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Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.

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Das ander Buch/

Nicht vnweißlich/ sondern vielmehr vorsichtig handelten die Fürsten
der Philister/ daß sie dem David nicht eben trawen wolten/ wie er mit
dem König Achis wieder sein Volck zu Felde ziehen vnd streitten wolte.
1. Samuel. c. 29. v. 4.

Recht thate Judas Macchabeus daß er dem Bacchidi vnd Alci-
mo/ da sie jhme betrieglicher Weise den Frieden anbothen/ nicht trawete.
im 1. Buch der Macchabeer c. 7. v. 11.

Sehr grosse vnd stattliiche Offerten thate Demetrius dem Jona-
tha vnd seinem Volcke/ daß sie jhme in dem Kriege wieder den König
Alexander Antiochi deß Edlen Sohn assistiren wolten/ wie auß deß De-
metrii langen Syncerations Brieffe zu sehen/ im 1. Buch der Macchabeer
c. 10. von dem v. 26. biß auff den 45. v. Aber es meldet die Historia da-
selbsten/ daß Jonathan vnd sein Volck diesem zuschreiben vnd betriegli-
chen glatten Worten nicht trawen wollen/ wegen voriger seiner Vntrew
vnd begangener grawsamer Tyranney die er zuvor wieder Jsrael geübet
hatte/ ibid. v. 46. Hätte Jonathan diese Vorsichtigkeit auch gebrauchet/
deß Tryphons Parola vnnd geschmirt betrieglichen Worten hernacher
nicht zuviel getrawet/ wäre er nicht sub bona fide zu Ptolomais verstri-
cket vnd betrieglicher Weise vmb das Leben gebracht worden/ im 1. Buch
der Macchab. c. 12. v. 41. & seqq. & c. 15. v. 17. & 23.

Dahero Gott bey dem Propheten Jeremia selber warnet: Ein
jeglicher hüte sich für seinem Freunde/ vnd trawe auch seinem Bruder
nicht/ denn ein Bruder vntertrucket den andern/ vnd ein Freund verräth
den andern/ ein Freund täuschet den andern vnd redet kein wahr Wort/etc.
Jerem. c. 9. v. 4. & seqq. Simon der Macchabeer trawete seinem Toch-
terman Ptolomeo dem Hauptman vber die Lande Jericho/ der heimlich
darnach trachtete wie er ein Regent in gantz Judea werden möchte/ gar zu
wol/ kahm in guten Vätterlichen Vertrawen/ auff vorgangene Einla-
dunge mit zweyen seinen Söhnen zu jhme zu Gaste/ vnnd da sie frölich
waren vnd wol getruncken hatten machete sich Ptolomeus mit seinen
Knechten tückischer Weise auff/ ergriff jhre eygene Waffen vnd Gewehr/
die sie so offt wieder jhren Feind ritterlich geführet/ vber fiehl seinen alten
redlichen Schwiegervatter sambt den beyden Söhnen ob dem Mahl vnd
brachten sie vmb das Leben/ im 1. Buch der Macchab. c. 16. v. 11. &
seqq.
Hie hat es wol geheissen wie der Poet saget:

--Non hospes ab hospite tutus
Non Socer a genero, fratrum quoque gratia rara est.

Gar zu vieltraweten die Juden den Einwohnern zu Joppen/ daß sie sich
vnterm Schein angenommener guter Freundschafft bereden liessen vnd

mit
Das ander Buch/

Nicht vnweißlich/ ſondern vielmehr vorſichtig handelten die Fuͤrſten
der Philiſter/ daß ſie dem David nicht eben trawen wolten/ wie er mit
dem Koͤnig Achis wieder ſein Volck zu Felde ziehen vnd ſtreitten wolte.
1. Samuel. c. 29. v. 4.

Recht thate Judas Macchabeus daß er dem Bacchidi vnd Alci-
mo/ da ſie jhme betrieglicher Weiſe den Frieden anbothen/ nicht trawete.
im 1. Buch der Macchabeer c. 7. v. 11.

Sehr groſſe vnd ſtattliiche Offerten thate Demetrius dem Jona-
tha vnd ſeinem Volcke/ daß ſie jhme in dem Kriege wieder den Koͤnig
Alexander Antiochi deß Edlen Sohn aſſiſtiren wolten/ wie auß deß De-
metrii langen Syncerations Brieffe zu ſehen/ im 1. Buch der Macchabeer
c. 10. von dem v. 26. biß auff den 45. v. Aber es meldet die Hiſtoria da-
ſelbſten/ daß Jonathan vnd ſein Volck dieſem zuſchreiben vnd betriegli-
chen glatten Worten nicht trawen wollen/ wegen voriger ſeiner Vntrew
vnd begangener grawſamer Tyranney die er zuvor wieder Jſrael geuͤbet
hatte/ ibid. v. 46. Haͤtte Jonathan dieſe Vorſichtigkeit auch gebrauchet/
deß Tryphons Parola vnnd geſchmirt betrieglichen Worten hernacher
nicht zuviel getrawet/ waͤre er nicht ſub bona fide zu Ptolomais verſtri-
cket vnd betrieglicher Weiſe vmb das Leben gebracht worden/ im 1. Buch
der Macchab. c. 12. v. 41. & ſeqq. & c. 15. v. 17. & 23.

Dahero Gott bey dem Propheten Jeremia ſelber warnet: Ein
jeglicher huͤte ſich fuͤr ſeinem Freunde/ vnd trawe auch ſeinem Bruder
nicht/ denn ein Bruder vntertrucket den andern/ vnd ein Freund verraͤth
den andern/ ein Freund taͤuſchet den andern vñ redet kein wahr Wort/ꝛc.
Jerem. c. 9. v. 4. & ſeqq. Simon der Macchabeer trawete ſeinem Toch-
terman Ptolomeo dem Hauptman vber die Lande Jericho/ der heimlich
darnach trachtete wie er ein Regent in gantz Judea werden moͤchte/ gar zu
wol/ kahm in guten Vaͤtterlichen Vertrawen/ auff vorgangene Einla-
dunge mit zweyen ſeinen Soͤhnen zu jhme zu Gaſte/ vnnd da ſie froͤlich
waren vnd wol getruncken hatten machete ſich Ptolomeus mit ſeinen
Knechten tückiſcher Weiſe auff/ ergriff jhre eygene Waffen vnd Gewehr/
die ſie ſo offt wieder jhren Feind ritterlich gefuͤhret/ vber fiehl ſeinen alten
redlichen Schwiegervatter ſambt den beyden Soͤhnen ob dem Mahl vnd
brachten ſie vmb das Leben/ im 1. Buch der Macchab. c. 16. v. 11. &
ſeqq.
Hie hat es wol geheiſſen wie der Poet ſaget:

Non hoſpes ab hoſpite tutus
Non Socer à genero, fratrum quoque gratia rara eſt.

Gar zu vieltraweten die Juden den Einwohnern zu Joppen/ daß ſie ſich
vnterm Schein angenommener guter Freundſchafft bereden lieſſen vnd

mit
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[344/0522] Das ander Buch/ Nicht vnweißlich/ ſondern vielmehr vorſichtig handelten die Fuͤrſten der Philiſter/ daß ſie dem David nicht eben trawen wolten/ wie er mit dem Koͤnig Achis wieder ſein Volck zu Felde ziehen vnd ſtreitten wolte. 1. Samuel. c. 29. v. 4. Recht thate Judas Macchabeus daß er dem Bacchidi vnd Alci- mo/ da ſie jhme betrieglicher Weiſe den Frieden anbothen/ nicht trawete. im 1. Buch der Macchabeer c. 7. v. 11. Sehr groſſe vnd ſtattliiche Offerten thate Demetrius dem Jona- tha vnd ſeinem Volcke/ daß ſie jhme in dem Kriege wieder den Koͤnig Alexander Antiochi deß Edlen Sohn aſſiſtiren wolten/ wie auß deß De- metrii langen Syncerations Brieffe zu ſehen/ im 1. Buch der Macchabeer c. 10. von dem v. 26. biß auff den 45. v. Aber es meldet die Hiſtoria da- ſelbſten/ daß Jonathan vnd ſein Volck dieſem zuſchreiben vnd betriegli- chen glatten Worten nicht trawen wollen/ wegen voriger ſeiner Vntrew vnd begangener grawſamer Tyranney die er zuvor wieder Jſrael geuͤbet hatte/ ibid. v. 46. Haͤtte Jonathan dieſe Vorſichtigkeit auch gebrauchet/ deß Tryphons Parola vnnd geſchmirt betrieglichen Worten hernacher nicht zuviel getrawet/ waͤre er nicht ſub bona fide zu Ptolomais verſtri- cket vnd betrieglicher Weiſe vmb das Leben gebracht worden/ im 1. Buch der Macchab. c. 12. v. 41. & ſeqq. & c. 15. v. 17. & 23. Dahero Gott bey dem Propheten Jeremia ſelber warnet: Ein jeglicher huͤte ſich fuͤr ſeinem Freunde/ vnd trawe auch ſeinem Bruder nicht/ denn ein Bruder vntertrucket den andern/ vnd ein Freund verraͤth den andern/ ein Freund taͤuſchet den andern vñ redet kein wahr Wort/ꝛc. Jerem. c. 9. v. 4. & ſeqq. Simon der Macchabeer trawete ſeinem Toch- terman Ptolomeo dem Hauptman vber die Lande Jericho/ der heimlich darnach trachtete wie er ein Regent in gantz Judea werden moͤchte/ gar zu wol/ kahm in guten Vaͤtterlichen Vertrawen/ auff vorgangene Einla- dunge mit zweyen ſeinen Soͤhnen zu jhme zu Gaſte/ vnnd da ſie froͤlich waren vnd wol getruncken hatten machete ſich Ptolomeus mit ſeinen Knechten tückiſcher Weiſe auff/ ergriff jhre eygene Waffen vnd Gewehr/ die ſie ſo offt wieder jhren Feind ritterlich gefuͤhret/ vber fiehl ſeinen alten redlichen Schwiegervatter ſambt den beyden Soͤhnen ob dem Mahl vnd brachten ſie vmb das Leben/ im 1. Buch der Macchab. c. 16. v. 11. & ſeqq. Hie hat es wol geheiſſen wie der Poet ſaget: —Non hoſpes ab hoſpite tutus Non Socer à genero, fratrum quoque gratia rara eſt. Gar zu vieltraweten die Juden den Einwohnern zu Joppen/ daß ſie ſich vnterm Schein angenommener guter Freundſchafft bereden lieſſen vnd mit

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Zitationshilfe: Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653/522>, abgerufen am 22.11.2024.