Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.Von dem weltlichen Stande. AXIOMA II. Wann Gott einem Königreich/ Volck vnd Lande wol wil/ dann giebet er demselben einen gütigen vnd verständigen Re- genten (Mores regnantium faciunt fata populorum, & quid inique regno providentia destinet, legitur in vultu Principis. Nicol. Caussin. de Regn. Dei Dissertat 9.) ALs der König Hiram berichtet/ daß GOtt Salomo auff seines Vatters Da- AXIO- Aa 2
Von dem weltlichen Stande. AXIOMA II. Wann Gott einem Koͤnigreich/ Volck vnd Lande wol wil/ dann giebet er demſelben einen guͤtigen vnd verſtaͤndigen Re- genten (Mores regnantium faciunt fata populorum, & quid inique regno providentia deſtinet, legitur in vultu Principis. Nicol. Cauſſin. de Regn. Dei Diſſertat 9.) ALs der Koͤnig Hiram berichtet/ daß GOtt Salomo auff ſeines Vatters Da- AXIO- Aa 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0189" n="3"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von dem weltlichen Stande.</hi> </fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">AXIOMA II</hi>.</hi><lb/><hi rendition="#b">Wann Gott einem Koͤnigreich/ Volck vnd Lande wol wil/<lb/> dann giebet er demſelben einen guͤtigen vnd verſtaͤndigen Re-<lb/> genten</hi> (<hi rendition="#aq">Mores regnantium faciunt fata populorum, &<lb/> quid inique regno providentia deſtinet, legitur<lb/> in vultu Principis. Nicol. Cauſſin. de Regn.<lb/> Dei Diſſertat 9.</hi>)</head><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>Ls der Koͤnig Hiram berichtet/ daß GOtt Salomo auff ſeines Vatters Da-<lb/> vid Koͤnigl. Thron geſetzet/ denſelben befeſtiget/ vnd jhn mit groſſer Weißheit<lb/> vñ Verſtand zur Regierung begabet/ hat er als ein benachbarter <hi rendition="#aq">correſpondiren-<lb/> der</hi> Koͤnig mit dem Hauſe Juda/ dem newen Koͤnig Salomoni ſchrifftlich vnd<lb/> durch eine eygene <hi rendition="#aq">Ambaſſada</hi> darzu <hi rendition="#aq">gratuliret,</hi> vnd ſonderlich mit dieſen Worten<lb/> ſeine vnd deß Jſraeliſchen Volcks <hi rendition="#aq">Felici</hi>taͤt geprieſen vnd geſaget; darumb daß der<lb/> Herꝛ ſein Volck liebet hat er dich uͤber ſie zum Koͤnige gemacht 2. <hi rendition="#aq">Chron. C. 2. v. 11.<lb/> & ſeq.</hi> Die Koͤnigin auß Reich Arabia gab dem Salomon auch ſolch Zeugnuß vnd<lb/> ſprach zu jhme: Es macht/ daß dein Gott/ Jſrael lieb hat/ daß er jhn ewiglich auff-<lb/> richte/ darumb hat er dich uͤber ſie zum Koͤnig geſetzet 2. <hi rendition="#aq">Chron. Cap. 9. v.</hi> 8. Dann ein<lb/> kluger Koͤnig iſt deß Volcks Gluͤck/ ſpricht die Weißheit <hi rendition="#aq">Salomonis Cap. 6. v.</hi> 26.<lb/> So lange Moſes Joſua vnd andere gottſelige fromme Regenten vnd Koͤnige das<lb/> Volck Gottes vor dem Herꝛn auß vnd eingefuͤhret/ regieret vnd gerichtet/ haben ſie<lb/> Gluck vnd Sieg wider jhre Feinde gehabt/ vnd iſt es jhnen ſehr wol gangen/ wie in<lb/> den Buͤchern Moſis/ Joſu<hi rendition="#aq">æ</hi>/ der Richter der Koͤnige vnd Cronicken der laͤnge nach<lb/> zuleſen vnd zu finden. Weil Aſſa ein gotts foͤrchtiger Regent war/ gab jhm der Herꝛ<lb/> Fried vnd Ruhe/ daß das Land ſtill/ vnd kein Streit wider jhn war/ vñ er veſte Staͤd-<lb/> te in Juda bawen koͤndte 2. <hi rendition="#aq">Chron. C.</hi> 14. Solange der from̃e gottsfoͤrchtige Koͤnig<lb/> Joſia lebete/ wichen die Jſraeliren nicht von dem Herꝛn jhrer Vaͤtter GOtt/ vnd<lb/> gieng jhnen wol 2. <hi rendition="#aq">Chron. C.</hi> 34. Durch vorſichtige Regierung vnd ſiegreiche Waf-<lb/> fen/ brachte Simon der Machabeer hochpreißlicher Regent das Land Juda zur<lb/> Ruhe/ vnd/ wie die Hiſtoria meldet/ bliebe guter Friede ſo lange Simon lebete vnd<lb/> regierte ſehr wol<supplied>/</supplied>im 1. Buch der Machab. Cap. 14. v. 4. Dahero auch der Prophet<lb/> Dauiel den groſſen Koͤnig zu Babel Nebucadnezar/ einem gewaltigen Baum<lb/> vergleichet/ vnder deſſen Aeſten vnd Schatten ſeine Vnderthanen Ruhe vnd Si-<lb/> cherheit haͤtten Daniel. Cap. 4.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#aq">Aa 2</hi> </fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">AXIO-</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [3/0189]
Von dem weltlichen Stande.
AXIOMA II.
Wann Gott einem Koͤnigreich/ Volck vnd Lande wol wil/
dann giebet er demſelben einen guͤtigen vnd verſtaͤndigen Re-
genten (Mores regnantium faciunt fata populorum, &
quid inique regno providentia deſtinet, legitur
in vultu Principis. Nicol. Cauſſin. de Regn.
Dei Diſſertat 9.)
ALs der Koͤnig Hiram berichtet/ daß GOtt Salomo auff ſeines Vatters Da-
vid Koͤnigl. Thron geſetzet/ denſelben befeſtiget/ vnd jhn mit groſſer Weißheit
vñ Verſtand zur Regierung begabet/ hat er als ein benachbarter correſpondiren-
der Koͤnig mit dem Hauſe Juda/ dem newen Koͤnig Salomoni ſchrifftlich vnd
durch eine eygene Ambaſſada darzu gratuliret, vnd ſonderlich mit dieſen Worten
ſeine vnd deß Jſraeliſchen Volcks Felicitaͤt geprieſen vnd geſaget; darumb daß der
Herꝛ ſein Volck liebet hat er dich uͤber ſie zum Koͤnige gemacht 2. Chron. C. 2. v. 11.
& ſeq. Die Koͤnigin auß Reich Arabia gab dem Salomon auch ſolch Zeugnuß vnd
ſprach zu jhme: Es macht/ daß dein Gott/ Jſrael lieb hat/ daß er jhn ewiglich auff-
richte/ darumb hat er dich uͤber ſie zum Koͤnig geſetzet 2. Chron. Cap. 9. v. 8. Dann ein
kluger Koͤnig iſt deß Volcks Gluͤck/ ſpricht die Weißheit Salomonis Cap. 6. v. 26.
So lange Moſes Joſua vnd andere gottſelige fromme Regenten vnd Koͤnige das
Volck Gottes vor dem Herꝛn auß vnd eingefuͤhret/ regieret vnd gerichtet/ haben ſie
Gluck vnd Sieg wider jhre Feinde gehabt/ vnd iſt es jhnen ſehr wol gangen/ wie in
den Buͤchern Moſis/ Joſuæ/ der Richter der Koͤnige vnd Cronicken der laͤnge nach
zuleſen vnd zu finden. Weil Aſſa ein gotts foͤrchtiger Regent war/ gab jhm der Herꝛ
Fried vnd Ruhe/ daß das Land ſtill/ vnd kein Streit wider jhn war/ vñ er veſte Staͤd-
te in Juda bawen koͤndte 2. Chron. C. 14. Solange der from̃e gottsfoͤrchtige Koͤnig
Joſia lebete/ wichen die Jſraeliren nicht von dem Herꝛn jhrer Vaͤtter GOtt/ vnd
gieng jhnen wol 2. Chron. C. 34. Durch vorſichtige Regierung vnd ſiegreiche Waf-
fen/ brachte Simon der Machabeer hochpreißlicher Regent das Land Juda zur
Ruhe/ vnd/ wie die Hiſtoria meldet/ bliebe guter Friede ſo lange Simon lebete vnd
regierte ſehr wol/im 1. Buch der Machab. Cap. 14. v. 4. Dahero auch der Prophet
Dauiel den groſſen Koͤnig zu Babel Nebucadnezar/ einem gewaltigen Baum
vergleichet/ vnder deſſen Aeſten vnd Schatten ſeine Vnderthanen Ruhe vnd Si-
cherheit haͤtten Daniel. Cap. 4.
AXIO-
Aa 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |