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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886.

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IV. Handel und Verkehr.
c. aus Bronze (Kara-kane) von:
6) Ichi Tempo, 80 Mon = 0,80 Sen oder ungefähr 3,20 Pf.

Alle diese Scheidemünzen hatten in der Mitte ein quadratisches
Loch, durch welches ein Seil gezogen werden konnte, um grössere
Mengen, wie es der Verkehr erforderte, leicht zusammenfassen, ver-
packen und transportieren zu können. Sie waren bis auf die ovalen
Tempo*) kreisrund. Die eisernen Scheidemünzen wurden im Jahre
1873 ausser Cours gesetzt, die ovalen Tempo erst 1885, indem die
Regierung sie zu Kanonen umschmolz. Dagegen cursieren die runden
Bronze- und Kupfermünzen zum Teil noch. Besonders häufig sind
unter diesen runden Bronzemünzen die sogenannten Nami-sen oder
Wellenmünzen im Werthe von 20 Mon oder 2 Rin, sowie die Bun-
kiju-sen
aus der Periode von 1861--63 im Werthe von 15 Mon oder
11/2 Rin. Die meisten der noch vorkommenden eisernen 10 Mon-Stücke
stammen aus der Periode Kuwan-yei (1624--1643).

Die Silbermünzen, welche meist mit geringem Kupfergehalt, aber
sehr ungleichem Gewicht in verschiedenen Nengo (Perioden) der To-
kugawa-Herrschaft (1600--1868 n. Ch.) geprägt wurden, bilden Täfel-
chen von der Gestalt länglicher Rechtecke. Es sind Stücke von:

1) I'-shau (Ishau-gin), 1 Shau im Werthe von 7,4--17,4 Sen.
2) Ni-shau (Ni-shau-gin), 2 Shau im Werthe von 29,6--46,5 "
3) Ichi-bu (Ichi-bu-gin), 1 Bu im Werthe von 31,77--34,7 "

In der letzten Zeit des Shogunats war das Gewichts- und Werth-
verhältniss mehr geregelt. Es gab:

1) I'-shau. 1 Shau-Stücke im Werthe von 6,25 Sen.
2) Ni-shau, 2 Shau- " " " " 12,50 "
3) Ichi-bu, 1 Bu- " " " " 25,00 "

Hieran schlossen sich als Rechenmünzen:

4) Ni-bu, 2 Bu-Stücke im Werthe von 50,00 "
5) Ichi-rio 1 Rio-Stücke **) im Werthe von 100 Sen.

Neben den 3 ersterwähnten ausgeprägten alten Silbermünzen, für
welche es auch entsprechende Papierwerthzeichen gab, cursierten noch
Silberstücke von sehr verschiedener Gestalt und Grösse unter den
Namen Ita-gin, Cho-gin und andern, je nachdem sie die Form
von Stäbchen, abgerundeten Klumpen etc. hatten. Sie trugen den
Stempel des Nengo, aus welchem sie stammten, enthielten nur geringe

*) Der Name Tem-po bezieht sich auf die Periode von 1830--1843, in
welcher diese grosse und schwere Münze geprägt wurde.
**) Rio (Riyo), Bu (Bun) und Shau sind ursprünglich chin. Gewichtsbezeich-
nungen (siehe Apothekergewicht). 1 Rio (Riyo) ist ein Gewicht von 4 Momme oder
13026084 Gramm.
IV. Handel und Verkehr.
c. aus Bronze (Kara-kane) von:
6) Ichi Tempô, 80 Mon = 0,80 Sen oder ungefähr 3,20 Pf.

Alle diese Scheidemünzen hatten in der Mitte ein quadratisches
Loch, durch welches ein Seil gezogen werden konnte, um grössere
Mengen, wie es der Verkehr erforderte, leicht zusammenfassen, ver-
packen und transportieren zu können. Sie waren bis auf die ovalen
Tempô*) kreisrund. Die eisernen Scheidemünzen wurden im Jahre
1873 ausser Cours gesetzt, die ovalen Tempô erst 1885, indem die
Regierung sie zu Kanonen umschmolz. Dagegen cursieren die runden
Bronze- und Kupfermünzen zum Teil noch. Besonders häufig sind
unter diesen runden Bronzemünzen die sogenannten Nami-sen oder
Wellenmünzen im Werthe von 20 Mon oder 2 Rin, sowie die Bun-
kiju-sen
aus der Periode von 1861—63 im Werthe von 15 Mon oder
1½ Rin. Die meisten der noch vorkommenden eisernen 10 Mon-Stücke
stammen aus der Periode Kuwan-yei (1624—1643).

Die Silbermünzen, welche meist mit geringem Kupfergehalt, aber
sehr ungleichem Gewicht in verschiedenen Nengô (Perioden) der To-
kugawa-Herrschaft (1600—1868 n. Ch.) geprägt wurden, bilden Täfel-
chen von der Gestalt länglicher Rechtecke. Es sind Stücke von:

1) I’-shû (Ishû-gin), 1 Shû im Werthe von 7,4—17,4 Sen.
2) Ni-shû (Ni-shû-gin), 2 Shû im Werthe von 29,6—46,5 »
3) Ichi-bu (Ichi-bu-gin), 1 Bu im Werthe von 31,77—34,7 »

In der letzten Zeit des Shôgunats war das Gewichts- und Werth-
verhältniss mehr geregelt. Es gab:

1) I’-shû. 1 Shû-Stücke im Werthe von 6,25 Sen.
2) Ni-shû, 2 Shû- » » » » 12,50 »
3) Ichi-bu, 1 Bu- » » » » 25,00 »

Hieran schlossen sich als Rechenmünzen:

4) Ni-bu, 2 Bu-Stücke im Werthe von 50,00 »
5) Ichi-riô 1 Riô-Stücke **) im Werthe von 100 Sen.

Neben den 3 ersterwähnten ausgeprägten alten Silbermünzen, für
welche es auch entsprechende Papierwerthzeichen gab, cursierten noch
Silberstücke von sehr verschiedener Gestalt und Grösse unter den
Namen Ita-gin, Chô-gin und andern, je nachdem sie die Form
von Stäbchen, abgerundeten Klumpen etc. hatten. Sie trugen den
Stempel des Nengô, aus welchem sie stammten, enthielten nur geringe

*) Der Name Tem-pô bezieht sich auf die Periode von 1830—1843, in
welcher diese grosse und schwere Münze geprägt wurde.
**) Riô (Riyô), Bu (Bun) und Shû sind ursprünglich chin. Gewichtsbezeich-
nungen (siehe Apothekergewicht). 1 Riô (Riyô) ist ein Gewicht von 4 Momme oder
13026084 Gramm.
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[598/0658] IV. Handel und Verkehr. c. aus Bronze (Kara-kane) von: 6) Ichi Tempô, 80 Mon = 0,80 Sen oder ungefähr 3,20 Pf. Alle diese Scheidemünzen hatten in der Mitte ein quadratisches Loch, durch welches ein Seil gezogen werden konnte, um grössere Mengen, wie es der Verkehr erforderte, leicht zusammenfassen, ver- packen und transportieren zu können. Sie waren bis auf die ovalen Tempô *) kreisrund. Die eisernen Scheidemünzen wurden im Jahre 1873 ausser Cours gesetzt, die ovalen Tempô erst 1885, indem die Regierung sie zu Kanonen umschmolz. Dagegen cursieren die runden Bronze- und Kupfermünzen zum Teil noch. Besonders häufig sind unter diesen runden Bronzemünzen die sogenannten Nami-sen oder Wellenmünzen im Werthe von 20 Mon oder 2 Rin, sowie die Bun- kiju-sen aus der Periode von 1861—63 im Werthe von 15 Mon oder 1½ Rin. Die meisten der noch vorkommenden eisernen 10 Mon-Stücke stammen aus der Periode Kuwan-yei (1624—1643). Die Silbermünzen, welche meist mit geringem Kupfergehalt, aber sehr ungleichem Gewicht in verschiedenen Nengô (Perioden) der To- kugawa-Herrschaft (1600—1868 n. Ch.) geprägt wurden, bilden Täfel- chen von der Gestalt länglicher Rechtecke. Es sind Stücke von: 1) I’-shû (Ishû-gin), 1 Shû im Werthe von 7,4—17,4 Sen. 2) Ni-shû (Ni-shû-gin), 2 Shû im Werthe von 29,6—46,5 » 3) Ichi-bu (Ichi-bu-gin), 1 Bu im Werthe von 31,77—34,7 » In der letzten Zeit des Shôgunats war das Gewichts- und Werth- verhältniss mehr geregelt. Es gab: 1) I’-shû. 1 Shû-Stücke im Werthe von 6,25 Sen. 2) Ni-shû, 2 Shû- » » » » 12,50 » 3) Ichi-bu, 1 Bu- » » » » 25,00 » Hieran schlossen sich als Rechenmünzen: 4) Ni-bu, 2 Bu-Stücke im Werthe von 50,00 » 5) Ichi-riô 1 Riô-Stücke **) im Werthe von 100 Sen. Neben den 3 ersterwähnten ausgeprägten alten Silbermünzen, für welche es auch entsprechende Papierwerthzeichen gab, cursierten noch Silberstücke von sehr verschiedener Gestalt und Grösse unter den Namen Ita-gin, Chô-gin und andern, je nachdem sie die Form von Stäbchen, abgerundeten Klumpen etc. hatten. Sie trugen den Stempel des Nengô, aus welchem sie stammten, enthielten nur geringe *) Der Name Tem-pô bezieht sich auf die Periode von 1830—1843, in welcher diese grosse und schwere Münze geprägt wurde. **) Riô (Riyô), Bu (Bun) und Shû sind ursprünglich chin. Gewichtsbezeich- nungen (siehe Apothekergewicht). 1 Riô (Riyô) ist ein Gewicht von 4 Momme oder 13026084 Gramm.

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 598. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/658>, abgerufen am 24.11.2024.