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Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721.

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Weissagung viel und offtermahls an/ und erörtert also aus den Schrifften der Propheten den hohen Streit von dem Meßia Matth. 13. v. 35. 27. v. 9. St. Petrus erweiset aus der H. Schrifft gantz stattlich und ausführlich/ daß JEsus der verheissene Meßias und Welt-Heyland seye Actor. 2. v. 17. 3. v. 22. Wie er dann auch immerhin seinen Beweißthum fort setzet aus der H. Schrifft. Actor. 10. v. 34. Imgleichen den Artickul von der H. Tauff/ wie auch andere Religions-Puncten/ so zwischen den Juden und Christen streitig waren/ führet er/ und erörtert aus den Schrifften des alten Testaments. I. Petr. 3. Nicht weniger S. Stephanus treibt seine Wiedersacher die Hohe Priester/ Pharisäer/ und Schrifftgelehrten mit der H. Schrifft gewaltig in die Enge Actor. 7. so nahme auch Apollo die Beweißthümer für die Gottheit Christi nur aus der H. Schrifft Actor. 18. v. 28. So hat auch S. Jacobus auf dem Concilio der Aposteln das End-Urtheil gefället/ und den letzten Ausspruch gemacht aus den Schrifften der Propheten Act. 15. v. 15. So gehet auch die Epistel zun Hebräern gäntzlich darmit um/ die hohe Frag und Streit/ so damahls getrieben wurde von Christo dem einigen wahren Hohen Priester/ aus den Schriften des alten Testaments zu erörteren.

Sechstens: es fehlte Christo dem Sohn Gottes nicht an kräfftigen Nachdruck über die Gemüther der Menschen zu herrschen: und dannoch/ wann er mit den Pharisäern disputirte von Entlassung des Weibs/ wiese er sie alsobald in die Schrifft: Habt ihr nicht gelesen? sc. Matth. 19. v. 4. Item da Christus zu schaffen hatte mit den Saduceern wegen Aufferstehung der Todten/ gabe er ihnen einen Verweiß aus der Schrifft: Ihr irret/ und verstehet die Schrifft nicht/ Matth. 22. v. 29. Item mit dem Schrifftgelehrten wegen vollkommener Erfüllung des Gesetzes/ verwiese er ihn gerad in die Schrifft: Was stehet im Gesetz geschrieben/ wie liesest du? Luc. 10. v. 27. Item mit den Hohen Priestern und Aeltisten des Volcks von seiner Gottheit/ antwortete er ihnen aus der Schrifft: Habt ihr nie gelesen in der Schrifft? Matth 21. v. 24. Also antwortete er ihnen allwegen aus der H. Schrifft/ da er sie doch allein mit seinen Wunderwercken und göttlicher Krafft hätte können wiederlegen/ und zu schanden machen. Verwiese auch die Pharisäer/ so wegen seiner Person und Lehr mit ihm zanckten/ anders wohin nicht/ als in die H. Schrifft: Sucht in der Schrifft/ dann sie ists/ die von mir zeuget/ Joh. 5. v. 39.

Siebentens: so haben auch die Bürger von Berrhoe vom Heil. Geist Ruhm und Lob verdienet / daß sie aus der Schrifft von der Lehr und Predigten des H. Pauli haben geurtheilt/ ob dieselbe mit GOttes Wort übereinstimmeten Actor. 17. v. 11.

Achtens: so haben auch die gottseelige Alt-Vätter/ so nach der Apostel Zeit gelebt / alle entstandene Ketzereyen aus der H. Schrifft wiederlegt; inmassen dann auch die alte Christliche Concilien nicht mit Menschen Satzungen: sondern mit Grund und Zeugnüssen des göttlichen Worts die Ketzer verdammet und gedämpffet/ und aus diesem eintzigen Rüsthauß die Waffen genommen haben/ die Feinde der Kirchen abzutreiben. Wessenthalben dann der H. Chrysostomus homil. 49. in Matthaeum recht und wohl schreibt: Qvi sunt in Christianitate, conferant se ad Scripturas, qvia nulla alia probatio esse poterit verae Christianitatis, qvam Scriptura Divina: Diejenige so da seynd in der ersten Christenheit/ sollen sich verfü-

Weissagung viel und offtermahls an/ und erörtert also aus den Schrifften der Propheten den hohen Streit von dem Meßia Matth. 13. v. 35. 27. v. 9. St. Petrus erweiset aus der H. Schrifft gantz stattlich und ausführlich/ daß JEsus der verheissene Meßias und Welt-Heyland seye Actor. 2. v. 17. 3. v. 22. Wie er dann auch immerhin seinen Beweißthum fort setzet aus der H. Schrifft. Actor. 10. v. 34. Imgleichen den Artickul von der H. Tauff/ wie auch andere Religions-Puncten/ so zwischen den Juden und Christen streitig waren/ führet er/ und erörtert aus den Schrifften des alten Testaments. I. Petr. 3. Nicht weniger S. Stephanus treibt seine Wiedersacher die Hohe Priester/ Pharisäer/ und Schrifftgelehrten mit der H. Schrifft gewaltig in die Enge Actor. 7. so nahme auch Apollo die Beweißthümer für die Gottheit Christi nur aus der H. Schrifft Actor. 18. v. 28. So hat auch S. Jacobus auf dem Concilio der Aposteln das End-Urtheil gefället/ und den letzten Ausspruch gemacht aus den Schrifften der Propheten Act. 15. v. 15. So gehet auch die Epistel zun Hebräern gäntzlich darmit um/ die hohe Frag und Streit/ so damahls getrieben wurde von Christo dem einigen wahren Hohen Priester/ aus den Schriften des alten Testaments zu erörteren.

Sechstens: es fehlte Christo dem Sohn Gottes nicht an kräfftigen Nachdruck über die Gemüther der Menschen zu herrschen: und dannoch/ wann er mit den Pharisäern disputirte von Entlassung des Weibs/ wiese er sie alsobald in die Schrifft: Habt ihr nicht gelesen? sc. Matth. 19. v. 4. Item da Christus zu schaffen hatte mit den Saduceern wegen Aufferstehung der Todten/ gabe er ihnen einen Verweiß aus der Schrifft: Ihr irret/ und verstehet die Schrifft nicht/ Matth. 22. v. 29. Item mit dem Schrifftgelehrten wegen vollkommener Erfüllung des Gesetzes/ verwiese er ihn gerad in die Schrifft: Was stehet im Gesetz geschrieben/ wie liesest du? Luc. 10. v. 27. Item mit den Hohen Priestern und Aeltisten des Volcks von seiner Gottheit/ antwortete er ihnen aus der Schrifft: Habt ihr nie gelesen in der Schrifft? Matth 21. v. 24. Also antwortete er ihnen allwegen aus der H. Schrifft/ da er sie doch allein mit seinen Wunderwercken und göttlicher Krafft hätte können wiederlegen/ und zu schanden machen. Verwiese auch die Pharisäer/ so wegen seiner Person und Lehr mit ihm zanckten/ anders wohin nicht/ als in die H. Schrifft: Sucht in der Schrifft/ dann sie ists/ die von mir zeuget/ Joh. 5. v. 39.

Siebentens: so haben auch die Bürger von Berrhoe vom Heil. Geist Ruhm und Lob verdienet / daß sie aus der Schrifft von der Lehr und Predigten des H. Pauli haben geurtheilt/ ob dieselbe mit GOttes Wort übereinstimmeten Actor. 17. v. 11.

Achtens: so haben auch die gottseelige Alt-Vätter/ so nach der Apostel Zeit gelebt / alle entstandene Ketzereyen aus der H. Schrifft wiederlegt; inmassen dann auch die alte Christliche Concilien nicht mit Menschen Satzungen: sondern mit Grund und Zeugnüssen des göttlichen Worts die Ketzer verdammet und gedämpffet/ und aus diesem eintzigen Rüsthauß die Waffen genommen haben/ die Feinde der Kirchen abzutreiben. Wessenthalben dann der H. Chrysostomus homil. 49. in Matthaeum recht und wohl schreibt: Qvi sunt in Christianitate, conferant se ad Scripturas, qvia nulla alia probatio esse poterit verae Christianitatis, qvàm Scriptura Divina: Diejenige so da seynd in der ersten Christenheit/ sollen sich verfü-

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Weissagung viel und offtermahls an/ und erörtert also aus den Schrifften der Propheten            den hohen Streit von dem Meßia Matth. 13. v. 35. 27. v. 9. St. Petrus erweiset aus der H.            Schrifft gantz stattlich und ausführlich/ daß JEsus der verheissene Meßias und            Welt-Heyland seye Actor. 2. v. 17. 3. v. 22. Wie er dann auch immerhin seinen Beweißthum            fort setzet aus der H. Schrifft. Actor. 10. v. 34. Imgleichen den Artickul von der H.            Tauff/ wie auch andere Religions-Puncten/ so zwischen den Juden und Christen streitig            waren/ führet er/ und erörtert aus den Schrifften des alten Testaments. I. Petr. 3.            Nicht weniger S. Stephanus treibt seine Wiedersacher die Hohe Priester/ Pharisäer/ und            Schrifftgelehrten mit der H. Schrifft gewaltig in die Enge Actor. 7. so nahme auch Apollo            die Beweißthümer für die Gottheit Christi nur aus der H. Schrifft Actor. 18. v. 28. So hat            auch S. Jacobus auf dem Concilio der Aposteln das End-Urtheil gefället/ und den letzten            Ausspruch gemacht aus den Schrifften der Propheten Act. 15. v. 15. So gehet auch die            Epistel zun Hebräern gäntzlich darmit um/ die hohe Frag und Streit/ so damahls getrieben            wurde von Christo dem einigen wahren Hohen Priester/ aus den Schriften des alten            Testaments zu erörteren.</p>
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        <p>Siebentens: so haben auch die Bürger von Berrhoe vom Heil. Geist Ruhm und Lob verdienet /            daß sie aus der Schrifft von der Lehr und Predigten des H. Pauli haben geurtheilt/ ob            dieselbe mit GOttes Wort übereinstimmeten Actor. 17. v. 11.</p>
        <p>Achtens: so haben auch die gottseelige Alt-Vätter/ so nach der Apostel Zeit gelebt /            alle entstandene Ketzereyen aus der H. Schrifft wiederlegt; inmassen dann auch die alte            Christliche Concilien nicht mit Menschen Satzungen: sondern mit Grund und Zeugnüssen des            göttlichen Worts die Ketzer verdammet und gedämpffet/ und aus diesem eintzigen Rüsthauß            die Waffen genommen haben/ die Feinde der Kirchen abzutreiben. Wessenthalben dann der H.            Chrysostomus homil. 49. in Matthaeum recht und wohl schreibt: Qvi sunt in Christianitate,            conferant se ad Scripturas, qvia nulla alia probatio esse poterit verae Christianitatis,            qvàm Scriptura Divina: Diejenige so da seynd in der ersten Christenheit/ sollen sich            verfü-
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[37/0057] Weissagung viel und offtermahls an/ und erörtert also aus den Schrifften der Propheten den hohen Streit von dem Meßia Matth. 13. v. 35. 27. v. 9. St. Petrus erweiset aus der H. Schrifft gantz stattlich und ausführlich/ daß JEsus der verheissene Meßias und Welt-Heyland seye Actor. 2. v. 17. 3. v. 22. Wie er dann auch immerhin seinen Beweißthum fort setzet aus der H. Schrifft. Actor. 10. v. 34. Imgleichen den Artickul von der H. Tauff/ wie auch andere Religions-Puncten/ so zwischen den Juden und Christen streitig waren/ führet er/ und erörtert aus den Schrifften des alten Testaments. I. Petr. 3. Nicht weniger S. Stephanus treibt seine Wiedersacher die Hohe Priester/ Pharisäer/ und Schrifftgelehrten mit der H. Schrifft gewaltig in die Enge Actor. 7. so nahme auch Apollo die Beweißthümer für die Gottheit Christi nur aus der H. Schrifft Actor. 18. v. 28. So hat auch S. Jacobus auf dem Concilio der Aposteln das End-Urtheil gefället/ und den letzten Ausspruch gemacht aus den Schrifften der Propheten Act. 15. v. 15. So gehet auch die Epistel zun Hebräern gäntzlich darmit um/ die hohe Frag und Streit/ so damahls getrieben wurde von Christo dem einigen wahren Hohen Priester/ aus den Schriften des alten Testaments zu erörteren. Sechstens: es fehlte Christo dem Sohn Gottes nicht an kräfftigen Nachdruck über die Gemüther der Menschen zu herrschen: und dannoch/ wann er mit den Pharisäern disputirte von Entlassung des Weibs/ wiese er sie alsobald in die Schrifft: Habt ihr nicht gelesen? sc. Matth. 19. v. 4. Item da Christus zu schaffen hatte mit den Saduceern wegen Aufferstehung der Todten/ gabe er ihnen einen Verweiß aus der Schrifft: Ihr irret/ und verstehet die Schrifft nicht/ Matth. 22. v. 29. Item mit dem Schrifftgelehrten wegen vollkommener Erfüllung des Gesetzes/ verwiese er ihn gerad in die Schrifft: Was stehet im Gesetz geschrieben/ wie liesest du? Luc. 10. v. 27. Item mit den Hohen Priestern und Aeltisten des Volcks von seiner Gottheit/ antwortete er ihnen aus der Schrifft: Habt ihr nie gelesen in der Schrifft? Matth 21. v. 24. Also antwortete er ihnen allwegen aus der H. Schrifft/ da er sie doch allein mit seinen Wunderwercken und göttlicher Krafft hätte können wiederlegen/ und zu schanden machen. Verwiese auch die Pharisäer/ so wegen seiner Person und Lehr mit ihm zanckten/ anders wohin nicht/ als in die H. Schrifft: Sucht in der Schrifft/ dann sie ists/ die von mir zeuget/ Joh. 5. v. 39. Siebentens: so haben auch die Bürger von Berrhoe vom Heil. Geist Ruhm und Lob verdienet / daß sie aus der Schrifft von der Lehr und Predigten des H. Pauli haben geurtheilt/ ob dieselbe mit GOttes Wort übereinstimmeten Actor. 17. v. 11. Achtens: so haben auch die gottseelige Alt-Vätter/ so nach der Apostel Zeit gelebt / alle entstandene Ketzereyen aus der H. Schrifft wiederlegt; inmassen dann auch die alte Christliche Concilien nicht mit Menschen Satzungen: sondern mit Grund und Zeugnüssen des göttlichen Worts die Ketzer verdammet und gedämpffet/ und aus diesem eintzigen Rüsthauß die Waffen genommen haben/ die Feinde der Kirchen abzutreiben. Wessenthalben dann der H. Chrysostomus homil. 49. in Matthaeum recht und wohl schreibt: Qvi sunt in Christianitate, conferant se ad Scripturas, qvia nulla alia probatio esse poterit verae Christianitatis, qvàm Scriptura Divina: Diejenige so da seynd in der ersten Christenheit/ sollen sich verfü-

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Zitationshilfe: Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721/57>, abgerufen am 27.11.2024.