Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.Von dem weltlichen Stande. welchen fromme Regenten vor allen bevor haben vnd fordern sollen/ weil jhnenangesagt vnd befohlen: Machet die Thore weit vnd die Thüre in der Welthoch daß der König der Ehren einziehe. Psalm. 24. Die andere Taffel handelt von guter Policey vnd was darin im Regier vnd AXIOMA XXXI. Ein löblicher Regent soll vnd muß sich auch selber der Gott- seligkeit vnd eines ehrbaren Lebens vnd Wan- dels befleissen. HIerzu weisset der König David alle Regenten an/ wann er spricht: Lasset Die Debora singet in jhrem Lobgesange/ daß die Gottliebende Regenten Regni felicitas, pietatis fructus est, die Früchte der Gottseligkeit eines Regen- Gott Hh
Von dem weltlichen Stande. welchen fromme Regenten vor allen bevor haben vnd fordern ſollen/ weil jhnenangeſagt vnd befohlen: Machet die Thore weit vnd die Thuͤre in der Welthoch daß der Koͤnig der Ehren einziehe. Pſalm. 24. Die andere Taffel handelt von guter Policey vnd was darin im Regier vnd AXIOMA XXXI. Ein loͤblicher Regent ſoll vnd muß ſich auch ſelber der Gott- ſeligkeit vnd eines ehrbaren Lebens vnd Wan- dels befleiſſen. HIerzu weiſſet der Koͤnig David alle Regenten an/ wann er ſpricht: Laſſet Die Debora ſinget in jhrem Lobgeſange/ daß die Gottliebende Regenten Regni felicitas, pietatis fructus eſt, die Fruͤchte der Gottſeligkeit eines Regen- Gott Hh
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Von dem weltlichen Stande.
welchen fromme Regenten vor allen bevor haben vnd fordern ſollen/ weil jhnen
angeſagt vnd befohlen: Machet die Thore weit vnd die Thuͤre in der Welthoch daß
der Koͤnig der Ehren einziehe. Pſalm. 24.
Die andere Taffel handelt von guter Policey vnd was darin im Regier vnd
Haußſtande zuthun oder zulaſſen/ dahero die Regenten utriuſq́ue tabulæ cuſto-
des genandt werden. Welcher geſtalt ein Regent ſelber Gott dienen vnd in ſeinem
Koͤnigreich/ Land vnd Gebiethe den Gottesdienſt befoͤrdern/ Kirchen vnd Schu-
len verſorgen/ ſtifften vnd erhalten ſoll/ darvon habe ich im erſten Theil dieſes
Buchs/ vorhin aber in meinem Tractatu de Regim. Sec. & Eccleſ. lib. 3. Claſſ. 1.
cap. 1. & ſeq. & lib. 2. Claſſ. 1. c. 1. n. 1. & ſeqq. etwas gehandelt. (Pythagoras dixit:
In Rege perfecto requiritur ut ſit bonus Imperator, Judex & Sacerdos, h. e. ut ſa-
cerdotii & divini cultus rationem habeat. Hoc conſiderans Conſtantinus Ma-
gnus, memorabilem hanc vocem ad Epiſcopos edidit: vos eſtis Epiſcopi in Eccle-
ſia ſive Templo, ego extra Eccleſiam à Deo Epiſcopus ſum conſtitutus. Euſeb. de
vit. Conſtantin. Magn. lib. 4. cap. 24.
AXIOMA XXXI.
Ein loͤblicher Regent ſoll vnd muß ſich auch ſelber der Gott-
ſeligkeit vnd eines ehrbaren Lebens vnd Wan-
dels befleiſſen.
HIerzu weiſſet der Koͤnig David alle Regenten an/ wann er ſpricht: Laſſet
euch weiſen jhr Koͤnige dienet dem Herꝛn mit Furcht/ küſſet den Sohn daß
er nicht zuͤrne vnd jhr vmbkommet Pſalm. 2. Die Furcht deß Herꝛn iſt ein
geſegneter Garte/ vnd nichts ſo ſchoͤn als ſie iſt Syrach Cap. 41. v. 28.
Die Debora ſinget in jhrem Lobgeſange/ daß die Gottliebende Regenten
ſeyn muͤſſen wie die Sonne auffgehet in jhrer Macht. Judic. Cap. 5. die Gottſelig-
keit eines Regenten iſt wol die beſte Herꝛligkeit ſeines Scepters/ vnd der ſchoͤnſte
Carbunckel oder Diamant an ſeiner Koͤniglichen Cron vnd Fuͤrſtl. Hut. Dann
die Gottſeligkeit/ wie der Apoſtel Pauius meldet/ iſt zu allen Dingen gut/ vnd hat
die Verheiſſung zeitlichen vnd ewigen Wolergehens. 1. ad Timoth. Cap. 4. v. 8.
ſie machet guten vnd beſtaͤndigen Muth. ibid. v. 26. & 27. vnd muͤſſen den gott-
ſeligen Regenten alle Ding zum beſten dienen Rom. 8. v. 26. 1. ad Timoth. 4. v. 8.
Regni felicitas, pietatis fructus eſt, die Fruͤchte der Gottſeligkeit eines Regen-
ten iſt die Gluͤckſeligkeit deß Koͤnigreichs/ darumb ſpricht die Schrifft/ habe der Koͤ-
nig Hiskias in allem ſeinem Thun was er anfieng Gluͤck gehabt/ daß er ſeinen
Gott
Hh
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