabst und dessen Ausspruch verwiesen haben.

XVI. Es seynd aber viele Schrifften der Aposteln nicht mehr vorhanden: als die Epistel an die Laodiceer/ oder die aus Laodicea geschrieben/ davon St. Paulus Meldung thut / Coloss. 4. v. 16. und andere dergleichen. Ja so gar Nicolaus Serrarius in proleg. c. 8. q. 14. führet ein gantzes Register der heiligen Bücher und Schrifften, davon kein Buckstab mehr zu finden und anzutreffen ist: als nemlich: Das Buch von den Streiten des HErren / wovon Meldung geschicht Num. 21. v. 14. Das Buch der Gerechten/ Jos. 10. v. 13. Das Buch der Wort oder Handlung Salomons 3. Reg. II. v. 41. Das Buch der Handlung/ oder Geschicht der Zeit der Königen Israel/ 3. Reg. 14. v. 29. Das Geschicht-Buch der Zeit der Königen Juda 3. Reg. 14. v. 29. Das Buch der Geschichten Samuels I. Paralip. 29. v. 29. Die Geschichten des Propheten Narthan/ wie auch die Geschichten des Propheten Gad I. Paral. 29. v. 29. Die Bücher des Propheten Achiä/ wie auch die Geschichten des Propheten Addo / 2. Paralip. 9. v. 29. Die Geschichten Jehu des Propheten/ 2. Paral. 20. v. 34. Die Reden des Propheten Hosai/ 2. Paral. 33. v. 19. Die drey tausend Parabolen und fünff tausend Lieder Salomonis/ 3. Reg. 4. v. 32. Die Schrifft des Propheten Eliä an den König von Israel/ 2. Palalip. 21. v. 12. Die Schrifften Jeremiä des Propheten/ 2. Machab. 2. v. I. Das Buch der Tagen des Priesterthums Joannis Hircani, I. Machab. 16. v. 24. Wie kan dann die Schrifft zu unser Seeligkeit gnugsam und vollkommen seyen/ da sie so mangelhafft ist?

Antwort. Ob alle diese Bücher und Schrifften seynd ein Göttliches Wort/ ist noch nicht erwiesen. Zu dem/ ob schon etliche Schrifften seynd untergangen/ und nicht mehr vorhanden/ so seynd doch die noch übrige vollkommen gnugsam zu unser Seeligkeit: dann wann St. Johannes von seinem eintzigen Evangelio rühmen darff/ daß es alles/ so zu des Menschen Seeligkeit von nöhten/ in sich fasse/ Joh. 20. v. 31. Wie vielmehr werden solches die sämtliche Biblische Schrifften leisten können?

Zweyter Irrthum der Papisten.

Wegen der vermeynten Dunckelheit der H. Schrifft.

DIe Papisten geben für/ die Heil. Schift seye in denen Sachen/ so des Menschen Seeligkeit betreffen/ dunckel und unverständlich: also: daß man dero Sinn ohne des Pabstes Fackeln nicht sehen möge.

Daß aber diß seye ein blosser Irrthum der verfinsterten Papisten/ beweisen wir also:

Dann erstlich: David spricht: Das Gesetz des HErren ist ohne

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        <p>Antwort. Ob alle diese Bücher und Schrifften seynd ein Göttliches Wort/ ist noch nicht            erwiesen. Zu dem/ ob schon etliche Schrifften seynd untergangen/ und nicht mehr            vorhanden/ so seynd doch die noch übrige vollkommen gnugsam zu unser Seeligkeit: dann            wann St. Johannes von seinem eintzigen Evangelio rühmen darff/ daß es alles/ so zu des            Menschen Seeligkeit von nöhten/ in sich fasse/ Joh. 20. v. 31. Wie vielmehr werden            solches die sämtliche Biblische Schrifften leisten können?</p>
        <p>Zweyter Irrthum der Papisten.</p>
        <p>Wegen der vermeynten Dunckelheit der H. Schrifft.</p>
        <p>DIe Papisten geben für/ die Heil. Schift seye in denen Sachen/ so des Menschen            Seeligkeit betreffen/ dunckel und unverständlich: also: daß man dero Sinn ohne des            Pabstes Fackeln nicht sehen möge.</p>
        <p>Daß aber diß seye ein blosser Irrthum der verfinsterten Papisten/ beweisen wir also:</p>
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[44/0064] findet sich nicht mit ausgedrückten Worten in den Schrifften des alten Testaments: sondern wird nur daraus durch eine rechtmäßige Folgerey hergezogen. So hat auch Christus selbsten gegen die Sadducäer die Auferstehung der Todten nur durch eine Conseqventz und Schluß-Folge aus der Schrifft behauptet mit diesen Worten / Matth. 22. v. 31. Habt ihr nicht gelesen von der Auferstehung/ daß euch gesagt ist von GOtt/ da er spricht: ich bin der GOtt Abrahams/ und der GOTT Isacs/ und der GOTT Jacobs? GOTT aber ist nicht ein GOTT der Tobten/ sondern der Lebendigen. Wann Christus bey den heutigen Papisten sich solcher Schluß-Folge hätte bedienen wollen/ würden sie auf ein klärers und ausdrücklichers Beweißthum getrungen/ oder ihn wohl gar nach dem Pabst und dessen Ausspruch verwiesen haben. XVI. Es seynd aber viele Schrifften der Aposteln nicht mehr vorhanden: als die Epistel an die Laodiceer/ oder die aus Laodicea geschrieben/ davon St. Paulus Meldung thut / Coloss. 4. v. 16. und andere dergleichen. Ja so gar Nicolaus Serrarius in proleg. c. 8. q. 14. führet ein gantzes Register der heiligen Bücher und Schrifften, davon kein Buckstab mehr zu finden und anzutreffen ist: als nemlich: Das Buch von den Streiten des HErren / wovon Meldung geschicht Num. 21. v. 14. Das Buch der Gerechten/ Jos. 10. v. 13. Das Buch der Wort oder Handlung Salomons 3. Reg. II. v. 41. Das Buch der Handlung/ oder Geschicht der Zeit der Königen Israel/ 3. Reg. 14. v. 29. Das Geschicht-Buch der Zeit der Königen Juda 3. Reg. 14. v. 29. Das Buch der Geschichten Samuels I. Paralip. 29. v. 29. Die Geschichten des Propheten Narthan/ wie auch die Geschichten des Propheten Gad I. Paral. 29. v. 29. Die Bücher des Propheten Achiä/ wie auch die Geschichten des Propheten Addo / 2. Paralip. 9. v. 29. Die Geschichten Jehu des Propheten/ 2. Paral. 20. v. 34. Die Reden des Propheten Hosai/ 2. Paral. 33. v. 19. Die drey tausend Parabolen und fünff tausend Lieder Salomonis/ 3. Reg. 4. v. 32. Die Schrifft des Propheten Eliä an den König von Israel/ 2. Palalip. 21. v. 12. Die Schrifften Jeremiä des Propheten/ 2. Machab. 2. v. I. Das Buch der Tagen des Priesterthums Joannis Hircani, I. Machab. 16. v. 24. Wie kan dann die Schrifft zu unser Seeligkeit gnugsam und vollkommen seyen/ da sie so mangelhafft ist? Antwort. Ob alle diese Bücher und Schrifften seynd ein Göttliches Wort/ ist noch nicht erwiesen. Zu dem/ ob schon etliche Schrifften seynd untergangen/ und nicht mehr vorhanden/ so seynd doch die noch übrige vollkommen gnugsam zu unser Seeligkeit: dann wann St. Johannes von seinem eintzigen Evangelio rühmen darff/ daß es alles/ so zu des Menschen Seeligkeit von nöhten/ in sich fasse/ Joh. 20. v. 31. Wie vielmehr werden solches die sämtliche Biblische Schrifften leisten können? Zweyter Irrthum der Papisten. Wegen der vermeynten Dunckelheit der H. Schrifft. DIe Papisten geben für/ die Heil. Schift seye in denen Sachen/ so des Menschen Seeligkeit betreffen/ dunckel und unverständlich: also: daß man dero Sinn ohne des Pabstes Fackeln nicht sehen möge. Daß aber diß seye ein blosser Irrthum der verfinsterten Papisten/ beweisen wir also: Dann erstlich: David spricht: Das Gesetz des HErren ist ohne

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Zitationshilfe: Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721/64>, abgerufen am 23.11.2024.