bezog denn auch der Haushalt der Tokugawa Shogune in Yedo stets seinen Bedarf. Ein Theil des japanischen Reis wird zur Sake- oder Reisbierfabrikation verwendet. (Siehe hierüber den betreffenden Abschnitt). Das Reisstroh wird weder als Viehfutter oder Streu, noch zur Dachbedeckung verwendet, sondern dient einer nicht unwichtigen Industrie, welche daraus Sandalen (auch für Lastthiere), Packseile und anderes Packmaterial verfertigt.
Von den verschiedenen Analysen, welche in der letzten Zeit über wichtige japanische Nahrungsmittel veröffentlicht wurden, mögen hier zum Schluss einige auf Reis bezügliche folgen:
Tafel I.
[Tabelle]
Von diesen Analysen beziehen sich a, b und c auf ungeschälten. d auf geschälten Reis. Erstere wurden wie auch Tafel II von Keller in Nobbe's Landwirthschaftl. Versuchsstationen Bd. XXX, 1884 ver- öffentlicht, die letztere von Kreusler & Dafert in Landwirthsch. Jahrbücher Bd. XIII pag. 767. Keller fand keinen bemerkenswerthen Unterschied in der chemischen Zusammensetzung des Sumpfreis, Berg- reis und Klebreis. Dagegen heben die beiden andern Chemiker be- sonders hervor, dass die Stärke des glutinösen Reis eine braune Jodreaktion ergeben habe, gegenüber der dunkelblauen der ge- wöhnlichen Reisstärke. Dieser Unterschied wird übrigens schon von Atkinson in seiner Abhandlung "The Chemistry of Sake-Brewing" (Tokio 1881) pag. 2 erwähnt. Hiermit ist aber die Frage nach der Ursache des hohen Klebvermögens vom Mehl der Oryza glutinosa Rumph. noch keineswegs beantwortet.
Von den 3 Hauptreissorten der vorjährigen japanischen Ernte erhielt ich Proben, die alle 3 gelber Grannenreis und ungeschält kaum zu unter- scheiden waren. 100 Körner Paddy wogen vom Klebreis 2,672 gr., vom Sumpfreis (Oku) 2,560 gr., vom Bergreis 2,209 gr. und geschält 2,188 gr., 2,189 gr. und 1,908 gr. resp., so dass vom ungeschälten Klebreis 37,4 Körner, vom Sumpfreis 39 K., vom Bergreis 45,2 K. auf 1 gr. gehen.
I. Land- und Forstwirthschaft.
bezog denn auch der Haushalt der Tôkugawa Shôgune in Yedo stets seinen Bedarf. Ein Theil des japanischen Reis wird zur Sake- oder Reisbierfabrikation verwendet. (Siehe hierüber den betreffenden Abschnitt). Das Reisstroh wird weder als Viehfutter oder Streu, noch zur Dachbedeckung verwendet, sondern dient einer nicht unwichtigen Industrie, welche daraus Sandalen (auch für Lastthiere), Packseile und anderes Packmaterial verfertigt.
Von den verschiedenen Analysen, welche in der letzten Zeit über wichtige japanische Nahrungsmittel veröffentlicht wurden, mögen hier zum Schluss einige auf Reis bezügliche folgen:
Tafel I.
[Tabelle]
Von diesen Analysen beziehen sich a, b und c auf ungeschälten. d auf geschälten Reis. Erstere wurden wie auch Tafel II von Keller in Nobbe’s Landwirthschaftl. Versuchsstationen Bd. XXX, 1884 ver- öffentlicht, die letztere von Kreusler & Dafert in Landwirthsch. Jahrbücher Bd. XIII pag. 767. Keller fand keinen bemerkenswerthen Unterschied in der chemischen Zusammensetzung des Sumpfreis, Berg- reis und Klebreis. Dagegen heben die beiden andern Chemiker be- sonders hervor, dass die Stärke des glutinösen Reis eine braune Jodreaktion ergeben habe, gegenüber der dunkelblauen der ge- wöhnlichen Reisstärke. Dieser Unterschied wird übrigens schon von Atkinson in seiner Abhandlung »The Chemistry of Saké-Brewing« (Tôkio 1881) pag. 2 erwähnt. Hiermit ist aber die Frage nach der Ursache des hohen Klebvermögens vom Mehl der Oryza glutinosa Rumph. noch keineswegs beantwortet.
Von den 3 Hauptreissorten der vorjährigen japanischen Ernte erhielt ich Proben, die alle 3 gelber Grannenreis und ungeschält kaum zu unter- scheiden waren. 100 Körner Paddy wogen vom Klebreis 2,672 gr., vom Sumpfreis (Oku) 2,560 gr., vom Bergreis 2,209 gr. und geschält 2,188 gr., 2,189 gr. und 1,908 gr. resp., so dass vom ungeschälten Klebreis 37,4 Körner, vom Sumpfreis 39 K., vom Bergreis 45,2 K. auf 1 gr. gehen.
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I. Land- und Forstwirthschaft.
bezog denn auch der Haushalt der Tôkugawa Shôgune in Yedo
stets seinen Bedarf. Ein Theil des japanischen Reis wird zur Sake-
oder Reisbierfabrikation verwendet. (Siehe hierüber den betreffenden
Abschnitt). Das Reisstroh wird weder als Viehfutter oder Streu, noch
zur Dachbedeckung verwendet, sondern dient einer nicht unwichtigen
Industrie, welche daraus Sandalen (auch für Lastthiere), Packseile
und anderes Packmaterial verfertigt.
Von den verschiedenen Analysen, welche in der letzten Zeit über
wichtige japanische Nahrungsmittel veröffentlicht wurden, mögen hier
zum Schluss einige auf Reis bezügliche folgen:
Tafel I.
Von diesen Analysen beziehen sich a, b und c auf ungeschälten.
d auf geschälten Reis. Erstere wurden wie auch Tafel II von Keller
in Nobbe’s Landwirthschaftl. Versuchsstationen Bd. XXX, 1884 ver-
öffentlicht, die letztere von Kreusler & Dafert in Landwirthsch.
Jahrbücher Bd. XIII pag. 767. Keller fand keinen bemerkenswerthen
Unterschied in der chemischen Zusammensetzung des Sumpfreis, Berg-
reis und Klebreis. Dagegen heben die beiden andern Chemiker be-
sonders hervor, dass die Stärke des glutinösen Reis eine braune
Jodreaktion ergeben habe, gegenüber der dunkelblauen der ge-
wöhnlichen Reisstärke. Dieser Unterschied wird übrigens schon von
Atkinson in seiner Abhandlung »The Chemistry of Saké-Brewing«
(Tôkio 1881) pag. 2 erwähnt. Hiermit ist aber die Frage nach der
Ursache des hohen Klebvermögens vom Mehl der Oryza glutinosa
Rumph. noch keineswegs beantwortet.
Von den 3 Hauptreissorten der vorjährigen japanischen Ernte erhielt
ich Proben, die alle 3 gelber Grannenreis und ungeschält kaum zu unter-
scheiden waren. 100 Körner Paddy wogen vom Klebreis 2,672 gr., vom
Sumpfreis (Oku) 2,560 gr., vom Bergreis 2,209 gr. und geschält 2,188 gr.,
2,189 gr. und 1,908 gr. resp., so dass vom ungeschälten Klebreis 37,4
Körner, vom Sumpfreis 39 K., vom Bergreis 45,2 K. auf 1 gr. gehen.
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/76>, abgerufen am 24.11.2024.
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