Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886.III. Kunstindustrie und Verwandtes. dieselbe wurden dann die verschiedenartigsten Ornamente, wie Ara-besken, Blumen, menschliche und thierische Figuren, Scenen aus dem Leben und ganze Landschaften und Schlachtenbilder ciseliert oder mit scharfem Messer schräg ausgeschnitten, so dass man die verschieden- farbigen aufeinanderfolgenden Schichten deutlich erkennen kann, was natürlich nur im warmen Zustande des Lackes möglich war. In früherer Zeit war dies Verfahren in China sehr beliebt. So [Abbildung]
Fig. 13. n. Chr. zu Pasen im westlichen China einen grossen Aufstand sieg-Deckel einer mit Tsui-shiu verzierten Dose. reich überwunden hatte, ein Bild der Schlacht von Pasen in rothem Lack schnitzen. Ein zweites gleich grosses Bild liess er auf dieselbe Weise zum Andenken an den feierlichen Einzug der siegreichen Truppen und ihre Bewirthung in der Hauptstadt anfertigen.*) *) Siehe Wikowski: "Erklärung zweier chinesischer Bilder aus rothem Lack"
im 10. Heft d. deutschen Gesellschaft Ostasiens. Yokohama 1876. III. Kunstindustrie und Verwandtes. dieselbe wurden dann die verschiedenartigsten Ornamente, wie Ara-besken, Blumen, menschliche und thierische Figuren, Scenen aus dem Leben und ganze Landschaften und Schlachtenbilder ciseliert oder mit scharfem Messer schräg ausgeschnitten, so dass man die verschieden- farbigen aufeinanderfolgenden Schichten deutlich erkennen kann, was natürlich nur im warmen Zustande des Lackes möglich war. In früherer Zeit war dies Verfahren in China sehr beliebt. So [Abbildung]
Fig. 13. n. Chr. zu Pasen im westlichen China einen grossen Aufstand sieg-Deckel einer mit Tsui-shiu verzierten Dose. reich überwunden hatte, ein Bild der Schlacht von Pasen in rothem Lack schnitzen. Ein zweites gleich grosses Bild liess er auf dieselbe Weise zum Andenken an den feierlichen Einzug der siegreichen Truppen und ihre Bewirthung in der Hauptstadt anfertigen.*) *) Siehe Wikowski: »Erklärung zweier chinesischer Bilder aus rothem Lack«
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III. Kunstindustrie und Verwandtes.
dieselbe wurden dann die verschiedenartigsten Ornamente, wie Ara-
besken, Blumen, menschliche und thierische Figuren, Scenen aus dem
Leben und ganze Landschaften und Schlachtenbilder ciseliert oder mit
scharfem Messer schräg ausgeschnitten, so dass man die verschieden-
farbigen aufeinanderfolgenden Schichten deutlich erkennen kann, was
natürlich nur im warmen Zustande des Lackes möglich war.
In früherer Zeit war dies Verfahren in China sehr beliebt. So
liess z. B. der Kaiser Kenriu dem General Akui zu Ehren, der 1776
[Abbildung Fig. 13.
Deckel einer mit Tsui-shiu verzierten Dose.]
n. Chr. zu Pasen im westlichen China einen grossen Aufstand sieg-
reich überwunden hatte, ein Bild der Schlacht von Pasen in rothem
Lack schnitzen. Ein zweites gleich grosses Bild liess er auf dieselbe
Weise zum Andenken an den feierlichen Einzug der siegreichen
Truppen und ihre Bewirthung in der Hauptstadt anfertigen. *)
*) Siehe Wikowski: »Erklärung zweier chinesischer Bilder aus rothem Lack«
im 10. Heft d. deutschen Gesellschaft Ostasiens. Yokohama 1876.
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Zitationshilfe: | Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/472>, abgerufen am 28.07.2024. |