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Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.

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Das ander Buch/
Frieden propheceyet/ vnd auff den Weltlichen gar füglich gezogen wer-
den kan c. 2. v. 4. Die grosse vnd herrliche Nutzbarkeit deß Edlen werthen
Friedens/ dessen sich das Volck Gottes nach lange außgestandener blu-
tigen Kriegen vnd darauff erfolgter Babylonischer Gefängnuß zugetrö-
sten beschreibet sehr schön vnd weitläufftig der Prophet Jeremias c. 33. v.
6. & seqq. Welcher gestalt aber der Krieg zerstöre vnd alles verwüste/
meldet die Schrifft vberall/ es bezeugets auch die leidige Erfahrung/ des-
sen oben in Aximate 4. auch gedacht/ vnd vberflüssig/ darzu sonderbahre
Exempel anzuziehen. Gott der Herr selber bezeuget solches bey dem Pro-
pheten Esaia gnugsam/ wann er spricht vnd warnet: Hastu aber nicht ge-
höret/ daß ich in vorzeiten also gethan habe/ vnnd von alters so gehandelt/
vnd thue jetzt auch also/ daß veste Stätte zerstöret werden zu Steinhauf-
fen? Vnnd jhre Einwohner geschwächet vnd zaghafft werden vnd mit
Schanden bestehen vnd werden zu Feldgraß vnd zu grünem Kraut/etc.
im 37. c. v. 26. daß jhre Herren heissen müssen/ Herren ohne Land/ vnd alle
jhre Fürsten ein Ende haben/ vnd werden Dornen wachsen in jhren Pal-
lästen/ Nesseln vnd-Diesteln in jhren Schlössern vnd wird eine Behau-
sung seyn der Drachen vnnd Weide für die Straussen/etc. Bey ge-
meltem Propheten Esaia c. 34. v. 12. 13. &c.

Der Krieg verwüstet das Land vnd verbrennet seine Stätte/ daß
niemand darin wohnet Jerem. c 2. v. 15. & cap. 4. Von deß gantzen gelob-
ten Landes Verwüstunge/ weissaget dieser Prophet Jeremias weiter c.
33. v. 10. So spricht der Herr von diesem Ort darvon jhr saget/ Er ist wü-
ste/ weil weder Leuthe noch Viehe in den Stätten Juda/ vnnd auff den
Gassen zu Jersualem bleiben. Von Verstörunge deß Egypten Landes
weissaget dieser Prophet auch c. 46. der Philister c. 47. der Moabiter
vnd jhrer Stätte c. 48. da er spricht; Der Verstörer wird vber alle Stät-
te kommen/ daß nicht eine Statt entrinnen wird v. 8. Wieder die Am-
moniter Damascon vnd andere c. 49. So meldet auch die Biblische Hi-
storia/ daß zu den Zeiten der Macchabeer/ die Statt Jerusalem wüste
gestanden/ vnd kein Bürger mehr daselbsten gewohnet/ 1. Macchab. c. 3. v.
45. Sie ist auch hernacher zu Zeiten Kaysers Vespasiani gantz desolirt
vnd rasiret worden/ daß kein Stein mehr vber den andern nach der Weis-
sagunge Christiblieben/ wie bey Josepho vnd andern Geschichtschreibern
zu lesen; Da doch der Herr von Jerusalem hat singen vnd sagen lassen:
Jerusalem ist gebawet daß es eine Statt seye/ da man zu sammen kom-
men soll. Da die Stämme hinauff gehen sollen/ nemblich die Stämme
deß Herren/ zu predigen dem Volck Jsrael/ zu dancken dem Namen deß
Herren Psalm. 122. v. 3. & seqq. vnd hat Alstedius in seiner Chronolog.

observi-

Das ander Buch/
Frieden propheceyet/ vnd auff den Weltlichen gar fuͤglich gezogen wer-
den kan c. 2. v. 4. Die groſſe vnd herꝛliche Nutzbarkeit deß Edlen werthen
Friedens/ deſſen ſich das Volck Gottes nach lange außgeſtandener blu-
tigen Kriegen vnd darauff erfolgter Babyloniſcher Gefaͤngnuß zugetroͤ-
ſten beſchreibet ſehr ſchoͤn vnd weitlaͤufftig der Prophet Jeremias c. 33. v.
6. & ſeqq. Welcher geſtalt aber der Krieg zerſtoͤre vnd alles verwuͤſte/
meldet die Schrifft vberall/ es bezeugets auch die leidige Erfahrung/ deſ-
ſen oben in Aximate 4. auch gedacht/ vnd vberfluͤſſig/ darzu ſonderbahre
Exempel anzuziehen. Gott der Herꝛ ſelber bezeuget ſolches bey dem Pro-
pheten Eſaia gnugſam/ wann er ſpricht vnd warnet: Haſtu aber nicht ge-
hoͤret/ daß ich in vorzeiten alſo gethan habe/ vnnd von alters ſo gehandelt/
vnd thue jetzt auch alſo/ daß veſte Staͤtte zerſtoͤret werden zu Steinhauf-
fen? Vnnd jhre Einwohner geſchwaͤchet vnd zaghafft werden vnd mit
Schanden beſtehen vnd werden zu Feldgraß vnd zu grünem Kraut/ꝛc.
im 37. c. v. 26. daß jhre Herren heiſſen muͤſſen/ Herren ohne Land/ vnd alle
jhre Fürſten ein Ende haben/ vnd werden Dornen wachſen in jhren Pal-
laͤſten/ Neſſeln vnd-Dieſteln in jhren Schloͤſſern vnd wird eine Behau-
ſung ſeyn der Drachen vnnd Weide fuͤr die Strauſſen/ꝛc. Bey ge-
meltem Propheten Eſaia c. 34. v. 12. 13. &c.

Der Krieg verwüſtet das Land vnd verbrennet ſeine Staͤtte/ daß
niemand darin wohnet Jerem. c 2. v. 15. & cap. 4. Von deß gantzen gelob-
ten Landes Verwuͤſtunge/ weiſſaget dieſer Prophet Jeremias weiter c.
33. v. 10. So ſpricht der Herꝛ von dieſem Ort darvon jhr ſaget/ Er iſt wuͤ-
ſte/ weil weder Leuthe noch Viehe in den Staͤtten Juda/ vnnd auff den
Gaſſen zu Jerſualem bleiben. Von Verſtoͤrunge deß Egypten Landes
weiſſaget dieſer Prophet auch c. 46. der Philiſter c. 47. der Moabiter
vnd jhrer Staͤtte c. 48. da er ſpricht; Der Verſtoͤrer wird vber alle Staͤt-
te kommen/ daß nicht eine Statt entrinnen wird v. 8. Wieder die Am-
moniter Damaſcon vnd andere c. 49. So meldet auch die Bibliſche Hi-
ſtoria/ daß zu den Zeiten der Macchabeer/ die Statt Jeruſalem wuͤſte
geſtanden/ vnd kein Buͤrger mehr daſelbſten gewohnet/ 1. Macchab. c. 3. v.
45. Sie iſt auch hernacher zu Zeiten Kayſers Veſpaſiani gantz deſolirt
vnd raſiret worden/ daß kein Stein mehr vber den andern nach der Weiſ-
ſagunge Chriſtiblieben/ wie bey Joſepho vnd andern Geſchichtſchreibern
zu leſen; Da doch der Herꝛ von Jeruſalem hat ſingen vnd ſagen laſſen:
Jeruſalem iſt gebawet daß es eine Statt ſeye/ da man zu ſammen kom-
men ſoll. Da die Staͤmme hinauff gehen ſollen/ nemblich die Staͤmme
deß Herren/ zu predigen dem Volck Jſrael/ zu dancken dem Namen deß
Herren Pſalm. 122. v. 3. & ſeqq. vnd hat Alſtedius in ſeiner Chronolog.

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[402[400]/0578] Das ander Buch/ Frieden propheceyet/ vnd auff den Weltlichen gar fuͤglich gezogen wer- den kan c. 2. v. 4. Die groſſe vnd herꝛliche Nutzbarkeit deß Edlen werthen Friedens/ deſſen ſich das Volck Gottes nach lange außgeſtandener blu- tigen Kriegen vnd darauff erfolgter Babyloniſcher Gefaͤngnuß zugetroͤ- ſten beſchreibet ſehr ſchoͤn vnd weitlaͤufftig der Prophet Jeremias c. 33. v. 6. & ſeqq. Welcher geſtalt aber der Krieg zerſtoͤre vnd alles verwuͤſte/ meldet die Schrifft vberall/ es bezeugets auch die leidige Erfahrung/ deſ- ſen oben in Aximate 4. auch gedacht/ vnd vberfluͤſſig/ darzu ſonderbahre Exempel anzuziehen. Gott der Herꝛ ſelber bezeuget ſolches bey dem Pro- pheten Eſaia gnugſam/ wann er ſpricht vnd warnet: Haſtu aber nicht ge- hoͤret/ daß ich in vorzeiten alſo gethan habe/ vnnd von alters ſo gehandelt/ vnd thue jetzt auch alſo/ daß veſte Staͤtte zerſtoͤret werden zu Steinhauf- fen? Vnnd jhre Einwohner geſchwaͤchet vnd zaghafft werden vnd mit Schanden beſtehen vnd werden zu Feldgraß vnd zu grünem Kraut/ꝛc. im 37. c. v. 26. daß jhre Herren heiſſen muͤſſen/ Herren ohne Land/ vnd alle jhre Fürſten ein Ende haben/ vnd werden Dornen wachſen in jhren Pal- laͤſten/ Neſſeln vnd-Dieſteln in jhren Schloͤſſern vnd wird eine Behau- ſung ſeyn der Drachen vnnd Weide fuͤr die Strauſſen/ꝛc. Bey ge- meltem Propheten Eſaia c. 34. v. 12. 13. &c. Der Krieg verwüſtet das Land vnd verbrennet ſeine Staͤtte/ daß niemand darin wohnet Jerem. c 2. v. 15. & cap. 4. Von deß gantzen gelob- ten Landes Verwuͤſtunge/ weiſſaget dieſer Prophet Jeremias weiter c. 33. v. 10. So ſpricht der Herꝛ von dieſem Ort darvon jhr ſaget/ Er iſt wuͤ- ſte/ weil weder Leuthe noch Viehe in den Staͤtten Juda/ vnnd auff den Gaſſen zu Jerſualem bleiben. Von Verſtoͤrunge deß Egypten Landes weiſſaget dieſer Prophet auch c. 46. der Philiſter c. 47. der Moabiter vnd jhrer Staͤtte c. 48. da er ſpricht; Der Verſtoͤrer wird vber alle Staͤt- te kommen/ daß nicht eine Statt entrinnen wird v. 8. Wieder die Am- moniter Damaſcon vnd andere c. 49. So meldet auch die Bibliſche Hi- ſtoria/ daß zu den Zeiten der Macchabeer/ die Statt Jeruſalem wuͤſte geſtanden/ vnd kein Buͤrger mehr daſelbſten gewohnet/ 1. Macchab. c. 3. v. 45. Sie iſt auch hernacher zu Zeiten Kayſers Veſpaſiani gantz deſolirt vnd raſiret worden/ daß kein Stein mehr vber den andern nach der Weiſ- ſagunge Chriſtiblieben/ wie bey Joſepho vnd andern Geſchichtſchreibern zu leſen; Da doch der Herꝛ von Jeruſalem hat ſingen vnd ſagen laſſen: Jeruſalem iſt gebawet daß es eine Statt ſeye/ da man zu ſammen kom- men ſoll. Da die Staͤmme hinauff gehen ſollen/ nemblich die Staͤmme deß Herren/ zu predigen dem Volck Jſrael/ zu dancken dem Namen deß Herren Pſalm. 122. v. 3. & ſeqq. vnd hat Alſtedius in ſeiner Chronolog. obſervi-

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Zitationshilfe: Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653, S. 402[400]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653/578>, abgerufen am 25.11.2024.