Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.Von dem weltlichen Stande. Salomonis Sünne angekündete Verordnung auff die zehen Stäm-me Jsrael verhüten konte/ wiewol er dem Jerobeam nach dem Leben stunde. 1. Reg. Cap. 11. v. 28 & seqq. Bey dem Propheten Nahum/ wie oben Axiom. 36. gedacht/ nennet Gott der Herr solche Anschläge die wi- der jhn vnd sein Gesetzbuch erdacht vnd ergriffen werden einen Schalcks- ratht/ der nicht gelingen soll/ Nahum Cap. 1. v. 11. Solche Leuthe gehen mit Stroh schwanger vnd gebähren Stoppeln/ vnd mit Fewer wird jhr Muth verzehret bey dem Propheten Esala Cap. 33. v. 11. Sie pflügen Böses vnd ernden Vbelthat vnd essen Lügenfrüchte. Hose. 10. v. 13. Es heist in solchen Sachen: Wann mans auffs klügste greiffet an/ So gehet doch Gott ein ander Bahn/ Es stehet in seinen Händen. Vnderhundert die mit Vnrecht zum Regiment gelanget/ ist kaum ei- Abimelech der Sohn Gideon kam durch Tyranney zum Regi- Die Königin Athalia vermeynte sie hätte jhren Staat durch Er- Könige/ Nn iij
Von dem weltlichen Stande. Salomonis Suͤnne angekuͤndete Verordnung auff die zehen Staͤm-me Jſrael verhuͤten konte/ wiewol er dem Jerobeam nach dem Leben ſtunde. 1. Reg. Cap. 11. v. 28 & ſeqq. Bey dem Propheten Nahum/ wie oben Axiom. 36. gedacht/ nennet Gott der Herꝛ ſolche Anſchlaͤge die wi- der jhn vnd ſein Geſetzbuch erdacht vnd ergriffen werden einen Schalcks- ratht/ der nicht gelingen ſoll/ Nahum Cap. 1. v. 11. Solche Leuthe gehen mit Stroh ſchwanger vnd gebaͤhren Stoppeln/ vnd mit Fewer wird jhr Muth verzehret bey dem Propheten Eſala Cap. 33. v. 11. Sie pfluͤgen Boͤſes vnd ernden Vbelthat vnd eſſen Lügenfruͤchte. Hoſe. 10. v. 13. Es heiſt in ſolchen Sachen: Wann mans auffs kluͤgſte greiffet an/ So gehet doch Gott ein ander Bahn/ Es ſtehet in ſeinen Haͤnden. Vnderhundert die mit Vnrecht zum Regiment gelanget/ iſt kaum ei- Abimelech der Sohn Gideon kam durch Tyranney zum Regi- Die Koͤnigin Athalia vermeynte ſie haͤtte jhren Staat durch Er- Koͤnige/ Nn iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0287" n="101"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von dem weltlichen Stande.</hi></fw><lb/> Salomonis Suͤnne angekuͤndete Verordnung auff die zehen Staͤm-<lb/> me Jſrael verhuͤten konte/ wiewol er dem Jerobeam nach dem Leben<lb/> ſtunde. 1. Reg. Cap. 11. v. 28 <hi rendition="#aq">& ſeqq.</hi> Bey dem Propheten Nahum/ wie<lb/> oben <hi rendition="#aq">Axiom.</hi> 36. gedacht/ nennet Gott der Herꝛ ſolche Anſchlaͤge die wi-<lb/> der jhn vnd ſein Geſetzbuch erdacht vnd ergriffen werden einen Schalcks-<lb/> ratht/ der nicht gelingen ſoll/ Nahum Cap. 1. v. 11. Solche Leuthe gehen<lb/> mit Stroh ſchwanger vnd gebaͤhren Stoppeln/ vnd mit Fewer wird jhr<lb/> Muth verzehret bey dem Propheten Eſala Cap. 33. v. 11. Sie pfluͤgen<lb/> Boͤſes vnd ernden Vbelthat vnd eſſen Lügenfruͤchte. Hoſe. 10. v. 13. Es<lb/> heiſt in ſolchen Sachen:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Wann mans auffs kluͤgſte greiffet an/</l><lb/> <l>So gehet doch Gott ein ander Bahn/</l><lb/> <l>Es ſtehet in ſeinen Haͤnden.</l> </lg><lb/> <p>Vnderhundert die mit Vnrecht zum Regiment gelanget/ iſt kaum ei-<lb/> ner zufinden der ſambt ſeinen Nachkommen ſich darbey haͤtte <hi rendition="#aq">manu-<lb/> teniret.</hi></p><lb/> <p>Abimelech der Sohn Gideon kam durch Tyranney zum Regi-<lb/> ment/ erwuͤrgete ſiebentzig ſeiner Bruͤder in ſeines Vatters Hauß/ ver-<lb/> meynete er wuͤrde dardurch vor ſich vnd ſeine <hi rendition="#aq">Poſterit</hi>aͤt das Regiment<lb/> verſichern. <hi rendition="#aq">Jud. Cap. 9.</hi> aber es wehrete nicht lang/ ward von einem Wei-<lb/> be mit einem Stein getroffen/ vnd von ſeinem Knaben durchſtochen/ daß<lb/> jhme Gott auff ſeinen Kopff vergolten/ wie er gethan. <hi rendition="#aq">d. Cap 9. circ. fin.</hi><lb/> Eglon kam durch das Schwerdt zum Regiment/ vnd ward auch wider<lb/> durch das Schwerdt hingerichtet. <hi rendition="#aq">Jud. Cap. 3.</hi> Abſolon ergrieff ſeines<lb/> Vatters Thron mit Betrug vnd Gewalt. 1. Sam. Cap. 15. aber es weh-<lb/> rete nicht lang/ er nahm ein jaͤmmerlich Ende. 1. Sam. Cap. 18. Der vn-<lb/> trewe Diener Simri erwuͤrgete ſeinen newen Koͤnig Ella/ vnd ward<lb/> Koͤnig an ſeine ſtatt/ aber ſeine Herꝛligkeit vnd <hi rendition="#aq">Dominat</hi> wehrete nicht<lb/> uͤber 7. Tag/ gienge auß <hi rendition="#aq">deſperation</hi> in das Koͤnigliche <hi rendition="#aq">Palatium,</hi> vnd ver-<lb/> brandte ſich mit deß Koͤnigs Hauſe/ 1. Reg. Cap. 16. Der Koͤntgmoͤrder<lb/> Sallum kam auch alſo zum Regiment/ aber es wehrete nur 4. Wochen/<lb/> vnd ward er auch wider mit gleicher Muͤntze bezahlet/ 2. Reg Cap 15.</p><lb/> <p>Die Koͤnigin Athalia vermeynte ſie haͤtte jhren Staat durch Er-<lb/> wuͤrgung deß Koͤniglichen Samens wol gefaſſet/ halff aber nichts/ ſie<lb/> muſte jhren blut durſtigen Halß wider herſtrecken vnd brechen laſſen.<lb/> 2. Reg. Cap. 11. Es ſollen vnd wollen ja alle gottſelige vnd Chriſtliche Re-<lb/> genten Gottes Stadthalter vnd Amptleuthe ſeyn/ wie ſie die Weißheit<lb/> Salomonis Cap. 6. nennet/ wollen ſie nun Gottes Stadthalter vnd<lb/> Amptleuthe ſeyn vnd heiſſen darumb ſie ſich auch von Gottes Gnaden/<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Nn iij</fw><fw place="bottom" type="catch">Koͤnige/</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [101/0287]
Von dem weltlichen Stande.
Salomonis Suͤnne angekuͤndete Verordnung auff die zehen Staͤm-
me Jſrael verhuͤten konte/ wiewol er dem Jerobeam nach dem Leben
ſtunde. 1. Reg. Cap. 11. v. 28 & ſeqq. Bey dem Propheten Nahum/ wie
oben Axiom. 36. gedacht/ nennet Gott der Herꝛ ſolche Anſchlaͤge die wi-
der jhn vnd ſein Geſetzbuch erdacht vnd ergriffen werden einen Schalcks-
ratht/ der nicht gelingen ſoll/ Nahum Cap. 1. v. 11. Solche Leuthe gehen
mit Stroh ſchwanger vnd gebaͤhren Stoppeln/ vnd mit Fewer wird jhr
Muth verzehret bey dem Propheten Eſala Cap. 33. v. 11. Sie pfluͤgen
Boͤſes vnd ernden Vbelthat vnd eſſen Lügenfruͤchte. Hoſe. 10. v. 13. Es
heiſt in ſolchen Sachen:
Wann mans auffs kluͤgſte greiffet an/
So gehet doch Gott ein ander Bahn/
Es ſtehet in ſeinen Haͤnden.
Vnderhundert die mit Vnrecht zum Regiment gelanget/ iſt kaum ei-
ner zufinden der ſambt ſeinen Nachkommen ſich darbey haͤtte manu-
teniret.
Abimelech der Sohn Gideon kam durch Tyranney zum Regi-
ment/ erwuͤrgete ſiebentzig ſeiner Bruͤder in ſeines Vatters Hauß/ ver-
meynete er wuͤrde dardurch vor ſich vnd ſeine Poſteritaͤt das Regiment
verſichern. Jud. Cap. 9. aber es wehrete nicht lang/ ward von einem Wei-
be mit einem Stein getroffen/ vnd von ſeinem Knaben durchſtochen/ daß
jhme Gott auff ſeinen Kopff vergolten/ wie er gethan. d. Cap 9. circ. fin.
Eglon kam durch das Schwerdt zum Regiment/ vnd ward auch wider
durch das Schwerdt hingerichtet. Jud. Cap. 3. Abſolon ergrieff ſeines
Vatters Thron mit Betrug vnd Gewalt. 1. Sam. Cap. 15. aber es weh-
rete nicht lang/ er nahm ein jaͤmmerlich Ende. 1. Sam. Cap. 18. Der vn-
trewe Diener Simri erwuͤrgete ſeinen newen Koͤnig Ella/ vnd ward
Koͤnig an ſeine ſtatt/ aber ſeine Herꝛligkeit vnd Dominat wehrete nicht
uͤber 7. Tag/ gienge auß deſperation in das Koͤnigliche Palatium, vnd ver-
brandte ſich mit deß Koͤnigs Hauſe/ 1. Reg. Cap. 16. Der Koͤntgmoͤrder
Sallum kam auch alſo zum Regiment/ aber es wehrete nur 4. Wochen/
vnd ward er auch wider mit gleicher Muͤntze bezahlet/ 2. Reg Cap 15.
Die Koͤnigin Athalia vermeynte ſie haͤtte jhren Staat durch Er-
wuͤrgung deß Koͤniglichen Samens wol gefaſſet/ halff aber nichts/ ſie
muſte jhren blut durſtigen Halß wider herſtrecken vnd brechen laſſen.
2. Reg. Cap. 11. Es ſollen vnd wollen ja alle gottſelige vnd Chriſtliche Re-
genten Gottes Stadthalter vnd Amptleuthe ſeyn/ wie ſie die Weißheit
Salomonis Cap. 6. nennet/ wollen ſie nun Gottes Stadthalter vnd
Amptleuthe ſeyn vnd heiſſen darumb ſie ſich auch von Gottes Gnaden/
Koͤnige/
Nn iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |