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Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.

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Das ander Buch/


Von Duellen vnd Bal-
gereyen.


AXIOMA CXCVII.
Die blutige Duella vnnd Balgereyen sind in Got-
tes Wort/ Geistlichen/ Natürlichen vnd gemeinen be-
schriebenen Rechten nicht zugelassen/ noch vn-
serm Christenthumb gemeß?

BEy diesem Axiomate ist anfänglich zu erwegen/ daß dassel-
be auff vnser Christenthumb gerichtet/ vnd derowegen al-
le Heydnische facta, Handlungen/ vnd andere der Vn-
glaubigen dißfals gefuhrte Actiones vnnd motiven dar-
bey hindan zusetzen seye.

Es bestehet aber vnser Christenthumb Hauptsachlich in diesen
zweyen Stücken/ im Gesetze vnd Evangelio. Das Gesetz ist die Norm
vnd Richtschnur dessen was wir thun oder lassen: Das Evangelium a-
ber dessen/ was wir glauben oder nicht glauben sollen. Was mit diesen
beyden Häuptstücken vbereinstimmes/ das ist vnserm Christenthumb ge-
meß/ was aber darwieder streittet/ ist vnchristlich/ vnd demselben zu wider.
Ehe man nun zu dem ersten schreitet/ ob nemlich nach dem Gesetze Got-
tes die Duella vnd Balgereyen zulässig oder verbotten/ so findet sich auß
der Histori der Schöpffung/ daß Gott den Menschen nach seinem Eben-
bild zu dem Leben vnd nicht zum Todt geschaffen/ vnd durch deß Teuffels
der da ein Mörder ist von Anbegin/ List vnd Betrug der zeitliche vnnd
ewige Todt in die Welt kommen/ so gar/ daß der Mensch dergestalt
durch die Sünde corrumpirt vnd geschwächet/ daß er nicht allein von
Natur/ wann die natürliche Kräffte durch zufallende Schwachheiten vnd

hohen
Das ander Buch/


Von Duellen vnd Bal-
gereyen.


AXIOMA CXCVII.
Die blutige Duella vnnd Balgereyen ſind in Got-
tes Wort/ Geiſtlichen/ Natuͤrlichen vnd gemeinen be-
ſchriebenen Rechten nicht zugelaſſen/ noch vn-
ſerm Chriſtenthumb gemeß?

BEy dieſem Axiomate iſt anfaͤnglich zu erwegẽ/ daß daſſel-
be auff vnſer Chriſtenthumb gerichtet/ vnd derowegen al-
le Heydniſche facta, Handlungen/ vnd andere der Vn-
glaubigen dißfals gefůhrte Actiones vnnd motiven dar-
bey hindan zuſetzen ſeye.

Es beſtehet aber vnſer Chriſtenthumb Hauptſachlich in dieſen
zweyen Stuͤcken/ im Geſetze vnd Evangelio. Das Geſetz iſt die Norm
vnd Richtſchnur deſſen was wir thun oder laſſen: Das Evangelium a-
ber deſſen/ was wir glauben oder nicht glauben ſollen. Was mit dieſen
beyden Haͤuptſtuͤcken vbereinſtimmes/ das iſt vnſerm Chriſtenthumb ge-
meß/ was aber darwieder ſtreittet/ iſt vnchriſtlich/ vnd demſelben zu wider.
Ehe man nun zu dem erſten ſchreitet/ ob nemlich nach dem Geſetze Got-
tes die Duella vnd Balgereyen zulaͤſſig oder verbotten/ ſo findet ſich auß
der Hiſtori der Schoͤpffung/ daß Gott den Menſchen nach ſeinem Eben-
bild zu dem Leben vnd nicht zum Todt geſchaffen/ vnd durch deß Teuffels
der da ein Moͤrder iſt von Anbegin/ Liſt vnd Betrug der zeitliche vnnd
ewige Todt in die Welt kommen/ ſo gar/ daß der Menſch dergeſtalt
durch die Suͤnde corrumpirt vnd geſchwaͤchet/ daß er nicht allein von
Natur/ wann die natuͤrliche Kraͤffte durch zufallende Schwachheiten vñ

hohen
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[402/0580] Das ander Buch/ Von Duellen vnd Bal- gereyen. AXIOMA CXCVII. Die blutige Duella vnnd Balgereyen ſind in Got- tes Wort/ Geiſtlichen/ Natuͤrlichen vnd gemeinen be- ſchriebenen Rechten nicht zugelaſſen/ noch vn- ſerm Chriſtenthumb gemeß? BEy dieſem Axiomate iſt anfaͤnglich zu erwegẽ/ daß daſſel- be auff vnſer Chriſtenthumb gerichtet/ vnd derowegen al- le Heydniſche facta, Handlungen/ vnd andere der Vn- glaubigen dißfals gefůhrte Actiones vnnd motiven dar- bey hindan zuſetzen ſeye. Es beſtehet aber vnſer Chriſtenthumb Hauptſachlich in dieſen zweyen Stuͤcken/ im Geſetze vnd Evangelio. Das Geſetz iſt die Norm vnd Richtſchnur deſſen was wir thun oder laſſen: Das Evangelium a- ber deſſen/ was wir glauben oder nicht glauben ſollen. Was mit dieſen beyden Haͤuptſtuͤcken vbereinſtimmes/ das iſt vnſerm Chriſtenthumb ge- meß/ was aber darwieder ſtreittet/ iſt vnchriſtlich/ vnd demſelben zu wider. Ehe man nun zu dem erſten ſchreitet/ ob nemlich nach dem Geſetze Got- tes die Duella vnd Balgereyen zulaͤſſig oder verbotten/ ſo findet ſich auß der Hiſtori der Schoͤpffung/ daß Gott den Menſchen nach ſeinem Eben- bild zu dem Leben vnd nicht zum Todt geſchaffen/ vnd durch deß Teuffels der da ein Moͤrder iſt von Anbegin/ Liſt vnd Betrug der zeitliche vnnd ewige Todt in die Welt kommen/ ſo gar/ daß der Menſch dergeſtalt durch die Suͤnde corrumpirt vnd geſchwaͤchet/ daß er nicht allein von Natur/ wann die natuͤrliche Kraͤffte durch zufallende Schwachheiten vñ hohen

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Zitationshilfe: Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653/580>, abgerufen am 22.11.2024.