Die kaiserliche Münze in Ozaka, aus welcher dieses Geld hervor- geht, gehört zu den ersten und besten Neuerungen, welche bald nach Beseitigung des Shogunats in's Leben traten. Unter der tüchtigen Leitung des englischen Majors T. W. Kinder wurde sie erbaut, nach englischem Muster eingerichtet und am 4. August des Jahres 1871 in Thätigkeit gesetzt. In den kreisrunden Formen der neuen Münzen schloss man sich ganz den herrschenden europäischen Mustern an. Die Gepräge stehen in Bezug auf Schärfe und sonstige Anforderungen den besten europäischen Leistungen nicht nach. Sie sind ringsum gerändelt und gerippt und zeigen auf beiden Flächen die verschiedenen Embleme und Wappen des Landes: die aufgehende Sonne, die Chrysanthemum- blüthe, das Kiri- und das Awoi-mon (s. Bd. I, pg. 366), den Drachen, sowie die Legende in chinesischen Zeichen, und die Werthangabe da- neben meist auch mit römischen Buchstaben und arabischen Ziffern.
Während der fünfjährigen Leitung der Anstalt von 1870--1875 durch Major Kinder wurden in ihr 136885541 Stück Münzen im Werthe von 62421744 Yen geprägt. Kinder führte auch die Vornahme von Analysen und Raffinierungsarbeiten ein und verband ausserdem eine Schwefel- und Salpetersäure-Fabrik mit der Anstalt, wodurch die weitere Einfuhr zweier wichtigen Erfordernisse der chemischen Industrie unnöthig wurde.
Das Papiergeld, oder Kin-satsu, welches in Japan schon seit dem 14. Jahrhundert bekannt ist, wird jetzt in Werthstücken von 10, 20 und 50 Sen, sowie von 1, 2, 5 und mehr Yen, entsprechend den ver- schiedenen Goldmünzen, geprägt. Die Anstalt wurde durch Litho- graphen aus dem Dondorf'schen Geschäft in Frankfurt a. M. einge- richtet, nachdem dieses vorher das neue Kinsatsu zur allseitigen Zu- friedenheit hergestellt hatte. Ausser den Staatskassenscheinen wurde auch von vielen der Banken, welche um jene Zeit in's Leben traten, mit Erlaubniss der Regierung Papiergeld ausgegeben.
Bis zum Jahre 1870 waren in Japan Zeni (Sen) oder Scheide- münzen aus Eisen, Kupfer, Bronze, Gin-su oder Silber- und Kin- ka oder Goldmünzen, sowie verschiedene Papierwerthzeichen in Ge- brauch, deren Gestalt und Aussehen unter einander, sowie von dem heutigen Gelde weit abwich. Es gab Stücke:
a. aus Eisen (Tetsu) von:
1) Ichi Mon, 1 Mon = 0,01 Sen oder ungefähr 0,04 Pf.
2) Shi ", 4 " = 0,04 " " " 0,16 "
b. aus Bronze (Kara-kane) oder Kupfer (Aka-gane) von:
3) Ju Mon, 10 Mon = 0,10 Sen oder ungefähr 0,40 Pf.
4) Ju-go ", 15 " = 0,15 " " " 0,60 "
5) Ni-ju ", 20 " = 0,20 " " " 0,80 "
1. Münzen, Maasse und Gewichte.
Die kaiserliche Münze in Ôzaka, aus welcher dieses Geld hervor- geht, gehört zu den ersten und besten Neuerungen, welche bald nach Beseitigung des Shôgunats in’s Leben traten. Unter der tüchtigen Leitung des englischen Majors T. W. Kinder wurde sie erbaut, nach englischem Muster eingerichtet und am 4. August des Jahres 1871 in Thätigkeit gesetzt. In den kreisrunden Formen der neuen Münzen schloss man sich ganz den herrschenden europäischen Mustern an. Die Gepräge stehen in Bezug auf Schärfe und sonstige Anforderungen den besten europäischen Leistungen nicht nach. Sie sind ringsum gerändelt und gerippt und zeigen auf beiden Flächen die verschiedenen Embleme und Wappen des Landes: die aufgehende Sonne, die Chrysanthemum- blüthe, das Kiri- und das Awoi-mon (s. Bd. I, pg. 366), den Drachen, sowie die Legende in chinesischen Zeichen, und die Werthangabe da- neben meist auch mit römischen Buchstaben und arabischen Ziffern.
Während der fünfjährigen Leitung der Anstalt von 1870—1875 durch Major Kinder wurden in ihr 136885541 Stück Münzen im Werthe von 62421744 Yen geprägt. Kinder führte auch die Vornahme von Analysen und Raffinierungsarbeiten ein und verband ausserdem eine Schwefel- und Salpetersäure-Fabrik mit der Anstalt, wodurch die weitere Einfuhr zweier wichtigen Erfordernisse der chemischen Industrie unnöthig wurde.
Das Papiergeld, oder Kin-satsu, welches in Japan schon seit dem 14. Jahrhundert bekannt ist, wird jetzt in Werthstücken von 10, 20 und 50 Sen, sowie von 1, 2, 5 und mehr Yen, entsprechend den ver- schiedenen Goldmünzen, geprägt. Die Anstalt wurde durch Litho- graphen aus dem Dondorf’schen Geschäft in Frankfurt a. M. einge- richtet, nachdem dieses vorher das neue Kinsatsu zur allseitigen Zu- friedenheit hergestellt hatte. Ausser den Staatskassenscheinen wurde auch von vielen der Banken, welche um jene Zeit in’s Leben traten, mit Erlaubniss der Regierung Papiergeld ausgegeben.
Bis zum Jahre 1870 waren in Japan Zeni (Sen) oder Scheide- münzen aus Eisen, Kupfer, Bronze, Gin-su oder Silber- und Kin- ka oder Goldmünzen, sowie verschiedene Papierwerthzeichen in Ge- brauch, deren Gestalt und Aussehen unter einander, sowie von dem heutigen Gelde weit abwich. Es gab Stücke:
a. aus Eisen (Tetsu) von:
1) Ichi Mon, 1 Mon = 0,01 Sen oder ungefähr 0,04 Pf.
2) Shi », 4 » = 0,04 » » » 0,16 »
b. aus Bronze (Kara-kane) oder Kupfer (Aka-gane) von:
3) Ju Mon, 10 Mon = 0,10 Sen oder ungefähr 0,40 Pf.
4) Ju-go », 15 » = 0,15 » » » 0,60 »
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1. Münzen, Maasse und Gewichte.
Die kaiserliche Münze in Ôzaka, aus welcher dieses Geld hervor-
geht, gehört zu den ersten und besten Neuerungen, welche bald nach
Beseitigung des Shôgunats in’s Leben traten. Unter der tüchtigen
Leitung des englischen Majors T. W. Kinder wurde sie erbaut, nach
englischem Muster eingerichtet und am 4. August des Jahres 1871 in
Thätigkeit gesetzt. In den kreisrunden Formen der neuen Münzen
schloss man sich ganz den herrschenden europäischen Mustern an. Die
Gepräge stehen in Bezug auf Schärfe und sonstige Anforderungen den
besten europäischen Leistungen nicht nach. Sie sind ringsum gerändelt
und gerippt und zeigen auf beiden Flächen die verschiedenen Embleme
und Wappen des Landes: die aufgehende Sonne, die Chrysanthemum-
blüthe, das Kiri- und das Awoi-mon (s. Bd. I, pg. 366), den Drachen,
sowie die Legende in chinesischen Zeichen, und die Werthangabe da-
neben meist auch mit römischen Buchstaben und arabischen Ziffern.
Während der fünfjährigen Leitung der Anstalt von 1870—1875 durch
Major Kinder wurden in ihr 136885541 Stück Münzen im Werthe von
62421744 Yen geprägt. Kinder führte auch die Vornahme von Analysen
und Raffinierungsarbeiten ein und verband ausserdem eine Schwefel- und
Salpetersäure-Fabrik mit der Anstalt, wodurch die weitere Einfuhr zweier
wichtigen Erfordernisse der chemischen Industrie unnöthig wurde.
Das Papiergeld, oder Kin-satsu, welches in Japan schon seit dem
14. Jahrhundert bekannt ist, wird jetzt in Werthstücken von 10, 20
und 50 Sen, sowie von 1, 2, 5 und mehr Yen, entsprechend den ver-
schiedenen Goldmünzen, geprägt. Die Anstalt wurde durch Litho-
graphen aus dem Dondorf’schen Geschäft in Frankfurt a. M. einge-
richtet, nachdem dieses vorher das neue Kinsatsu zur allseitigen Zu-
friedenheit hergestellt hatte. Ausser den Staatskassenscheinen wurde
auch von vielen der Banken, welche um jene Zeit in’s Leben traten,
mit Erlaubniss der Regierung Papiergeld ausgegeben.
Bis zum Jahre 1870 waren in Japan Zeni (Sen) oder Scheide-
münzen aus Eisen, Kupfer, Bronze, Gin-su oder Silber- und Kin-
ka oder Goldmünzen, sowie verschiedene Papierwerthzeichen in Ge-
brauch, deren Gestalt und Aussehen unter einander, sowie von dem
heutigen Gelde weit abwich. Es gab Stücke:
a. aus Eisen (Tetsu) von:
1) Ichi Mon, 1 Mon = 0,01 Sen oder ungefähr 0,04 Pf.
2) Shi », 4 » = 0,04 » » » 0,16 »
b. aus Bronze (Kara-kane) oder Kupfer (Aka-gane) von:
3) Ju Mon, 10 Mon = 0,10 Sen oder ungefähr 0,40 Pf.
4) Ju-go », 15 » = 0,15 » » » 0,60 »
5) Ni-ju », 20 » = 0,20 » » » 0,80 »
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/657>, abgerufen am 28.11.2024.
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