Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.

Bild:
<< vorherige Seite
Von dem Weltlichen Stande.
Tit.
Vom Ampt der Obrigkeit/ Königen vnd
Regenten.
Axioma XXX.
Die Custodia, Bewahrung vnd Observantz deß Gesetzbuchs/ das ist der
H. Göttlichen Schrifft soll vnd muß die erste vnd fürnemste Sor-
ge/ der Weltlichen hohen Obrigkeit vnd Regenten seyn.
Axioma XXXI.
Ein löblicher Regent sol vnd muß sich der Gottseligkeit/ vnd eines ehrbarn
Lebens vnd Wandels befleissen.
Axioma XXXII.
Zu der andern Taffel deß Gesetzbuchs gehöret die Handhab Rechtens/
vnd der heylsamen lustici, als welche nächst dem wahren Gottes-
dienst/ die einige Grundveste ist aller Regimenter vnd Herrschafften
auff dieser Welt.
Axioma XXXIII.
Vngerechtigkeit ändert Königreich vnd Herrschafften.
Axioma. XXXIV.
Den Frembdlingen soll man/ wie den Jnnheimischen/ gleich Recht wider-
fahren lassen/ vnd sie nicht beschwären noch vnterdrucken.
Axioma XXXV.
Bey dem Recht muß zuweilen auch Gnade seyn.
Axioma XXXVI.
Mit der lieben Iustitia competiret gar starck jhre vnartige/ vngerahte-
ne Stieffschwester/ genannt status Ratio, oder die Begierde sein
Reich oder Statt perfas vel nefas zuvermehren/ vnd grösser zu-
werden.
Axioma XXXVII.
Ratio status, wie sie ausser Gottes Wort von den Politicis ins gemein
usurpiret, vnd nicht vneben Idolum Principum, der Potentaten
Abgott/ genennet wird: Jst so alt/ als der Teuffel/ vnd die erste durch
jhn verführete Menschen seynd.
Axio-
)( )( ij
Von dem Weltlichen Stande.
Tit.
Vom Ampt der Obrigkeit/ Koͤnigen vnd
Regenten.
Axioma XXX.
Die Cuſtodia, Bewahrung vnd Obſervantz deß Geſetzbuchs/ das iſt der
H. Goͤttlichen Schrifft ſoll vnd muß die erſte vnd fuͤrnemſte Sor-
ge/ der Weltlichen hohen Obrigkeit vnd Regenten ſeyn.
Axioma XXXI.
Ein loͤblicher Regent ſol vnd muß ſich der Gottſeligkeit/ vnd eines ehrbarn
Lebens vnd Wandels befleiſſen.
Axioma XXXII.
Zu der andern Taffel deß Geſetzbuchs gehoͤret die Handhab Rechtens/
vnd der heylſamen luſtici, als welche naͤchſt dem wahren Gottes-
dienſt/ die einige Grundveſte iſt aller Regimenter vnd Herꝛſchafften
auff dieſer Welt.
Axioma XXXIII.
Vngerechtigkeit aͤndert Koͤnigreich vnd Herꝛſchafften.
Axioma. XXXIV.
Den Frembdlingen ſoll man/ wie den Jnnheimiſchen/ gleich Recht wider-
fahren laſſen/ vnd ſie nicht beſchwaͤren noch vnterdrucken.
Axioma XXXV.
Bey dem Recht muß zuweilen auch Gnade ſeyn.
Axioma XXXVI.
Mit der lieben Iuſtitia competiret gar ſtarck jhre vnartige/ vngerahte-
ne Stieffſchweſter/ genannt ſtatus Ratio, oder die Begierde ſein
Reich oder Statt perfas vel nefas zuvermehren/ vnd groͤſſer zu-
werden.
Axioma XXXVII.
Ratio ſtatus, wie ſie auſſer Gottes Wort von den Politicis ins gemein
uſurpiret, vnd nicht vneben Idolum Principum, der Potentaten
Abgott/ genennet wird: Jſt ſo alt/ als der Teuffel/ vnd die erſte durch
jhn verfuͤhrete Menſchen ſeynd.
Axio-
)( )( ij
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="contents">
        <div n="2">
          <list>
            <pb facs="#f0041"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von dem Weltlichen Stande.</hi> </fw><lb/>
            <item>
              <list>
                <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Tit</hi>.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Vom Ampt der Obrigkeit/ Ko&#x0364;nigen vnd<lb/>
Regenten.</hi> </hi> </head><lb/>
                <item><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Axioma <hi rendition="#g">XXX</hi>.</hi></hi><lb/>
Die <hi rendition="#aq">Cu&#x017F;todia,</hi> Bewahrung vnd Ob&#x017F;ervantz deß Ge&#x017F;etzbuchs/ das i&#x017F;t der<lb/>
H. Go&#x0364;ttlichen Schrifft &#x017F;oll vnd muß die er&#x017F;te vnd fu&#x0364;rnem&#x017F;te Sor-<lb/>
ge/ der Weltlichen hohen Obrigkeit vnd Regenten &#x017F;eyn.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Axioma <hi rendition="#g">XXXI</hi>.</hi></hi><lb/>
Ein lo&#x0364;blicher Regent &#x017F;ol vnd muß &#x017F;ich der Gott&#x017F;eligkeit/ vnd eines ehrbarn<lb/>
Lebens vnd Wandels beflei&#x017F;&#x017F;en.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Axioma <hi rendition="#g">XXXII</hi>.</hi></hi><lb/>
Zu der andern Taffel deß Ge&#x017F;etzbuchs geho&#x0364;ret die Handhab Rechtens/<lb/>
vnd der heyl&#x017F;amen <hi rendition="#aq">lu&#x017F;tici,</hi> als welche na&#x0364;ch&#x017F;t dem wahren Gottes-<lb/>
dien&#x017F;t/ die einige Grundve&#x017F;te i&#x017F;t aller Regimenter vnd Her&#xA75B;&#x017F;chafften<lb/>
auff die&#x017F;er Welt.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Axioma <hi rendition="#g">XXXIII</hi>.</hi></hi><lb/>
Vngerechtigkeit a&#x0364;ndert Ko&#x0364;nigreich vnd Her&#xA75B;&#x017F;chafften.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Axioma. XXXIV.</hi></hi><lb/>
Den Frembdlingen &#x017F;oll man/ wie den Jnnheimi&#x017F;chen/ gleich Recht wider-<lb/>
fahren la&#x017F;&#x017F;en/ vnd &#x017F;ie nicht be&#x017F;chwa&#x0364;ren noch vnterdrucken.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Axioma XXXV.</hi></hi><lb/>
Bey dem Recht muß zuweilen auch Gnade &#x017F;eyn.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Axioma XXXVI.</hi></hi><lb/>
Mit der lieben <hi rendition="#aq">Iu&#x017F;titia competiret</hi> gar &#x017F;tarck jhre vnartige/ vngerahte-<lb/>
ne Stieff&#x017F;chwe&#x017F;ter/ genannt <hi rendition="#aq">&#x017F;tatus Ratio,</hi> oder die Begierde &#x017F;ein<lb/>
Reich oder Statt <hi rendition="#aq">perfas vel nefas</hi> zuvermehren/ vnd gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er zu-<lb/>
werden.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Axioma XXXVII.</hi></hi><lb/><hi rendition="#aq">Ratio &#x017F;tatus,</hi> wie &#x017F;ie au&#x017F;&#x017F;er Gottes Wort von den <hi rendition="#aq">Politicis</hi> ins gemein<lb/><hi rendition="#aq">u&#x017F;urpiret,</hi> vnd nicht vneben <hi rendition="#aq">Idolum Principum,</hi> der Potentaten<lb/>
Abgott/ genennet wird: J&#x017F;t &#x017F;o alt/ als der Teuffel/ vnd die er&#x017F;te durch<lb/>
jhn verfu&#x0364;hrete Men&#x017F;chen &#x017F;eynd.</item><lb/>
                <fw place="bottom" type="sig">)( )( ij</fw>
                <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Axio-</hi> </fw><lb/>
              </list>
            </item>
          </list>
        </div>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0041] Von dem Weltlichen Stande. Tit. Vom Ampt der Obrigkeit/ Koͤnigen vnd Regenten. Axioma XXX. Die Cuſtodia, Bewahrung vnd Obſervantz deß Geſetzbuchs/ das iſt der H. Goͤttlichen Schrifft ſoll vnd muß die erſte vnd fuͤrnemſte Sor- ge/ der Weltlichen hohen Obrigkeit vnd Regenten ſeyn. Axioma XXXI. Ein loͤblicher Regent ſol vnd muß ſich der Gottſeligkeit/ vnd eines ehrbarn Lebens vnd Wandels befleiſſen. Axioma XXXII. Zu der andern Taffel deß Geſetzbuchs gehoͤret die Handhab Rechtens/ vnd der heylſamen luſtici, als welche naͤchſt dem wahren Gottes- dienſt/ die einige Grundveſte iſt aller Regimenter vnd Herꝛſchafften auff dieſer Welt. Axioma XXXIII. Vngerechtigkeit aͤndert Koͤnigreich vnd Herꝛſchafften. Axioma. XXXIV. Den Frembdlingen ſoll man/ wie den Jnnheimiſchen/ gleich Recht wider- fahren laſſen/ vnd ſie nicht beſchwaͤren noch vnterdrucken. Axioma XXXV. Bey dem Recht muß zuweilen auch Gnade ſeyn. Axioma XXXVI. Mit der lieben Iuſtitia competiret gar ſtarck jhre vnartige/ vngerahte- ne Stieffſchweſter/ genannt ſtatus Ratio, oder die Begierde ſein Reich oder Statt perfas vel nefas zuvermehren/ vnd groͤſſer zu- werden. Axioma XXXVII. Ratio ſtatus, wie ſie auſſer Gottes Wort von den Politicis ins gemein uſurpiret, vnd nicht vneben Idolum Principum, der Potentaten Abgott/ genennet wird: Jſt ſo alt/ als der Teuffel/ vnd die erſte durch jhn verfuͤhrete Menſchen ſeynd. Axio- )( )( ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653/41
Zitationshilfe: Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653/41>, abgerufen am 21.11.2024.