Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.Von dem Weltlichen Stande. Axioma L. Zu dem Geistlichen vnd Kirchenstand gehören auch die Schulen/ deren Beförderung vnd Auffsicht. Axioma LI. Zu der Kirchenordnung gehört auch die Auffsicht der Begräbnüssen/ daß dieselbe sonderlich der Heiligen Gottes ehrlich gehalten vnd bewah- ret werden. Axioma LII. Die Verstorbene soll man nicht allein ehrlich zur Erden bestatten/ son- dern auch betrawren vnd beweynen/ bevorab/ wann es wolverdiente Gottselige vnd dapffere Leute gewesen. Axioma LIII. Daß man die Todengräber/ mit feinen Epitaphiis, Monumentis, Grabmahlen vnd Grabschrifften honoriert vnd zieret/ ist Gottes Wort nicht zuwider/ vnd deutet auch auff die Hoffnung der ohn- fehlbaren Auffestehung von den Toden. Das ander Buch/ Von dem Weltlichen Stande. Axioma I. Der Obrigkeitliche Stand ist von Gott eingesetzt vnd gestifftet. Axioma II. Wann GOtt einem Königreich/ Volck vnd Lande wol wil/ denn gibet Er demselben einen gütigen vnd verständigen Regenten. Axioma III. Wann GOtt ein Königreich/ Fürstenthumb/ Land oder Herrschafft straffen wil/ so setzet Er Tyrannen/ Kinder vnd Weiber zu Re- genten. Axioma IV. Frawen Regiment ist ins gemein nicht bequem. Axio-
Von dem Weltlichen Stande. Axioma L. Zu dem Geiſtlichen vnd Kirchenſtand gehoͤren auch die Schulen/ deren Befoͤrderung vnd Auffſicht. Axioma LI. Zu der Kirchenordnung gehoͤrt auch die Auffſicht der Begraͤbnuͤſſen/ daß dieſelbe ſonderlich der Heiligen Gottes ehrlich gehalten vnd bewah- ret werden. Axioma LII. Die Verſtorbene ſoll man nicht allein ehrlich zur Erden beſtatten/ ſon- dern auch betrawren vnd beweynen/ bevorab/ wann es wolverdiente Gottſelige vnd dapffere Leute geweſen. Axioma LIII. Daß man die Todengraͤber/ mit feinen Epitaphiis, Monumentis, Grabmahlen vnd Grabſchrifften honoriert vnd zieret/ iſt Gottes Wort nicht zuwider/ vnd deutet auch auff die Hoffnung der ohn- fehlbaren Auffeſtehung von den Toden. Das ander Buch/ Von dem Weltlichen Stande. Axioma I. Der Obrigkeitliche Stand iſt von Gott eingeſetzt vnd geſtifftet. Axioma II. Wann GOtt einem Koͤnigreich/ Volck vnd Lande wol wil/ deñ gibet Er demſelben einen guͤtigen vnd verſtaͤndigen Regenten. Axioma III. Wann GOtt ein Koͤnigreich/ Fuͤrſtenthumb/ Land oder Herꝛſchafft ſtraffen wil/ ſo ſetzet Er Tyrannen/ Kinder vnd Weiber zu Re- genten. Axioma IV. Frawen Regiment iſt ins gemein nicht bequem. Axio-
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Von dem Weltlichen Stande.
Axioma L.
Zu dem Geiſtlichen vnd Kirchenſtand gehoͤren auch die Schulen/ deren
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Axioma LI.
Zu der Kirchenordnung gehoͤrt auch die Auffſicht der Begraͤbnuͤſſen/ daß
dieſelbe ſonderlich der Heiligen Gottes ehrlich gehalten vnd bewah-
ret werden.
Axioma LII.
Die Verſtorbene ſoll man nicht allein ehrlich zur Erden beſtatten/ ſon-
dern auch betrawren vnd beweynen/ bevorab/ wann es wolverdiente
Gottſelige vnd dapffere Leute geweſen.
Axioma LIII.
Daß man die Todengraͤber/ mit feinen Epitaphiis, Monumentis,
Grabmahlen vnd Grabſchrifften honoriert vnd zieret/ iſt Gottes
Wort nicht zuwider/ vnd deutet auch auff die Hoffnung der ohn-
fehlbaren Auffeſtehung von den Toden.
Das ander Buch/
Von dem Weltlichen Stande.
Axioma I.
Der Obrigkeitliche Stand iſt von Gott eingeſetzt vnd geſtifftet.
Axioma II.
Wann GOtt einem Koͤnigreich/ Volck vnd Lande wol wil/ deñ gibet Er
demſelben einen guͤtigen vnd verſtaͤndigen Regenten.
Axioma III.
Wann GOtt ein Koͤnigreich/ Fuͤrſtenthumb/ Land oder Herꝛſchafft
ſtraffen wil/ ſo ſetzet Er Tyrannen/ Kinder vnd Weiber zu Re-
genten.
Axioma IV.
Frawen Regiment iſt ins gemein nicht bequem.
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