Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.Das ander Buch/ durch Göttlichen Beystand/ mit rechtem Heldenmuth erfüllete/ vnd dieVorhäute der Philister zur Morgengabe liefferte/ gab jhm zwar Saul die versprochene Michol/ aber auß keinem trewen/ sondern falschem Her- tzen/ jhme so viel do besser vnvermerckt den Halß zubrechen/ weil er jhm noch mehr feind war als vorhin. Da nun nichts schaffen konte die Astutia, sahe sich Status Ratio Als Salomon vermercket daß vmb seiner Vbertrettung willen/ Per Rationem Status ordnete der König Jerobeam einen abson- Per Rationem Status ließ die Athalia allen Königlichen Samen steckten
Das ander Buch/ durch Goͤttlichen Beyſtand/ mit rechtem Heldenmuth erfuͤllete/ vnd dieVorhaͤute der Philiſter zur Morgengabe liefferte/ gab jhm zwar Saul die verſprochene Michol/ aber auß keinem trewen/ ſondern falſchem Her- tzen/ jhme ſo viel do beſſer vnvermerckt den Halß zubrechen/ weil er jhm noch mehr feind war als vorhin. Da nun nichts ſchaffen konte die Aſtutia, ſahe ſich Status Ratio Als Salomon vermercket daß vmb ſeiner Vbertrettung willen/ Per Rationem Status ordnete der Koͤnig Jerobeam einen abſon- Per Rationem Status ließ die Athalia allen Koͤniglichen Samen ſteckten
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Das ander Buch/
durch Goͤttlichen Beyſtand/ mit rechtem Heldenmuth erfuͤllete/ vnd die
Vorhaͤute der Philiſter zur Morgengabe liefferte/ gab jhm zwar Saul
die verſprochene Michol/ aber auß keinem trewen/ ſondern falſchem Her-
tzen/ jhme ſo viel do beſſer vnvermerckt den Halß zubrechen/ weil er jhm
noch mehr feind war als vorhin.
Da nun nichts ſchaffen konte die Aſtutia, ſahe ſich Status Ratio
vmb nach einer andern Dienerin/ genandt Tyrannis vnd Crudelitas, die
gab den Rath/ ſi non hac, alia aggrediendum eſſe via, man ſolte David
toͤdten quocunque modo, vnd wolte Saul anfangs zu Meuchelmoͤrdern
gebrauchen ſeinen Sohn Jonathan vnd andere Knechte/ vnd wie dieſel-
be ſich darzu nicht verſtunden/ wolte er ſelber die Execution thun/ ſchoß
ſeinen Spieß nach jhme/ daß er in der Wand ſitzen bliebe/ wolte jhn her-
nacher in ſeinem Betthe toͤdten/ wann er nicht entrunnen/ verfolgete
jhn mie dem gantzen Kriegesheer in der Wuͤſten verſchiedentlich/ expe-
ctorirte ſich auch gnugſamb gegen ſeinen frommen Sohn Jonathan/
„warumb David ſterben ſolte/ dann ſprach er: So lang der Sohn Jſai
„lebet/ wirſtu/ darzu auch dein Koͤnigreich nicht beſtehen. 1. Sam. Cap. 20.
Hier ſteckte der Haſe recht im Pfeffer/ derowegen waͤre kein ander Rath/
der Canditatus Imperii & gloriæ muͤſte fortgeſchaffet werden.
Als Salomon vermercket daß vmb ſeiner Vbertrettung willen/
Jerobeam durch den Propheten/ Verheiſſung auff zehen Staͤmme Jſ-
rael bekame/ trachtete Salomo zu Verſicherung ſeines Staats demſel-
ben nach dem Leben/ vnd muſte dieſer daſſelbe zu ſalviren das raumeſte
ſuchen vnd in Egypten fliehen. 1. Reg. Cap. 40 Propter Status Rationem
brachte Joab den ritterlichen Helden Abner vmb/ weil er darvor hielte/
daß dieſer in groſſer Gnade bey David am Koͤniglichen Hoff war.
2. Reg. 3.
Per Rationem Status ordnete der Koͤnig Jerobeam einen abſon-
derlichen Gottesdienſt an zu Bethel/ vnd renovirte darbey den alten
Aaroniſchen von Gott ſo hoch geſtrafften Kaͤlbertantz/ damit die zehen
Staͤmme Jſrael nicht nach Jeruſalem/ nach Gottes Verordnung/ zoͤ-
gen/ daſelbſten in dem Tempel den Gottesdienſt zuverrichten/ weil dar-
durch leichtlich geſchehen koͤnnen/ daß das Volck jhr Hertz vnd affection
wider zu Rehabeam/ als jhrem angebohrnen Herꝛn wenden/ ſein Koͤni-
glicher gantzer Status dardurch in Gefahr/ vud er ſambt ſeiner Poſteritaͤt
vmb Scepter vnd Cron kommen moͤchte. 1. Reg. Cap. 12. vnd iſt hiervon
droben im erſten Theil Axiom. 7. mit mehrerm gehandelt.
Per Rationem Status ließ die Athalia allen Koͤniglichen Samen
im Hauſe Juda jhres leiblichen Sohns Ahaſia Kinder (biß auff den ver-
ſteckten
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