AXIOMA XXX. Vnter dem Hauffen deren/ so sich zur Christlichen Kirche/ Religion vnd Gemeinschafft bekennen/ seind böse vnd Guten/ Frommen vnd Gottlose/ Trewe vnd Heuchler.
DEr Herr Christus vergleichet selber die Kirche einem Netze oder Fischgarn das ins Meer geworffen ist/ darin allerley Gattunge Fische begriffen werden/ gute vnd böse. matth. 13. v. 47. die Heuchler vnd Maul Christen stellen sich auch zu der Gemeinschafft der Heiligen/ gebrauchen die hochwürdigen Sacramenta/ vnd seind also mit in corpore Ecclesiae, jedoch anderer gestalt nicht als die bösen Flüsse in corpore humano, so aber demselben nicht nutz seynd/ oder wie die Sprewer vnter dem guten Weitzen. Sunt in Ecclesia, sed non de Ecclesia. Nicht alle die in der Ge- meine sich finden/ vnd Herre/ Herre sagen/ werden in das Reich Gottes kommen spricht Christus selber. (Augustinus in Epistol. Iohan. Mali sic sunt in corpore Christi, quomodo humores mali, qui quando evomuntur, tunc relevatur Ecclesia, Et advers. Donatist. ita dici, constat esse in domo, at non pertinere ad compagem domus, nec ad societatem fructiferaepacificaeque justitiae, sicut esse dicitur palea in frumentis. Et lib. 5. de Bapt. Contra Donat. c. 28. Mali corporaliter cum bonis in Ecclesia videntur esse permixti, usque in diem judicii, quo etiam die corporaliter debitas separentur ad poenas. Ex eod. S. Augustino refert Bellarmin. lib. 1. de Ge- mit. Columb. c. 2. Quod mali pertineant ad Ecclesiam numero, non merito.)
Als Moses mit dem Volck Gottes in der Wüsten wandelte/ war daselbst die wahre Kirche Gottes/ sie waren aber nicht alle wahre recht schaffene Glieder der wah- ren Kirche/ darvon S. Paulus also schreibet: Vnsere Vätter sind alle vnter der Wolcken gewesen/ vnd sind alle durchs Meer gangen vnnd sind alle vnter Mosen getaufft/ mit der Wolcken vnd mit dem Meer/ vnnd haben alle einerley Geistliche Speise gegessen/ vnd haben alle einerley Geistlichen Tranck getruncken: Sie trun- cken aber von dem Geistlichen Felß/ der mit folget welcher war Christus. Aber an jhr vielen hatte Gott kein wolgefallen/ dann sie sind niedergeschlagen in der Wü- sten/ in der ersten Epist. an die Corinth c. 10. v. 1. & seqq. Zu der Königischen Hoch- zeit seind auff beschehene Einladunge erschienen Gute vnd Böse/ wie sie ge- funden/ mit vnnd ohne Hochzeitlichem Kleide/ Matth. 22.
DEr Herꝛ Chriſtus vergleichet ſelber die Kirche einem Netze oder Fiſchgarn das ins Meer geworffen iſt/ darin allerley Gattunge Fiſche begriffen werden/ gute vnd boͤſe. matth. 13. v. 47. die Heuchler vnd Maul Chriſten ſtellen ſich auch zu der Gemeinſchafft der Heiligen/ gebrauchen die hochwuͤrdigen Sacramenta/ vnd ſeind alſo mit in corpore Eccleſiæ, jedoch anderer geſtalt nicht als die boͤſen Fluͤſſe in corpore humano, ſo aber demſelben nicht nutz ſeynd/ oder wie die Sprewer vnter dem guten Weitzen. Sunt in Eccleſia, ſed non de Eccleſia. Nicht alle die in der Ge- meine ſich finden/ vnd Herre/ Herre ſagen/ werden in das Reich Gottes kommen ſpricht Chriſtus ſelber. (Auguſtinus in Epiſtol. Iohan. Mali ſic ſunt in corpore Chriſti, quomodo humores mali, qui quando evomuntur, tunc relevatur Eccleſia, Et adverſ. Donatiſt. ita dici, conſtat eſſe in domo, at non pertinere ad compagem domus, nec ad ſocietatem fructiferæpacificæq́ue juſtitiæ, ſicut eſſe dicitur palea in frumentis. Et lib. 5. de Bapt. Contra Donat. c. 28. Mali corporaliter cum bonis in Eccleſia videntur eſſe permixti, uſq́ue in diem judicii, quo etiam die corporaliter debitas ſeparentur ad pœnas. Ex eod. S. Auguſtino refert Bellarmin. lib. 1. de Ge- mit. Columb. c. 2. Quod mali pertineant ad Eccleſiam numero, non merito.)
Als Moſes mit dem Volck Gottes in der Wuͤſten wandelte/ war daſelbſt die wahre Kirche Gottes/ ſie warẽ aber nicht alle wahre recht ſchaffene Glieder der wah- ren Kirche/ darvon S. Paulus alſo ſchreibet: Vnſere Vaͤtter ſind alle vnter der Wolcken geweſen/ vnd ſind alle durchs Meer gangen vnnd ſind alle vnter Moſen getaufft/ mit der Wolcken vnd mit dem Meer/ vnnd haben alle einerley Geiſtliche Speiſe gegeſſen/ vnd haben alle einerley Geiſtlichen Tranck getruncken: Sie trun- cken aber von dem Geiſtlichen Felß/ der mit folget welcher war Chriſtus. Aber an jhr vielen hatte Gott kein wolgefallen/ dann ſie ſind niedergeſchlagen in der Wuͤ- ſten/ in der erſten Epiſt. an die Corinth c. 10. v. 1. & ſeqq. Zu der Koͤnigiſchen Hoch- zeit ſeind auff beſchehene Einladunge erſchienen Gute vnd Boͤſe/ wie ſie ge- funden/ mit vnnd ohne Hochzeitlichem Kleide/ Matth. 22.
AXIO-
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Von dem Geiſtlichen Stande.
AXIOMA XXX.
Vnter dem Hauffen deren/ ſo ſich zur Chriſtlichen Kirche/
Religion vnd Gemeinſchafft bekennen/ ſeind boͤſe vnd
Guten/ Frommen vnd Gottloſe/ Trewe vnd
Heuchler.
DEr Herꝛ Chriſtus vergleichet ſelber die Kirche einem Netze oder Fiſchgarn
das ins Meer geworffen iſt/ darin allerley Gattunge Fiſche begriffen werden/
gute vnd boͤſe. matth. 13. v. 47. die Heuchler vnd Maul Chriſten ſtellen ſich auch zu
der Gemeinſchafft der Heiligen/ gebrauchen die hochwuͤrdigen Sacramenta/ vnd
ſeind alſo mit in corpore Eccleſiæ, jedoch anderer geſtalt nicht als die boͤſen Fluͤſſe
in corpore humano, ſo aber demſelben nicht nutz ſeynd/ oder wie die Sprewer vnter
dem guten Weitzen. Sunt in Eccleſia, ſed non de Eccleſia. Nicht alle die in der Ge-
meine ſich finden/ vnd Herre/ Herre ſagen/ werden in das Reich Gottes kommen
ſpricht Chriſtus ſelber. (Auguſtinus in Epiſtol. Iohan. Mali ſic ſunt in corpore
Chriſti, quomodo humores mali, qui quando evomuntur, tunc relevatur Eccleſia,
Et adverſ. Donatiſt. ita dici, conſtat eſſe in domo, at non pertinere ad compagem
domus, nec ad ſocietatem fructiferæpacificæq́ue juſtitiæ, ſicut eſſe dicitur palea in
frumentis. Et lib. 5. de Bapt. Contra Donat. c. 28. Mali corporaliter cum bonis in
Eccleſia videntur eſſe permixti, uſq́ue in diem judicii, quo etiam die corporaliter
debitas ſeparentur ad pœnas. Ex eod. S. Auguſtino refert Bellarmin. lib. 1. de Ge-
mit. Columb. c. 2. Quod mali pertineant ad Eccleſiam numero, non merito.)
Als Moſes mit dem Volck Gottes in der Wuͤſten wandelte/ war daſelbſt die
wahre Kirche Gottes/ ſie warẽ aber nicht alle wahre recht ſchaffene Glieder der wah-
ren Kirche/ darvon S. Paulus alſo ſchreibet: Vnſere Vaͤtter ſind alle vnter der
Wolcken geweſen/ vnd ſind alle durchs Meer gangen vnnd ſind alle vnter Moſen
getaufft/ mit der Wolcken vnd mit dem Meer/ vnnd haben alle einerley Geiſtliche
Speiſe gegeſſen/ vnd haben alle einerley Geiſtlichen Tranck getruncken: Sie trun-
cken aber von dem Geiſtlichen Felß/ der mit folget welcher war Chriſtus. Aber
an jhr vielen hatte Gott kein wolgefallen/ dann ſie ſind niedergeſchlagen in der Wuͤ-
ſten/ in der erſten Epiſt. an die Corinth c. 10. v. 1. & ſeqq. Zu der Koͤnigiſchen Hoch-
zeit ſeind auff beſchehene Einladunge erſchienen Gute vnd Boͤſe/ wie ſie ge-
funden/ mit vnnd ohne Hochzeitlichem Kleide/
Matth. 22.
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Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653/129>, abgerufen am 19.11.2024.
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