Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.Das ander Buch/ Jordan käme/ weil er aber solch billig mässig Begehren verweigerte/ su-chete Moses Proviand mit der Faust/ schlug den Sihon vnd verbannete alle Stätte/ beyde Männer/ Weiber vnd Kinder. Num. 21. Deutern. 2. v. 26. & seq. Amos 2. v. 9. Als Gideon dem Medianiter König nachjagete/ vber den Jordan Dieweil vmb Geldetwas zu kauffen ein freyes/ in aller Völcker AXIOMA CXXXI. Jn Freunde Land soll man Proviand vmb Geld kauffen. WIe Moses mit seinem Lager nach den Grentzen der Kinder Dieses hat einen guten Grund in der natürlichen Billigkeit/ ist AXIO-
Das ander Buch/ Jordan kaͤme/ weil er aber ſolch billig maͤſſig Begehren verweigerte/ ſu-chete Moſes Proviand mit der Fauſt/ ſchlug den Sihon vnd verbannete alle Staͤtte/ beyde Maͤnner/ Weiber vnd Kinder. Num. 21. Deutern. 2. v. 26. & ſeq. Amos 2. v. 9. Als Gideon dem Medianiter Koͤnig nachjagete/ vber den Jordan Dieweil vmb Geldetwas zu kauffen ein freyes/ in aller Voͤlcker AXIOMA CXXXI. Jn Freunde Land ſoll man Proviand vmb Geld kauffen. WIe Moſes mit ſeinem Lager nach den Grentzen der Kinder Dieſes hat einen guten Grund in der natuͤrlichen Billigkeit/ iſt AXIO-
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Das ander Buch/
Jordan kaͤme/ weil er aber ſolch billig maͤſſig Begehren verweigerte/ ſu-
chete Moſes Proviand mit der Fauſt/ ſchlug den Sihon vnd verbannete
alle Staͤtte/ beyde Maͤnner/ Weiber vnd Kinder. Num. 21. Deutern. 2. v.
26. & ſeq. Amos 2. v. 9.
Als Gideon dem Medianiter Koͤnig nachjagete/ vber den Jordan
kahm vnd ſeine abgemattete muͤde Soldateſca in etwas refrechiren wol-
te/ begehrte er an die von Suchoth vnd die von Punell ein ſtuͤck Brod/
welches ſie jhme aber ſchimpfflich abſchlugen vnd hoͤniſch ſagen lieſſen/ er
haͤtte der Medianiter Koͤnige noch nicht vberwunden/ vnd waͤre noch
nicht Meiſter im Felde/ wie aber Gideon den Sieg erhielte/ vnnd Victo-
rios wieder zuruck kame/ vberzoger die zu Suchoth vnd Punell/ nahm die
Eltiſten der Statt/ vnd Dornen auß der Wuͤſte vnd Hecken/ vnnd ließ ſie
dieſelbe fuͤhlen/ vnd den veſten Thurn zu Punell darauff ſie ſich verlieſ-
ſen/ zubrach er vnd erwuͤrgete die Leuthe in der Statt. Judic c. 8.
Dieweil vmb Geldetwas zu kauffen ein freyes/ in aller Voͤlcker
Rechten gegruͤndetes|commercium iſt/ waͤre vnbillig einem ſolches zu
verweigern vnd mangel leiden laſſen.
AXIOMA CXXXI.
Jn Freunde Land ſoll man Proviand vmb Geld
kauffen.
WIe Moſes mit ſeinem Lager nach den Grentzen der Kinder
Eſau jhrer Bruͤder die zu Seyr wohneten/ an marchirte/ be-
kahme er expreſſen Befehlig von GOtt/ daß ſie darin kein
Huhn kraͤncken/ ſondern Speiſe vmb Geld von jhnen kauffen
daß ſie eſſen/ vnnd Waſſer vmbs Geld kauffen ſolten daß ſie trincken.
Deutern. c. 2. v. 4.
Dieſes hat einen guten Grund in der natuͤrlichen Billigkeit/ iſt
auch bey den vernůnfftigen Heyden alſo obſeviret vnd gehalten worden/
wie ſolches bey dem Grot. de jure Bell. lib. 3. v. 17. So iſt auch in deß H.
Roͤm. Reichs Conſtitutionen alſo außtrucklich ſanciret vnd verordnet/
vid. R. A. zu Regenſpurg de Anno 1576. §. Setzen/ ordnen vnd
wollen ibid. auch in den An-Ab. vnd Durchzuͤgen niemand
beſchwehren/ was ſie verbrauchen/ zahlen.
AXIO-
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